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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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beschränkten Raum zu neutralisieren«, erklärte Mun, der neben sie getreten war und sich aufmerksam umblickte.
    »Ganz recht, Adept.« Der Troll zog sich eine fingergroße Wanze aus dem Haar, zerdrückte sie in seiner Hand und schlürfte genüsslich den weichen Schleim auf, der zwischen den Chitinsplittern hervorquoll. »Ich, euer Reisebegleiter Fullmanzwulf, bin als Einziger von diesem Bann ausgenommen. Mir obliegt es, die Größe der Kutsche den Gegebenheiten anzupassen, euer Essen zu kochen und generell für eure Zufriedenheit zu sorgen.«
    »Du bist also die angekündigte hinreißende Reisehostess? Und du kochst auch noch?«
    »Schönheit ist immer relativ und liegt im Auge des Betrachters, nicht wahr?« Der Troll spuckte Reste der Wanzenschale auf den Boden. »Und was die Essensfrage angeht: Es gibt Bohnen und Speck zu Mittag, sowie Speck und Bohnen am Abend. Alles Weitere später, meine lieben Gäste. Eure Plätze befinden sich oben, in Trakt Eins, rechte Seite.«
    Mun schob Shanija weiter ins Innere der Kutsche, auf einen schlecht beleuchteten Treppenabsatz zu. »Du wolltest es so haben, meine Liebe«, sagte er leise.
    »Ist schon gut.« Shanija seufzte. »Es schadet nie, ein wenig auf die Linie zu achten.« Vorsichtig stieg sie die Wendeltreppe hinauf. Auch das Innere der Kutsche war mit perlmuttfarbenen Mosaiksteinchen ausgelegt. Dazwischen zogen sich Ranken, die wie kunstvoll drapiert wirkten. Sie sonderten grünliches Licht ab, welches das Gesicht ihres Begleiters wie in eine Schüssel Spinat getaucht wirken ließ.
    »Was meinte Fullmanzwulf mit: ›Die Größe der Kutsche den Gegebenheiten anpassen‹?«, fragte sie, während sie sich, im Obergeschoss angekommen, einen schmalen Gang entlang tastete.
    »Manche Wesen auf Less verfügen über die psimagische Fähigkeit, Dinge vergrößern oder verkleinern zu können. Wir nennen sie
Mikromakros
. Ich nehme an, dass Fullmanzwulf das Innere des Gefährts je nach Bedarf verändert.«
    »Du meinst: Wir sind jetzt nur noch halb so groß?« Shanija blieb erschrocken stehen und drehte sich zu Mun um.
    »Ich schätze, dass er uns auf ein Drittel unserer Masse reduziert hat. Aber keine Angst: Sobald wir die Kutsche verlassen, erlangen wir sicherlich unsere tatsächliche Körpergröße wieder.«
    »Das will ich hoffen!« Shanija konnte ihren Ärger kaum verhehlen. »Vor allem bedeutet das, dass ohnehin ausreichend Tickets für Reise zur Verfügung standen. Die Marktschreier wollten uns und alle anderen Interessenten hereinlegen und den Preis in die Höhe treiben.«
    »Was zu erwarten gewesen war.« Mun zuckte mit den Achseln. »Ich nehme an, dass die Steuerhäscher der jeweiligen Station mit einem derartigen Vorgehen von Transless-Express nicht all zu viel anfangen können. Es können augenscheinlich beliebig viele Tickets verkauft und dementsprechend viele Passagiere in den Tiefen der Kutschen untergebracht werden …«
    »Fullmanzwulfs Begabung sind Grenzen gesetzt«, dröhnte eine Stimme aus dem Nirgendwo. »Mehr als sechzig Passagiere bekommt er hier nicht unter.«
    Shanija drehte sich rasch im Kreis, auf das Schlimmste gefasst.
    »Nur keine Angst, meine Hübsche, ich tu dir nichts.« Ein geschwungenes Blumenrelief fiel aus der Fassung zwischen all den Perlmuttsteinen; ein Blütenkelch entfaltete sich und eine warzige Zunge schob sich daraus hervor. »Ich bin Altim der Zarte, und ich freue mich ganz besonders, dich und den Adepten an Bord begrüßen zu dürfen.« Eine zweite Ranke fiel aus der Decke herab. Das darin befindliche Auge zwinkerte Shanija vergnügt zu. Den dritten Austrieb des pflanzlichen Händlers konnte sie lediglich spüren: Er rieb sich mit deutlich hörbaren Tönen der Erregung zwischen ihren Pobacken.

Die Versammlung
    Raban verließ den Büßerraum und streifte sich noch im Gehen das einfache Arbeitsgewand über. Das grobe Gewebe scheuerte über die gerade erst heilenden Wunden, doch schon in wenigen Minuten würde er nichts mehr spüren.
    Er betrat den Denkerraum. Seine zwölf Jünger warteten bereits. Alle trugen ihre langen Gebetsketten um den Hals. Manch einem tropfte Blut vom Kopf. Von Zeit zu Zeit setzten die Jünger sich Dornenkronen auf, um so wie der Erhabene Prophet Buße zu tun.
    »Mir wurde zugetragen, dass die Trägerin der Sonnenkraft nicht mehr all zu weit von uns entfernt ist«, begann Raban die morgendliche Sitzung. »Sie befindet sich in einer der nächsten Kutschen, die das Hochland Amendur durchqueren wird.«
    »Es wird uns

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