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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die anderen Passagiere ansehen.«
    Sie drückten sich an ihren Reisebegleitern vorbei und verließen die Kabine. Shanija empfand Erleichterung. Die Erkenntnis, wie fremd die Lebensumstände auf Less
wirklich
waren, traf sie immer wieder, und in dieser Kutsche einmal mehr. Nichts hier schien real zu sein und in irgendeiner Form zu ihrem bisherigen Leben zu passen. Alles roch, schmeckte, fühlte sich bedrohlich anders an. Dinge, die einem Außenstehenden amüsant vorkommen mochten, irritierten oder beunruhigten. Werte, die ihr lebenslang mit militärischer Prägnanz vermittelt worden waren, besaßen auf Less keine Gültigkeit mehr. Selbst der Menschenabkömmling Mun erschien ihr mit einem Mal fremd.
    Shanija fühlte sich … einsam. Nur all zu gern hätte sie sich an Darrens Schulter gelehnt und für ein paar Minuten alles ringsum vergessen. Für ein kurzes Weilchen wollte sie sich sammeln und ihre Gedanken neu sortieren …
    »Es muss schwer für dich sein«, sagte Mun, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Sie marschierten die Treppe hinab und hielten sich rechts, auf das Vorderteil der Kutsche zu.
    »Nicht viel schwerer als für dich.« Shanija zuckte mit den Achseln. »Beide sind wir in unseren Rollen ziemlich einzigartig.«
    »Ich kämpfte lediglich gegen Vorurteile. Niemand traute einem Menschen zu, dass er sich zum Adepten ausbilden lassen könne. Ich kannte stets meine Gegner. Sie hießen Ignoranz und Hochmut. Du aber beginnst vollkommen von vorn, musst dich in einer völlig ungewohnten Umgebung zurechtfinden, ohne die Zeit zu haben, ein Verständnis für die hiesigen Zustände zu entwickeln.«
    Altims dornige Hände deuteten auf ein kaum erkennbares Tor in einer steinern wirkenden Wand, die von Moosen und Flechten bewachsen war. Shanija trat darauf zu und zog an einer Art Klinke. Knarrend öffnete sich die Tür. Grelles, phosphoreszierendes Licht empfing sie. Und eine Versammlung an Wesen, die mindestens ebenso fremdartig wirkte wie jene, die sie in der Kabine hinter sich gelassen hatten.

    Da war der unterarmlange Wurm, dessen Kopf aus einem Holzblock herausragte und der von einem livrierten Menschendiener gehalten wurde. »Ein immens reiches Wesen namens Goglock«, murmelte Altim, »das sein Glück mit Spekulationen gemacht hat und die Lande stets auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten bereist. Ihm gehört eine speziell angepasste Einzelkabine.«
    Dann gab es eine Frau mit meterlangem Hals, um den sie gegeneinander klackernde Holzringe trug. Ein Känguru-Geschöpf, von einem sackähnlichen Gewand verhüllt, das immerfort hoch und niedersprang und dabei guttural klingende Mantras vor sich hin murmelte. Ein Kefir-Pilz, den Altim Spirk nannte, und der in einem mannshohen Milchglas auf Rädern umherzog. Er emittierte winzige elektrostatische Blitze, mit deren Hilfe er sich mit unglaublicher Geschicklichkeit vorwärtsbewegte. Altim bescheinigte ihm starke illusionistische Psimagie, die er in der Kutsche allerdings nicht anwenden konnte …
    »Etwas zu trinken?«, fragte Fullmanzwulf, der Reisebegleiter. Er knallte Shanija eine handgeschriebene Karte aus pergamentenem Papier auf die Theke und kümmerte sich dann um seine anderen Gäste.
    »Ich empfehle den Grünwein«, ließ sich Altim vernehmen. Ein Mundblütenblatt fiel herab. »Der Rebensaft stammt aus meiner eigenen Kelterung.«
    »Dementsprechend unverschämt ist der Preis.« Mun schüttelte gelassen den Kopf. »Acht Sichel für einen Becher – das ist Mundraub.«
    »Ignorant! Kostverächter! Asketischer Warmduscher!«, zeterte Altim von oben herab. »Es handelt sich um den besten Grünwein-Verschnitt, den du je auf Less finden wirst.«
    »Wir nehmen dennoch Wasser«, sagte der Adept abweisend. Er winkte Fullmanzwulf zu sich und bestellte für sich und Shanija.
    Shanija mochte es normalerweise nicht, wenn andere über sie bestimmten. In diesem Fall jedoch war sie heilfroh. Ihre Unsicherheit dauerte an. War es die Umgebung, waren es die Umstände – oder gar der Einfluss eines Passagiers, der sie so furchtsam machte?
    Nein. Fullmanzwulf hatte ihr versichert, dass an Bord der Kutsche der Einsatz psimagischer Fähigkeiten unmöglich gemacht wurde. Was sie spürte, war der Beginn einer Krise, die sie schon längst hatte kommen sehen. Bislang hatte sie ihre Probleme verdrängt. Das bedrohliche Bild der Quinternen, die die Erde angriffen, war abstrakt geblieben. In ihrem Hinterkopf hatte sie es abgespeichert und lediglich in seltenen Momenten darüber

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