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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ein Leichtes sein, sie zu fassen«, sagte Syptus rechts von ihm, der eben erst von einer längeren Reise zurückgekehrt war. »Unsere Informanten werden sie ab dem Pass weg nicht mehr aus den Augen verlieren. Einer der Passagiere ist sicherlich bereit, unsere Ziele zu unterstützen.« Der hagergesichtige Mensch wiegte seinen Oberkörper vor und zurück, vor und zurück. Er war ein Fanatiker, der nur ein Ziel kannte: der Sekte zu dienen.
    »Es könnte Schwierigkeiten geben«, sagte der Erhabene Prophet. »Der Weiße Adept Mun befindet sich bei der Trägerin. Er ist von fast ebenso großer Bedeutung wie sie. Mun ist nicht nur ein
Wissender
; er versteht auch sein Handwerk, wenn es darum geht, die Trägerin der Sonnenkraft zu beschützen.« Er achtete nicht auf das Raunen, das durch den Raum ging. »Ich erwarte mir von euch allen, dass ihr mit größtmöglicher Vorsicht an die Sache herangeht. Die Dinge spitzen sich zu. Die Passage ist bereits so nahe, dass Tiere und Pflanzen ihr Verhalten ändern, und ihr seht es an der Veränderung des Himmels. Wir benötigen die Frau, und wir müssen sie unbedingt von unseren lauteren Absichten überzeugen.«
    Die Jünger nickten Raban ergeben zu. Sie alle waren von der Heiligkeit ihrer Mission durchdrungen. Nichts und niemand würde sie vom einzig wahren Glauben abbringen können.
    Raban wechselte das Thema. »Gibt es etwas Neues von unseren … Gegnern zu berichten?«, fragte er in die Runde.
    Siirikit, ein hündisch ergebener Speichellecker mit vernarbtem Gesicht, antwortete: »Nein, Erhabener. Weder
Aliandur der Verkünder
noch
Corundur der Warner
wurden während der letzten Tage gesichtet. Auch die fehlgeleiteten Kretins, die ihren jeweiligen Anführern nacheifern, halten sich derzeit zurück.«
    »Auffällig deutlich zurück«, ergänzte Syptus. »Es scheint fast so, als sei dies die Ruhe vor dem Sturm.«
    »Jedermann ist auf dem Weg, um das
Wo
der Passage ausfindig zu machen«, meinte Raban nachdenklich. »Die Anhänger der Erlöser-Sekte, um sich vom lachhaften Irrglauben zu überzeugen, dass der Eine Gott zwei Universen zusammenführen wollte; jene, die dem Warner hinterherhecheln, tun dies, um den Übertritt des Einen Gottes schändlicherweise zu verhindern.«
    Rabans Jünger schwiegen betroffen. Die Dinge waren kurz davor, aus dem Ruder zu laufen. Seit Jahrhunderten belauerte man sich gegenseitig oder schadete einander, wo es nur ging. Nicht immer war mit der feinen Klinge gekämpft worden. Doch nun, da die Passage kurz bevorstand, wurde mit besonders harten Bandagen gearbeitet. Allerorts kam es zu Zusammenrottungen und Ausschreitungen, die nicht nur die Gläubigen der drei Sekten betrafen. Immer öfter wurden Unschuldige in die Konflikte mit einbezogen.
    Aber wer, bitteschön, darf sich heutzutage noch unschuldig nennen?
, fragte sich Raban grimmig.
Das Schicksal von Less steht auf dem Spiel. Es darf unter keinen Umständen verhindert werden, dass der Eine Gott zu uns zurückkehrt!
    »Seid wachsam!«, sagte der Erhabene bedächtig. »Vielleicht sitzt gar ein Verräter unter uns. Nichts ist so, wie es scheint. Wir müssen damit rechnen, dass sich die Passage in allen möglichen Dingen niederschlägt. Freund wird zu Feind, das Wetter spielt verrückt, der Erdboden beginnt zu beben, die psimagischen Komponenten, die in uns allen stecken, verändern sich.« Raban erhob sich aus dem Schneidersitz und entließ seine Jünger mit einem Wink seiner Hand.
    »Der Erhabene Prophet sei stets mit uns!«, murmelten sie einer nach dem anderen und verließen den Raum. Keiner von ihnen sprach ein weiteres Wort Sie beäugten einander misstrauisch und gingen getrennter Wege.
    Gut so.
    Interne Grabenkämpfe waren stets Bestandteil seiner Existenz gewesen, und stets hatte Raban sie unbeschadet überstanden. Diese Generation an Jüngern – die fünfte oder sechste, mit der er es zu tun hatte? – machte da keine Ausnahme. Syptus mochte sein erbittertster Feind werden, wenn Raban seine Augen nicht offen hielt.
    Schließlich ging es darum, sich einen Platz ganz nah am Thron des Einen Gottes zu sichern. Raban würde sich die Rolle des Stellvertreters ganz gewiss nicht mehr nehmen lassen.

3.
Das Hospiz
    Shanija flüchtete gemeinsam mit Mun in die ihnen zugedachte Reisekabine – ohne dem Händler entgehen zu können. Auch in dem großzügig angelegten Raum zogen sich Ranken und Blattwerk durch Decke und Wände. Drei, vier Dutzend weit aufgerissene Stielaugen waren auf sie ausgerichtet, und aus

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