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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sein Gesicht. Die Kutsche war fast zur Oberkante in das gewaltige Getreidefeld eingetaucht. Feiner Staub wirbelte umher; immer wieder verfing sich ein Halm zwischen den Fensterrahmen und wehte ins Innere.
    Matlin hatte sich in einer Embryonalstellung zusammengekauert. Sie wiegte vor und zurück, vor und zurück. Die Wanderhure zeigte, warum auch immer, panische Angst. Mit jedem festeren Schlag eines Halms gegen das Kutschengehäuse zuckte sie zusammen.
    Überraschenderweise kümmerten sich Smoot und Smaat mit rührender Fürsorge um die Frau, während Smiit reserviert blieb und die anderen Anwesenden mit kalten Blicken taxierte. Die Persönlichkeit des Dreiköpfigen blieb gespalten – und angsteinflößend.
    Die beiden Sokkoden verhielten sich ruhig. Sie lagen nebeneinander und hatten ihre Saugmünder ungeniert über die Geschlechtsteile des jeweils Anderen gestülpt. Seit Stunden verharrten sie in dieser Position, als biete sie ihnen besonders viel Sicherheit.
    Losotim von Norno bohrte mit seinen spitzen Fingern im Zahnfleisch umher. Die Schalen seiner beiden Kinder-Eier lugten unter der Zunge hervor. Seine Finger zitterten mehr, als dies bei einem Spieler der Fall sein sollte. Fullmanzwulf hatte seltsamerweise Mitgefühl gezeigt und ihm erlaubt, die Reise im Inneren der Kutsche fortzusetzen.
    »Mir reicht’s!«, sagte Shanija schließlich. »Ich gehe runter und genehmige mir einen kleinen Schluck. Kommst du mit, Mun?«
    »Nein, danke. Ich möchte die Dinge überdenken. Ich habe viel zu verarbeiten.«
    Kein Wunder. Mun sammelte Eindrücke von seinen Reisen, um sie irgendwann einmal dem Zentralarchiv zu übermitteln. In der Kutsche war seine psimagische Fähigkeit, Beobachtungen in seinem Kopf abzuspeichern und in einem perfekten System zu kategorisieren, ausgeschaltet. Also benötigte er mehr Zeit für die Selbstreflexion.
    Der Adept nickte Shanija zu. Seine Blicke warnten sie, unter keinen Umständen in ihrer Aufmerksamkeit nachzulassen.
    Shanija lächelte. Sie wusste das Kreischerschwert an ihrer rechten Seite, ebenso die Schusswaffe. Und selbst wenn sie beides nicht gehabt hätte, so war ihr Körper eine nicht zu unterschätzende Waffe. Sie hatte die Hölle der Quinternen überlebt. Es gab nichts mehr, das sie noch erschrecken oder aufhalten konnte.
    Sie stieg die knarrenden Stufen ins Untergeschoss hinab und betrat den Aufenthaltsraum. Er war spärlich besetzt. Altim unterhielt sich flüsternd mit einem Menschenpärchen; dem Holzwurm wurde soeben von seinem Menschendiener ein Gläschen Hochprozentiger über den fahlen Leib geschüttet. Neben ihm räkelte sich Spirk, der Kefir-Pilz, auf der Theke. Seine kohlröschenartigen Körperglieder griffen nach Bohnen, die Fullmanzwulf zur Nahrungsaufnahme über dem Holz verteilt hatte. Flüssigkeit blubberte unter dem Leib des Kefirs hervor und erzeugte eine Art Sprache.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Shanija den Fahrtbegleiter.
    »Wie immer«, antwortete er griesgrämig. Mit einem schmutzigen Tuch wischte er Spirks Schleimspur von einem Teil des Tresens. Er zerdrückte dabei ein paar übriggebliebene Bohnen und verschmierte den Brei gleichmäßig über das Holz.
    »Hast du irgendwelche Fruchtsäfte an Bord?«
    »Was glaubst du von mir? Ich will meine Gäste doch nicht vergiften! Ich kann dir Wasser, vergorene Yukk-Milch, Alkotee, Alkoffee, zweiundvierzig verschiedene Schnäpse aus den Brennereien Altims, einige Weinsorten und die kutschereigene Spezialität
Bohnenschnaps
anbieten.«
    »Dann bring mir ein Wasser, bitte.«
    Fullmanzwulf knallte wortlos einen Becher auf den Tresen und füllte mit einem Schöpflöffel Flüssigkeit aus einem bereitstehenden Bottich. Ungeniert zog er mit zwei seiner dreckumrandeten Fingernägel einen der feuerroten Krebse aus dem Gefäß, wie sie sie Shanija im Gewässer am Fuß des Golgoch-Gebirges kennen gelernt hatte.
    »Danke.« Shanija legte eine Sichel-Münze auf die Bar und nippte am Wasser. »Wie lange bist du schon auf dieser Strecke unterwegs?«, fragte sie.
    »Zu lange«, antwortete Fullmanzwulf wortkarg.
    Shanijas Unwohlsein wuchs von Minute zu Minute. In ihrer Brust wurde es immer enger. Ein unbestimmtes Gefühl der Gefahr nagte an ihr. Das Klappergeräusch der Cylinhalme war hier unten noch viel deutlicher zu hören als im oberen Abteil. Es wirkte härter, intensiver.
    »Wie bist du zu dieser Arbeit gekommen?« Sie lehnte sich über den Tresen und betrachtete den Troll eingehend.
    Er drehte sich nach links und rechts, als

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