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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Oberarmen und Schultern des Trolls. Gewaltige Muskelpakete waren unter dem einfachen Gewand Fullmanzwulfs verborgen. »Primpot hat es hinter sich«, sagte sie so ruhig wie möglich. »Die Tiere wohl ebenso. Denk nach, Mann! Du trägst die alleinige Verantwortung für uns. Du hast dafür zu sorgen, dass wir nicht dasselbe Schicksal wie der Kutscher erleiden. Also tu, was du tun musst!«
    Fullmanzwulfs Blick klärte sich. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich die wenigen dünnen Haare aus der Stirn. »Du hast Recht, Menschenfrau«, sagte er leise. »Wir müssen die Kutsche sichern. Der Eingang …« Er drehte sich um, tauchte ins Zwielicht und ließ sich die Hängeleiter hinabgleiten.
    Shanija blieb allein zurück. Das Fenster war nun vollends mit grüngelbem Schleim bedeckt. Schmatzende Geräusche drangen an ihr Ohr.
    N’Gazz’ Einzelteile waren im Inneren der Kutsche verschwunden. Leises Rascheln da und dort kündete davon, wie sie sich zwischen den Trennwänden verkrochen.
    Für einen Augenblick wogte urtümliche Angst in ihr hoch. Shanija schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie fühlte und wusste, dass es sich um eine außenbestimmte Gefühlsregung handelte. Dort draußen hockte möglicherweise ein psimagischer Imaginist, der auf der Klaviatur ihrer Emotionen spielte. Noch hatte er sich nicht auf sie eingependelt, noch konnte er die Verteidigungslinie, die durch Logik und Verstand gebildet wurden, nicht durchbrechen. Doch je länger sie hier untätig blieb und bloß
nachdachte
, desto verletzlicher wurde sie.
    Shanijas Blick richtete sich auf den Boden. Dort, wo soeben die letzten Körperteile des Tortoiden verschwanden, lag etwas. Ein Stück Pergament.
    Sie trat näher, hob es auf.
    Es war jene Liste, die Fullmanzwulf kurz vor Erreichen des Golgoch-Passes erstellt hatte. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, die zerrissenen Einzelteile mithilfe eines Klebstoffs wieder zusammenzufügen.
    In der letzten Zeile des Textes, der mit »Begahbungen« überschrieben war, stand: »Grose, dürre, hässlieche Menschnfrau: Sonnenkraft«.
    Shanija fluchte. Irgendjemand an Bord hatte sich über sie schlaugemacht.

    Schaurige Geräusche drangen durch die Ritzen. Von überall her hieben unbekannte Gegner auf die Kutsche ein. Holz splitterte. Fullmanzwulf sprang von einem Ende des Gefährts zum anderen, machte sich an seltsamen Waffensystemen zu schaffen, die im Freien Donner, Blitz und Gewitter auslösten.
    Dann gewannen sie ein paar Sekunden Ruhepause, bevor das Kreischen und Heulen wieder anhob, dünne Nebelarme ins Innere vordrangen und das Heer der Angreifer mit verstärkter Wut gegen die Kutsche anbrandete.
    »Wir benötigen einen psimagischen Ring«, sagte Mun, »jetzt sofort. Wir haben keine Ahnung, wer dort draußen auf uns lauert. Tatsache ist, dass er oder es semitransparente Geschöpfe gegen uns vorschicken kann, die uns verletzen können. Wollen wir uns dem entgegen stemmen, müssen wir gemeinsam handeln.«
    Fullmanzwulf huschte vorbei, rief ein beiläufiges »Ja, ja!«, und war schon wieder weg, um in einem anderen Bereich des Gefährts irgendetwas zu unternehmen. Er handelte irrational, als hätte ihn der Tod Primpots völlig aus der Bahn geworfen.
    »Ich bin bereit«, sagte Shanija und stellte sich demonstrativ neben den Adepten. »Wir müssen es zumindest versuchen.«
    Weitere Reisebegleiter gesellten sich zu ihnen. Matlin, Losotim von Norno, der Kefir namens Spirk, die beiden Sokkoden, der ungetarnte Grochtoch, drei Menschen, das Känguru-Wesen. Von überall her kamen die Fahrgäste, fanden sich zu einer Runde.
    »Wir wissen, dass es funktionieren kann«, sagte Mun mit jener Ruhe in Stimme und Verhalten, die ihn so sehr auszeichnete. »Wir müssen dies alles hier aussparen. Schieben es beiseite. Vergessen. Finden zu uns selbst. So lange, bis wir uns gegenseitig
spüren
. Schließt nun die Augen, gebt euch die Hand und konzentriert euch. Lasst es geschehen …«
    Das Krachen, Heulen und Scheppern, das die Angreifer verursachten, geriet immer weiter in den Hintergrund. Das Wackeln der Kutsche und das Splittern des Holzes besaßen keinerlei Bedeutung mehr. All das wurde zum Hintergrundrauschen in einem Äther, der von so vielen wunderbaren Dingen erfüllt wurde: Bilder, Gerüche und scheinbar greifbaren Gegenständen, die die psimagischen Fähigkeiten der Reisegesellschaft darstellten …
    »Zu viel, zu viel!«, ächzte etwas neben/in/auf Shanija. »Das halte ich nicht aus!«
    Ein winziger Leuchtklecks

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