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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Dondeloeven bereiteten sich nun auf den direkten Angriff vor.
    »Das geht uns nichts mehr an«, flüsterte Mun ihr zu. »Die Besitzer des Hospizes haben kräftig aufgerüstet. Siehst du all die Söldner, die ihre Schwerter schärfen und Munition bunkern? Heute noch oder vielleicht erst morgen gibt es eine weitere Schlacht um die Passhöhe. Viel Blut wird fließen, und viele Tote werden zur Nahrung für das Schluchzermoos werden. So war es hier, seitdem es Aufzeichnungen gab. Und so wird es immer bleiben.«
    »Es ist barbarisch. Ich werde diese Dinge nie verstehen.«
    »Das sagt ausgerechnet eine Kriegerin der Erde?« Mun atmete tief durch, als fiele es ihm schwer, seine eigene Meinung zurückzuhalten. »Es ist, wie es ist«, sagte er schließlich, drehte sich um und betrat die Kutsche, unter den Ranken Altims hindurch.

4.
Der Verräter
    Raban zog sich in sein Quartier zurück. Es war kalt und zugig in diesem Raum; das störte ihn nicht. Schmerz, Leid und Unannehmlichkeiten waren so sehr Bestandteil seines Lebens geworden, dass er kaum mehr auf sie achtete.
    In seinem Kopf pochte es seit einigen Stunden. Einer seiner Informanten wollte ihm mit Hilfe von Psimagie eine Nachricht senden.
    Raban begab sich in den Schneidersitz und atmete tief durch. Er zupfte ein paar Härchen von den Oberarmen, legte sie in einen bronzenen Mörser, spuckte darauf und presste Blutstropfen aus der nur mangelhaft verkrusteten Dauerwunde am rechten Handgelenk.
    »Ich bin da«, murmelte der Erhabene Prophet, während er Myrrhe sowie Santlass-Kraut hinzumischte und mit einem schweren Stößel zerstieß. »Wer will mich sprechen?«
    Ich. Ziunvort. Dein ergebener Diener, Herr
. Die Gedanken kamen zart und verschwommen. Fanatismus und Fatalismus hielten sich im Kopf des anderen in einem seltsamen Gleichgewicht.
Die Frau war diese Nacht hier. Sie ist soeben im Schutz des Weißen Adepten in der Kutsche weitergereist
.
    Triumph glomm in Ziunvorts Gedankenbildern auf. Sie waren nicht rein; keinesfalls von jener Klarheit geprägt, die sich Raban in endlosen Exerzitien anerzogen hatte.
    Du konntest jemanden anheuern, der den Verrat begehen wird?
    Es war nicht schwer, Herr. Viele Wesen meinen, verzweifeln zu müssen, wenn sie sich nicht des zweifelhaften Glücks von Besitz und Haben sicher sind
.
    Wo soll es geschehen?
    Im gelben Meer. Am Stein des Zweifels
.
    Eine gute Wahl
, lobte Raban.
Wir werden der Kutsche dort auflauern. Ich bin sehr zufrieden mit dir. Das Ewige Reich ist dir gewiss
.
    Der Erhabene Prophet unterbrach das Rühren und Stoßen der vermengten Körpersubstanzen. Augenblicklich brach der Kontakt ab, die Kopfschmerzen ließen nach.
    Er wusste, dass dieses zeremonielle Tun ohne jeglichen Zweck war. Es diente lediglich als Vehikel und gewährleistete die notwendige Konzentration auf den gedanklichen Übertragungsvorgang.
    Raban griff nach der Handglocke und bimmelte. Gläubige Diener strömten herbei. Sie hoben ihn hoch, wischten ihm den Schweiß aus dem Gesicht, halfen ihm aus dem Gewand.
    »Es ist Zeit für die nächsten Exerzitien«, sagte Raban, sich der Bedeutung des Augenblicks vollauf bewusst. »Zuvor jedoch möchte ich, dass die frohe Kunde an unsere Anhänger hinausgetragen wird: Die Frau mit der Sonnenkraft befindet sich auf dem Weg hierher. Wir werden sie in wenigen Stunden übernehmen. Es müssen gewisse Vorbereitungen getroffen werden …«

    Der Nebel dünnte allmählich aus. Primpot lenkte die Kutsche mit unglaublichem Geschick durch die engen Serpentinen, die mühsam in das Gestein gehauen worden waren. Die Landschaft wirkte wildromantisch. Schroffe, bizarre Szenerien wurden vom Grün der Nadelbäume eingerahmt. Scheinbar von überall her stürzte Wasser herab. Dünne Fäden und breite Fälle schwappten über die Straße, die mit zementartigem Schüttwerk gegen Unterspülung geschützt worden war. Sie überholten scharenweise Pilger, die sich entlang des Weges aufreihten und stumm die Schönheiten, die sich vor ihnen auftaten, betrachteten oder im Gänsemarsch am Wegerand entlang bergab marschierten. Die Gläubigen wirkten wie Geister aus einer anderen Welt.
    Flavor und Rubin durchbrachen endgültig die Kälte der so lange andauernden Nachtstunden. Zögerlich wanderten rote und gelbe Strahlen über das karstige Gestein. Manchmal als Verbündete, die letzte Nachttiere zurück in die Dunkelheit vertrieben, manchmal als Gegner, die sich darum stritten, steile Wiesenhänge aus verschiedenen Winkeln auszuleuchten.
    Verwirrte

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