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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Linie. Da sich Less dabei hinter Fathom befand, würde es zu einer totalen Finsternis kommen. Die Sonnen waren im Begriff, quasi zu erlöschen. Und dann würde sich die Passage bilden.
    Shanija gab sich einen Ruck.
Fast vorbei, aber nicht ganz
, dachte sie. Noch gab es Hoffnung.
    Sie wischte sich über das Gesicht. Waren das etwa Tränen, die sie dort fühlte? Nein, nur der Regen, nur der Regen.
    »Müsstest du nicht längst in der Schule sein?«, hörte sie eine Stimme. Zuerst wusste sie nicht, wessen, doch dann erkannte sie den Klang. Mutter.
    Jetzt gab es kein Bett, unter dem sie sich verstecken konnte.
    Der Stoff ihres Ärmels verfing sich in einem Dornenstrauch. Fast wäre sie gestürzt, konnte sich im letzten Augenblickauf den Beinen halten und hetzte weiter. »Mutter, hilf mir …«, flüsterte sie.
    Doch Mutter war schon lange tot, und der Sturm trug Shanijas verzweifelte Worte fort, hinaus in die Öde. Mit unsichtbaren Händen zerrte er an Haaren und Kleidung. Es war wie in ihrem schlimmsten Alptraum, Tosen und Brüllen raubten ihr fast den Verstand.
    Ein beharrliches Klopfen pochte in ihrem Schädel, drohte ihn zerspringen zu lassen. »Wer ist da?«, rief sie. »Zeig dich! Ich will dir ein paar Fragen stellen!«
    Niemand antwortete.
    Mit verschleiertem Blick machte Shanija vor sich die Kuppe aus, nur ein paar Meter entfernt, gleichzeitig unerreichbar weit … Aber aufgeben? Niemals! Schritt für Schritt kämpfte sie gegen die Wand aus Wind an. Er schien einen eigenen Willen zu haben, fest entschlossen zu sein, sie von ihrem Ziel fernzuhalten. Nach wenigen weiteren Schritten hatte sie nicht mehr die Kraft, aufrecht gegen den Sturm anzukämpfen, der nun wie eine Bestie heulte. Auf allen vieren kroch sie über die raue Erde. Spitze Steine stachen ihr in die Knie, rissen Löcher in die Kleidung, schnitten die weiche Haut auf.
    »Gute Arbeit für gutes Geld«, sagte der alte Mann, der nach Vanille roch. »Entsinnst du dich? Weniger gute Arbeit für weniger Geld.«
    Sie hatte gute Arbeit geleistet, doch es hatte nicht gereicht. Sie hatte sich zu viel zugemutet. Sie konnte es nicht mit einer ganzen Welt aufnehmen.
    Das Haar, verfilzt und glanzlos, flatterte ihr ins Gesicht. Vergeblich suchten ihre zerschundenen Hände nach einem Halt, das brüchige Gestein löste sich unter ihrem Griff. Nur der Wind hörte ihr hilfloses Keuchen.
    »Aaaachtung!«, brüllte Sergeant Kronten. »Verschärfte Bedingungen! Zug ist in Hinterhalt geraten und hat Führungsoffiziereverloren! Durchschlagen zum Stützpunkt bei Feindberührung! Marsch!«
    »Sir, jawoll, Sir!«, schrie Shanija und rappelte sich wieder auf. Feigheit vor dem Feind würde man ihr nicht vorwerfen können, niemals. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, und noch einmal, und noch einmal.
    Und sah über die Kuppe herab die steinerne Stele. Sie glänzte wie polierter weißer Marmor, ein strahlendes Licht inmitten der zunehmenden Dunkelheit.
    Da hörte sie eine weitere Stimme, aber diesmal nicht in ihrer Einbildung. Sie erklang unterhalb ihrer Halsgrube und war ihr mehr als nur vertraut.
    Pongs Stimme.
    »Notfallaktivierung«, sagte Shanijas ehemaliger teilorganischer Gefechtscomputer, den sie im Kampfanzug auf der Brust getragen hatte und der nun mit ihr verschmolzen war und die Form eines kleinen chinesischen Schmuckdrachen angenommen hatte.
    »Notfallaktivierung«, wiederholte Pong, und dann veränderte sich seine Stimme. Sie klang plötzlich fremd, weiblich, sanft.
    »
Ich habe dich gehört. Komm zu mir


Zwölfter Teil
    Susan Schwartz
    Pulse

1.
    Dianoctum X/13. Lunarium/3891. Quartennium
    Und siehe, es ward finster in der Welt, wie es geweissagt war und mir offenbar wurde, und die Sonnen erloschen, und alles stand still, als die Passage begann
.
    Und ich sah, dass es nur eine Hoffnung gab, und ich wusste, sie würde uns nicht im Stich lassen
.
    Doch die Welt, die Welt, sie kann ich nicht erfassen, so viele Strömungen, so viele Gezeiten, stets im Wandel, und da ist ein finstrer Faktor, der Böses will und tut. Und die Hoffnung ist so zart und zerbrechlich
.
    Ich kann nicht sagen, ob die Welt untergehen wird. Ich sehe Tod und Leid, und ich sehe, wie sich das Universum windet im Schmerz, da es aufgerissen wird. Ich sehe, wie etwas naht, das man geläufig den Ewigen nennt, und weniger populär den Einen Gott, und mich schaudert’s zu erfahren, welchselbiger es sein wird, der hindurchtritt durch die Passage
.
    Was mich beruhigt, dies kann ich euch versichern: Ich

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