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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sicherlich ein großes Wunder.
    Shanija wischte sich mit zitternder Hand den Schweiß von der Stirn.
Reiß dich zusammen, Soldat!
, dachte sie wütend.
Deine Verfolger werden gleich hier sein
.
    Aber sie war nicht fähig, einen Schritt zu tun oder auch nur den Kopf zu drehen, um einen Blick nach draußen zu werfen. Der Sturm tobte durch ihren Verstand, lähmte ihr Denken, riss die Mauern der Vergangenheit auf. Das Blut in ihren Adern schien zu kochen, und Shanija spürte, dass eine gewaltige Kraft an ihr zerrte.
    Mehrmals schon hatte sie versucht, Pong zu wecken, aber er schien das Bewusstsein verloren zu haben. Auf starke psimagische Strömungen reagierte er sehr empfindlich. Dabei hätte sie ihn gerade jetzt brauchen können, als Späher, und vielleicht fand er den Weg zur Urmutter …
    Kurz nachdem Shanija die Stele zum ersten Mal gesehen hatte, ein strahlend heller Finger wie aus poliertem weißem Marmor, der in den Himmel zeigte, hatte Pong mit fremder Stimme gesprochen:
Ich habe dich gehört. Komm zu mir
.
    Die Urmutter, es war gar nicht anders möglich. Allen Befürchtungen zum Trotz existierte sie noch, hier an diesem Ort, am Rand des Kontinents. Auf der anderen Seite des Gebirges donnerte ein riesiges Meer gegen die unnachgiebigen Klippen.
    Sie hat mich gerufen, also muss ich zu ihr, und ich werde den Weg finden
.
    Shanija merkte, wie die Kraft aus ihren Beinen wich, und sackte zu Boden. Nur ein paar Minuten Pause, mehr brauchte sie nicht, dann ging es wieder.
    Ich konzentriere mich nur noch auf mich selbst, bin für keinen mehr verantwortlich. So muss es sein. Aber … es ist falsch, wie es geschah. Sie sind nicht in Sicherheit. Ich habe meine Freunde verloren, geopfert, sie hatten keine Chance …
    Heute, nach dem letzten gemeinsamen Morgenmahl, kurz vor dem Aufbruch, hatte Shanija kurzerhand entschieden, allein weiterzureisen, gerade weil sie die Verantwortung nicht mehr übernehmen und keine weitere Schuld auf sich laden wollte. Doch ihre Gefährten hatten einhellig, regelrecht empört abgelehnt.
    »Wir sind so weit mit dir gegangen, nun schauen wir nicht zu«, hatte Seiya erklärt, die Prinzessin der Mandiranei. »Ich verdanke dir mein Leben, und du hast mich viel gelehrt.«
    »Vor allem habe ich dir Kummer bereitet«, hatte Shanija erwidert.
    »Das ist nicht wahr. Wir alle haben Fehler begangen, aber wir sind nun einmal nicht perfekt. Nichts ist vollkommen – nicht einmal Pong. Ich bin deine Freundin, Shanija, und ich werde dich nicht nochmal verlassen. Ich weiß nicht, was aus uns wird, doch ich halte es für wichtig, dass du dein Ziel erreichst und Less rechtzeitig verlässt. Sonst gibt es vielleicht nirgends mehr Menschen, weder auf der Erde, noch hier.«
    »Auch ich habe eine Schuld gut zu machen«, bekräftigte As’mala. »Ich habe meine Prinzipien und meine Freunde verraten. Genau wie ihr stehe ich am Scheideweg. Die Passage beginnt, und morgen oder übermorgen ist vielleicht schon alles vorbei. Also werde ich genau das tun, was mir aussichtsreich erscheint: Dich zur Urmutter zu begleiten und dir den Rücken freizuhalten. Wir haben zusammengefunden, damit genau das geschieht, ansonsten wäre alles sinnlos.«
    Mun sagte bedächtig: »Ich erhielt den Auftrag von den Bibliothekaren, die die Zukunft kennen wie niemand sonst, weil sie die Vergangenheit archiviert haben. Es gibt nicht mehr viele Dinge, von denen ich überzeugt bin, und ich weiß nicht, woran ich weiterhin glauben soll. Du bist alles, was ich noch habe, Shanija. An dir klammere ich mich fest, weil ich mich sonst selbst verliere.«
    Shanija hatte daraufhin einen tiefen Schmerz auf Seiyas jungem Gesicht gesehen. Die Prinzessin hatte sich verändert, ihre jugendliche, unbedarfte Fröhlichkeit verloren. Der Alptraum, den sie mit Darren nicht weit von hier vor wenigen Tagen durchlebt hatte, als der Maschinenmann Yimak Groom sie in seinen Fängen hielt, hatte diese Veränderung ausgelöst. Und gestern war irgendetwas zwischen ihr und Mun vorgefallen, das die Entwicklung beschleunigt hatte. Die beiden wollten nicht darüber sprechen, aber Shanija fiel auf, dass der Adept nicht weniger zu leiden schien. Welche Hürde hatte sich zwischen ihnen aufgetan, die sie nicht überwinden konnten?
    »Ihr solltet eure Entscheidung nicht an euren Schuldgefühlen festmachen«, sagte sie ernst. »Ich will einfach nicht, dass ihr mich weiter in diesen Wahnsinn begleitet. Ich muss das allein durchstehen, und … es ist besser, wenn wir uns hier

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