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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mochten, wir mussten als Team zusammenarbeiten. Wir wurden von Ausbildern beobachtet; es kam nicht nur darauf an, die eigene Haut zu retten. Gleichzeitig war es auch ein Test für die verborgenen Führungseigenschaften, die bei steigendem Schwierigkeitsgrad immer mehr gefordert wurden.
    »Sucht den Eingang zu dem verdammten System!« Dirian robbte tiefer ins Unterholz, zwischen blaue und violette Blüten.
    Schüsse surrten, und Hobbel schrie auf und trommelte mit den Fäusten und Beinen in den Matsch. Seine Uniform zierten leuchtende blaue Pünktchen.
    »Die Simulation ist schon auf höchster Stufe!« Ich hatte esheute Morgen bereits geahnt, als die Klimaanlage und die Dusche ausgefallen waren: Dieser Tag konnte nur noch schlimmer werden.
    Suchend blickte ich mich um. Der Eingang zum Kanalsystem war perfekt getarnt. Keine Chance, ihn ohne Hilfe zu finden. Ich ließ den Taster ein Schaltbild erstellen und versuchte, es auf die Umgebung zu übertragen. Wenn ich mich nicht irrte, befand sich der Zugang in einem Gebüsch, etwa zehn Meter vor uns.
    »Hier lang!«, rief ich, atmete tief durch und robbte los. Ein gellender Alarmton ließ mich aufschrecken. »Was ist jetzt wieder? Gehört das dazu?«
    Janto schloss zu mir auf und sah mich ratlos an.
Eine Alarmanlage im Dschungel?
    Ich ignorierte den Lärm, schaufelte mit den Händen Lehm beiseite, scharrte mir die Finger an Metall auf.
    Ich legte den Deckel frei und hob ihn kurz entschlossen hoch. Unter mir undurchdringliche Dunkelheit. Ich beugte den Kopf über die Öffnung, und abgestandene Luft schlug mir entgegen, muffig und irgendwie stechend. Ich rümpfte die Nase.
    »Zwei Meter unter dir führt ein Gang links ab.« Janto schaute konzentriert auf seinen Taster.
    Ich zog die Taschenlampe aus der rechten Beintasche und leuchtete hinab. Unter mir dümpelte Wasser, schwarz und träge wie Tinte. Zwei Meter. Das bedeutete, ich musste da rein. Keine besonders angenehme Aussicht. Andererseits hatte ich mich heute ohnehin nicht gewaschen.
    »Wenn schon, dann ein Tunnel oder Kanal.« Fluchend kramte ich die Maske mit Sauerstoffversorgung hervor und setzte sie auf. Die Dunkelheit, notdürftig von dem Strahl der Lampe durchschnitten, schien an mir zu zerren.
    Ich schwang mich in den Schacht, sprang in die übel riechendeBrühe hinab. Kalt schlug sie an mir hoch und über mir zusammen. Ich musste an Wasserschlangen, Raubfische und Blutegel denken, blieb aber unbehelligt – vorerst. Ich tauchte tiefer, entdeckte den Kanal, auf den Janto mich hingewiesen hatte, und schwamm hinein.
    Fünf Meter, zehn, zwanzig, dann führte der Tunnel endlich wieder nach oben. Ich spürte Luft an meiner triefend nassen Haut, schaltete die Maske aus, um Sauerstoff zu sparen, schob sie vom Mund und orientierte mich.
    Ich befand mich in einem Raum, der mich an die Schleuse eines Raumschiffs erinnerte. Etwa einen Meter über mir machte ich ein schmales Podest aus. Dahinter zerrte das Licht der Taschenlampe ein metallenes Schott aus der Dunkelheit.
    Ich hätte das Podest aus eigener Kraft erreichen und mein Glück mit der Türöffnung versuchen können. Aber zuerst musste ich den Kameraden Bescheid geben.
    Ich zog die Maske über den Mund, tauchte und schwamm zurück. Als mein Kopf die Wasseroberfläche durchbrach, empfing mich sirrender Beschuss.
    »Schwere Feindberührung!«, rief Dirian herab.
    »Mir nach! Ich habe ein Schott gefunden! Vielleicht liegt dahinter unsere Basis!« Ich tauchte, fand den Tunnel, glitt durch das dunkle Wasser. Ich atmete tief und gleichmäßig, tief und gleichmäßig, tief und … bekam keine Luft mehr. Ich fluchte im Geiste; der kleine Sauerstoffvorrat der Notmaske war verbraucht. Ich zwang mich, gleichmäßig weiter zu schwimmen, kämpfte gegen die Panik an, den Drang, heftig mit Armen und Beinen zu strampeln. Mit einem Mal fühlte ich mich ganz leicht. Was für eine Rolle spielte es schon, wenn ich hier unten ertrank? Ich hatte versagt, konnte mir die Laufbahn beim Militär abschminken …
    Nein
, dachte ich,
jetzt erst recht
, doch ich hatte die Orientierungverloren, wusste nicht mehr, wo oben und unten war … und spürte eine Berührung an der Schulter. Jemand packte mich, zerrte mich mit sich, und als ich glaubte, alles sei vorbei, brach mein Kopf durch die Wasseroberfläche.
    »Dirian«, keuchte ich, als ich klar sehen konnte. »Danke.«
    Er ignorierte mich, schnellte mit dem Oberkörper aus dem Wasser, ergriff mit beiden Händen den Rand des Podests und zog sich hoch.

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