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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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verabschieden.« Dabei sah sie Darren an, der seit Stunden sehr schweigsam gewesen war. Sie hatten sich die ganze Nacht hindurch immer wieder geliebt, aber kaum ein Wort gewechselt. Shanija war mehr und mehr von ihrer Vergangenheit eingeholt worden, nun, da das Ziel so nahe vor ihr lag und so viel Zweifel und Ängste in ihr weckte, und sie hatte Schuldgefühle gegenüber Darren empfunden, weil sie ihn verlassen musste. Weil sie auf selbstsüchtige Weise mit ihm schlafen wollte, obwohl der Abschied bevorstand und dadurch alles nur noch schwerer wurde. Einmal hatte er sie gebeten, abzuwarten, bis die Passage vollendet wäre, ihre Sonnenkraft einzusetzen und dann erst zur Urmutter zu gehen. Nachdem Shanija abgelehnt hatte, war er verstummt. Seine Hände, sein Körper hatten nicht von ihr lassen wollen, aber sein Geist war auf Distanz gegangen.
    »Was denkst du eigentlich?«, erwiderte er auf ihre Worte. »Hör endlich auf damit. Wir haben uns alle entschieden, unddas liegt nicht in deiner Verantwortung, sondern in unserer. Du bist nicht unser Zugführer beim Militär.«
    »Bitte«, warf Seiya leise ein. »Das haben wir doch alles hinter uns.«
    »Und vermutlich nicht mehr viel vor uns«, bemerkte As’mala trocken. »Um es nochmal deutlich zu machen: Ich habe keine Lust, tatenlos rumzusitzen und abzuwarten, was passiert. Hab ich noch nie gemacht. Gibst du dich damit endlich zufrieden?«
    Shanija hob leicht die Schultern.
    As’mala grinste. »Langweilig ist es mir jedenfalls nicht geworden, seit du im Müllhaufen neben mir wie eine Fliege am Leim festgeklebt bist.«
    »Für mich war es unglaublich, die wahre Welt zu erleben, nicht nur aus Büchern«, meinte Seiya und lächelte ebenfalls. Dann wandelte sich ihre Miene, und sie sah Mun an. »Du bist wahrscheinlich der Einzige von uns allen, der unser Zusammentreffen bereut.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach der Adept. »Ich sehe die Welt endlich klar und werde mit jedem Tag freier.«
    Doch ich
, dachte Shanija nun, einige Stunden später,
ich habe mich niemals gefangener gefühlt als jetzt
.

    Als der rasende Herzschlag sich endlich beruhigte, verließ Shanija die Deckung und kletterte auf einen überdachten Vorsprung. Von ihren Verfolgern war keine Spur mehr zu sehen, also hatten sie das Gebirge vermutlich inzwischen ebenfalls erreicht und versuchten, sie nun aufzustöbern.
    Sie blickte sich um. Das Gebirge musste vulkanischen Ursprungs sein, einige Berge wiesen Krater auf. Vor einer steilenKraterwand erhob sich inmitten eines kreisförmigen Feldes die Stele.
    »Kannst du mich hören?«, flüsterte Shanija. »Urmutter, melde dich noch einmal!«
    Aber die Stimme schwieg. Sie zeigte ihr nicht den Weg. Vielleicht konnte Shanija sie wegen des Sturms auch nicht mehr hören.
    Langsam bewegte sie sich weiter, auf die Stele zu, stets auf Deckung bedacht. Sie befand sich nun so weit in den Bergen, dass der Sturm keine volle Gewalt mehr hatte, sondern nur noch ein entferntes wütendes Brausen war. Die steilen, kahlen Hänge schirmten die Welt hier drin ab. Der Himmel über Shanija war dunkelviolett. Die Wolkenmauer riss an immer mehr Stellen auf.
    Shanija blieb stehen und berührte das Relieftattoo. »Pong, wach endlich auf!«, wisperte sie. »Die Störungen sind hier drin schwächer, ich kann es spüren. Komm zu dir, ich brauche dich!« Sie setzte ihre Gedanken, ihren Willen ein, konzentrierte sich auf das Wesen, das einst ein semiorganisches Gefechtsmodul gewesen war. Sie waren eng miteinander verbunden; wahrscheinlich konnte Pong ohne Shanija nicht überleben.
    Da, endlich, rührte er sich. Shanija hätte beinahe laut aufgeschrien, sie presste gerade noch die Lippen aufeinander. Ein unterdrücktes Stöhnen quetschte sich dennoch hervor, und sie sank auf die Knie. Diesen Schmerz hatte sie nur ein einziges Mal gefühlt, als Pong zum Leben erwacht war. Als ob sie entzweigerissen würde.
    Aber auch Pong fiepte leise, rutschte über ihre Brust hinab, und sie fing ihn gerade noch auf. Kraftlos lag der kleine Schmuckdrache in ihrer Hand, seine Schuppen waren dunkelviolett wie der Himmel. »Was ist los?«, wisperte er. »Was geschieht mit uns?«
    »Ich weiß es nicht genau«, gab Shanija leise zurück. »Ich glaube, das psimagische Feld bricht zusammen, je näher die Passage rückt. Vielleicht wird es abgesaugt und ermöglicht dadurch den Riss …«
    Pong richtete sich auf und schüttelte sich. »Es wird besser«, stellte er fest. »Es war eine große Kraftanstrengung, aber ich

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