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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nach Verwesung. Shanija wurde sekundenschnell davon eingehüllt, der Pesthauch drang ihr in die Kleidung, die Nase, den Mund und die Lungen.
    Shanija hustete sofort, hielt sich die Hände vors Gesicht, doch es war schon zu spät. Schwindel erfasste sie.
    Gas
…, dachte sie, während sich ihr Verstand umwölkte. Kraftlos brach sie auf die Knie.
Fuck! Damit haben mich damals die Quin…

3.
    Ein weiteres Phänomen war die Prophezeiung über die Sonnenkraftträgerin. Die Legende gibt es ja schon lange, allerdings keine gesicherten Aufzeichnungen, wann sie das erste Mal in Umlauf gesetzt wurde. In den vergangenen zweihundert Jahren gab es kein besonderes Interesse, doch als allmählich das Bewusstsein bei einflussreichen Personen einkehrte, dass die Passage unweigerlich näher rückte, lebte auch die beliebte Geschichte der Erlöserin wieder auf, die den Untergang abwenden sollte. Die aufstrebenden Sekten der Wiedergänger und Erlöser machten sich dies zunutze und nahmen die Weissagung jeweils für sich in Anspruch: Die Sonnenkraftträgerin sollte im Namen der Wiedergänger, beziehungsweise Erlöser, tätig werden und den Übergang der göttlichen Macht ermöglichen. Als sich vor etwa zwanzig Jahren der Orden der Erlöser im Streit spaltete und sich die dritte Partei der Warner unter ihrem gesichtslosen Anführer Corundur bildete, nahmen die Letzteren die Legende ebenfalls zum Anlass, um düstere Vorahnungen zu verbreiten: Nämlich dass die Sonnenkraftträgerin keineswegs als Retterin, sondern als Zerstörerin auftreten würde, falls sie nicht daran gehindert würde, die Passage dauerhaft offenzuhalten. Corundur betrachtete die Sonnenkraftträgerin als personifizierte Dienerin des Bösen, verurteilte sie öffentlich zum Tode und versprach demjenigen Belohnung und Seelenheil, der das Urteil vollstreckte
.
    Nachdem sich die Gerüchte mehrten, dass die Sonnenkraftträgerin tatsächlich existierte – in Gestalt der wenige Lunarien vor der Passage gestrandeten Frau von der Erde, die sich Shanija Ran nannte –, begann mehr oder minder offen die Jagd auf die Unbekannte
.
    Das Zentralarchiv sah den Zeitpunkt zum Eingreifen gekommen, und beauftragte den einzigen menschlichen Adepten, Mun, die Frau aufzuspüren
.
    Nach dem bis heute ungelösten Verschwinden des Erhabenen Propheten Raban, in den die Sonnenkraftträgerin verwickelt war, und ihre Weiterreise zur Stadt Choc, die in den Zeitraum der beginnenden Passage fiel, agierten die fundamentalistischen Gläubigen nun nicht mehr im Verborgenen, sondern formierten sich zum gesammelten Schlag und verbreiteten überall, dass die Legende sich bewahrheitet hatte und über das Schicksal des Systems entscheiden würde
.
    Verängstigt durch die negativen Auswirkungen der Großen Konjunktion gaben sich viele Intelligenzwesen dem Glauben an die Erlöserin hin, die im letzten Moment alles zum Guten wenden würde. Diejenigen, die Less als Sündenpfuhl erachtet hatten, sahen den Tag der Vergeltung gekommen. Doch sie waren glücklicherweise in der Minderzahl und konnten die plötzliche positive Entwicklung durch einen unvorhergesehenen Faktor nicht mehr beeinflussen. Die Ereignisse überschlugen sich, und es kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass Shanija Ran der Auslöser dafür war
.
    (Zentralarchiv, 2. Abteilung »Passage 3891. Quartennium«
Ordnungsreihe »Shanija Ran«)
    Der Anruf kam gerade, als ich aus der Dusche stieg. Con war schon gegangen, er hatte um drei Uhr morgens Dienstbeginn und brauchte ein paar Stunden Schlaf. Auf dem Bett war noch sein Abdruck zu sehen, und für einen Moment reizte es mich, nach seiner Restwärme zu tasten. Doch der Anruf unterbrach mich.
    Auf dem kleinen Schirm zeigte sich eine blonde Frau um die Fünfzig. »Ann!«, sagte ich überrascht. Die Vorzimmerdame des Fleet Admirals Michael Garner, seine persönliche Vertraute, 1st Petty Officer Ann Lobovich.
    »Ma’am, der Admiral möchte Sie gern sprechen«, sagte siein ihrem förmlichen, trotzdem immer freundlichen Tonfall. Sie war stark und resolut, aber kein Beißer, wie so viele andere. Ich mochte sie sehr, sie hatte ein großes Herz und war immer hilfsbereit. Wer jedoch glaubte, sie ausnutzen zu können, musste das bitter bereuen.
    »Danke, Ann, und bleiben wir bitte bei Shanija – auch wenn der Anruf offiziell ist, aber es hört uns ja keiner, nicht wahr?«
    Sie lächelte leicht. »Wie Sie wünschen, Shanija. Nun, tatsächlich ist es gar nicht so offiziell, denn Sie sollen in das Quartier des

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