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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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des Mannes erschreckte die Fürstin.
    »Nein, nicht entkommen!«, stieß er kaum verständlich hervor. »Reiter haben sie gejagt und … eingefangen.«
    »Wo wurden sie hingebracht?«
    Zögern. Der Mann, der an einer Wegmarkierung lehnte, schloss die Augen. As’mala fürchtete schon, er sei in dem Moment gestorben. Dann erst sah sie, dass sich sein Brustkorb weiterhin hob und senkte.
    »Wohin?«, drängte sie. »Du musst es mir sagen! Ich hole mir meine Tochter zurück. Und ich werde diese Mörder zur Rechenschaft ziehen, die das hier verbrochen haben!«
    Sein Blick suchte den ihren. Die Frau glaubte, einen Hauch von Dankbarkeit darin zu erkennen.
    »Nana … umgebracht.«
    »Und Liri? Was ist mit ihr?«
    Es dauerte endlos lang, bis der Mann antwortete. As’mala hatte ihn schon an den Schultern packen und schütteln wollen.
    »Mitgenommen … Alle Kinder entführt … die Lager geplündert und in Brand … gesteckt.«
    »Wer?«, stieß As’mala heftig hervor. »Es waren die Erlöser, nicht wahr? Ich habe einige Tätowierte an der Stadtmauer liegen sehen. Sie sind mit den Orgavögeln gekommen …«
    Die Hand des Mannes schnitt heftig durch die Luft und fiel haltlos auf seinen Oberschenkel. Er zitterte. As’mala bemerkte, dass seine verkrusteten Lippen aufgeplatzt waren.
    »Nicht Erlöser – schaurige Geschöpfe! Tragen klobige, geschlossene Anzüge … Sind sehr groß und … stumm. Keine … Stimme. Aber sehr stark, nicht zu besiegen.« Er beschrieb noch mehr von den grausamen Wesen, die Ra’ged ausgelöscht hatten.
    As’mala fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Die Beschreibung der Angreifer war ihr bekannt, und sie traf nur auf eine einzige Lebensform zu. Das Entsetzliche daran war – diese Lebensform stammte nicht von Less. Nur ein einziger Mensch dieser Welt kannte die Wesen, von denen der Mann sprach, und hatte As’mala einst davon berichtet. Und dieser Mensch lebte erst seit wenigen Jahren auf dieser Welt.
    »Dann sind sie auf den Orgavögeln gekommen? Von wo?«
    »Von Nordwesten …«
    Dort lag ELIUM. Die Gewissheit wurde immer größer, und im selben Maße wuchs As’malas ungläubiges Entsetzen, als sie alle Bruchstücke im Geiste zusammensetzte. »Sag mir noch eines … in welcher Zahl treten die … die Stummen auf? Kämpfen sie einzeln, oder …«
    »Fünf! – Sie sind immer Fünf!«

    As’mala hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Das war im Grunde völlig unmöglich … doch die Beweise und der Augenzeugenbericht sprachen für sich. Sie musste sich der Tatsache stellen; es war kein Traum, kein Hirngespinst.
    Die Quinternen waren auf Less gelandet! Und sie hatten sich in ELIUM festgesetzt!
    Die Vergangenheit erwachte für As’mala zu neuem, erschreckend realem Leben. Erinnerungen an die Zeit stürmten auf sie ein, als sie mit den Freunden auf der Suche nach der entführten Seiya gewesen war.
    Nun war ihre eigene Tochter nach ELIUM verschleppt worden, an diesen verfluchten Ort!
    Für einen Moment fühlte As’mala sich hilflos und elend. Alles, was ihr in den letzten Jahren etwas bedeutet hatte, was ihr Lebensinhalt und Glück geworden war, hatte sie von einem Tag auf den anderen verloren. Einen Moment war sie nahe daran, zusammenzubrechen. Sich einfach fallenzulassen und zu sterben.
    Reiß dich zusammen!
Keine Zeit für Trauer, denn Liri war noch da und brauchte sie. Ragedun hätte an ihrer Stelle nicht anders gehandelt. Um die Lebenden ging es jetzt, um die Toten durfte sie sich erst später kümmern, wenn alles zur Ruhe gekommen war. As’mala schluckte die Tränen hinunter, ihre Augen brannten, und sie verdrängte den Schmerz. Nach einigen Atemübungen fühlte sie, wie sich Leere in ihr breitmachte. Ihr Gesicht wurde hart und entschlossen. Nun musste siehandeln, alles andere war bedeutungslos. Keine hinderlichen Gefühle. Es war Krieg.
    Sie fand irgendwo ein Stück Pergament sowie Tinte und Feder. Hastig kritzelte sie eine Nachricht an Shanija. Während As’mala noch Ausrüstung und Vorräte zusammensuchte, kehrten ein paar Menschen zurück, denen die Flucht aus Ra’ged gelungen war. Die Fürstin spendete ihnen als letzte Pflicht Trost und trug ihnen auf, nach Burundun zu ziehen und Archivvorsteher Mun um Beistand zu bitten. Er würde ihnen seine Hilfe nicht verweigern, versprach sie, wenn sie sagten, dass Fürstin As’mala ihn darum bat. Glücklicherweise trafen bald darauf auch ihre Männer ein, die endlich aus dem Sturm herausgefunden hatten. Bis auf

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