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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinwegpeitschte. Völlig unerwartet klatschten dicke schwere Tropfen aus der Höhe herab. Wasser. Und Augenblicke später folgte wimmelndes, zuckendes Leben. Milliarden warzenhäutige Kröten sprangen durch den Sand. Sie waren einfach überall.
    Es regnete Kröten – und das war ein denkbar schlechtes Omen. Daran änderte sich auch nichts, nur weil der Sturm ebenso abrupt in sich zusammenfiel, wie er losgebrochen war.
    As’mala hielt es nicht mehr aus. Wortlos schwang sie sich auf den Rücken des Vogels und trieb das Tier zu größter Eile an.

    Das Gefühl, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste, ließ As’mala nicht mehr los. Sie verlangte ihrem Reittier das Letzte ab. Sooft sie sich umsah, von ihren Begleitern gab es keine Spur. Allerdings machte sie sich wenig Sorgen um Rageduns Leute. Dass die Männer der Leibwache sich den Ärger des Fürsten zuzogen, war deren eigene Schuld.
    Der Abend brach an und in der Ferne schob sich der rote Mond Meat über den Horizont. Erst nach einer Weile fiel As’mala auf, dass Meat eigentlich nicht vor Mitternacht erscheinen konnte. Das rote Leuchten war mittlerweile düster geworden, schließlich schien es geradezu in sich zusammenzufallen.
    Glut, die tief hängende Wolken gefärbt hatte, aber nun langsam erlosch?
    Das Fürstentum und der idyllische Marktflecken Ra’ged lagen in dieser Richtung. Aber ein Feuer, das auf die Entfernung von immer noch gut einer Stunde so zu sehen war … As’mala schreckte davor zurück, den Gedanken zu Ende zu bringen. Die Angst saß ihr im Nacken. Zu oft war in den vergangenen Tagen von Aliandurs Räuberbanden die Rede gewesen. Von Überfällen auf Händler, die Erze und andere kostbare Rohstoffe mit sich führten, von den dunklen Riesenvögeln, die immer öfter gesehen wurden. Der Überfall auf die Mandiranei, von dem die einstigen Reisegefährten Shanija, Seiya, Mun und As’mala ausgerechnet am Jahrestag erfuhren. Diese bestürzende Nachricht hatte As’mala, kaum eingetroffen, sofort wieder nach Hause getrieben. Ra’ged lag an einer frequentierten Handelsroute, die in den letzten Jahren immer wichtiger geworden war. Die zu Lagerhäusern umgebauten alten Scheunen reichten zeitweise nicht mehr aus, um alle Rohstoffe aufzunehmen. Das Fürstentum hatte seine einstige Verschlafenheit längst abgeschüttelt und war im Begriff, zu einem wohlhabenden kleinen Staat zu werden. As’mala hatte diese Entwicklung nach allen Kräften gefördert. Es war ein angenehmes Gefühl, Reichtümer ehrlich zu erwerben – und wenn sie wirklich eine Fingerübung brauchte,um nicht einzurosten: Wem fiel es schon auf, wenn sie mit ihrer Psimagie eigene Schlösser öffnete?
    Hartnäckig hing der rote Widerschein über dem Horizont. As’mala ertappte sich dabei, dass sie den Himmel immer öfter absuchte.
    Dass sie nichts fand, hieß nicht, dass da nichts war. Sie hatte Angst um Liri. Dass Ragedun sich selbst zu helfen wusste, daran zweifelte sie nicht. Und Ragedun würde auf ihre gemeinsame Tochter aufpassen wie auf seine Augäpfel. Warum also diese unnötige Furcht? Alles war wie immer. Liri würde es spüren, wenn As’mala den Schlosshof betrat, egal zu welcher Zeit des Dianoctums das sein mochte.
    Wahrscheinlich lag Liri jetzt in As’malas Bett und plapperte munter drauflos. Ragedun bekam wie üblich kein Auge zu und würde in den kommenden Nächten vor Übermüdung kaum seinen Mann stehen …
    Wind kam auf. Er wehte As’mala entgegen. Es roch brandig, und der Gestank wurde intensiver, je näher sie Ra’ged kam.
    As’mala schlang den Zügel um ihren linken Unterarm. Mit der Rechten tastete sie nach ihren Waffen. Der zweischneidige Dolch steckte in der Lederscheide in ihrem Gürtel. Das Schwert hatte sie ohnehin quer vor sich auf dem Rücken des Quetzals festgeschnallt, um beweglicher zu sein.
    Ihre Hand fuhr unter das tief ausgeschnittene Lederwams. Die kleine doppelläufige Pistole war zwischen ihre Brüsten gut verborgen.

    Der Brandgeruch war überaus intensiv.
    Auf einer kleinen Anhöhe zügelte As’mala ihr Reittier. Windspiel war unruhig geworden, er roch das Feuer ebenfalls, und sein Instinkt drängte zur Flucht. Nur die Reiterin verhinderte mit eiserner Hand, dass sich der Quetzal herumwarf.
    »Ruhig!«, raunte sie und hielt den Zügel straff.
    Nur mehr ein kurzes Wegstück vor ihr lag das kleine Fürstentum – oder vielmehr das, was einmal Ra’ged gewesen war. Ruinen, so weit das Auge blickte. Schwelende Glut, die hier und da zu meterhoch

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