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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sich, ob sich das Netz nach oben hin dichter und dichter gestaltete. »Draußen im Kreis der Bemühung habe ich keine Luuwen gesehen.«
    Mun schüttelte den Kopf. »Sie verlassen diesen Bereich nicht. Die Luuwen sind extrem lichtempfindlich. Deshalb ist der Kreis der Bewahrung ebenso wie das Expar stets nur sehr spärlich beleuchtet. Ihre Verbindung zur Außenwelt besteht durch die iDoks. Nur durch die darin enthaltenen Informationsquanten sind sie in der Lage, zumindest passiv an ihr teilzunehmen. Persönlich begeben sie sich nie nach draußen, es würde sie umbringen. Und das ist auch nicht ihr Bestreben – für sie gibt es nur das Expar.«
    Darren schwieg und ließ die Eindrücke und Erklärungen auf sich einwirken. Sie zogen ihn stärker in ihren Bann, als er erwartet hatte. Allerdings hatten sie nichts mit Muns Ankündigung zu tun. Luur sollte in seinem Kopf herumschnüffeln, um vielleicht Hinweise auf die Identität von Nur-Eins zu finden. Mit jeder verstreichenden Minute stieg Darrens Widerwille gegen das telepathische Eindringen des Draawen in seinen Kopf.
    »Ich bin bereit«, wandte sich Luur an Mun, als hätte er Darrens Gedanken bereits gelesen.
    »Du auch?«, fragte Mun den Jungen.
    Darren war unschlüssig, ob er mit seinem Einverständnis die richtige Entscheidung traf. Brachte er damit dieses Wesen Nur-Eins in Gefahr? Er wusste schließlich nichts von ihm. Vielleicht sollte man einfach abwarten … aber er spürte, dassMun nicht nachgeben würde. So ernst hatte er den Vorsteher selten erlebt.
    »Weshalb hier?«, fragte er.
    »Um dir eine weitere Ahnung von der unermesslichen Bedeutung des Archivs zu geben«, summte Luur.
    »Was hat die Bedeutung des Archivs mit meinem Gedankenkontakt zu tun, was mit Nur-Eins?«
    »Vielleicht alles, vielleicht gar nichts. Wir wissen es nicht.«
    Darren hasste solche ausweichenden Antworten. Luur schien ein Meister darin zu sein, möglichst unverbindlich in seinen Aussagen zu bleiben. Es klang immer noch so, als würde er etwas verschweigen.
    »Hier bist du sicherer«, sagte Mun. »Niemand darf davon erfahren … und Luur kann sich hier besser konzentrieren.«
    »Also gut«, stimmte er zögerlich zu, weil er Mun vertraute.
    Luur glitt näher, und auf einmal kam er Darren unglaublich fremd vor. Etwas undefinierbar Bedrohliches haftete ihm an, eine diffuse Aura, die ihn wie eine düstere Wolke umgab. Auf Less war der Kontakt mit anderen Lebensformen an der Tagesordnung. Darren hatte nie darüber nachgedacht, dass es überhaupt anders sein könnte. Nun regten sich in seiner Gefühlswelt zum ersten Mal Vorbehalte.
    Etwas streifte seinen Geist.
    Darren registrierte die Präsenz der telepathischen Fühler des Draawen wie die Stachel eines Eindringlings, die sich in sein Gehirn bohrten. Die es nicht nur ausloteten, sondern es wie mit einem Fleischermesser sezierten.
    Es ist Unsinn. Das redest du dir ein
, versuchte er sich zur Ordnung zu rufen. Er wollte Mun nicht enttäuschen und kam trotzdem nichts gegen die unterschwellige Abneigung an. Sie blieb und wurde mit dem geistigen Vorstoß des Draawen bedrückender.
    »Nein!«, stieß Darren aus und sah Mun an. »Ich will das nicht. Er soll damit aufhören.«
    »Empfindest du Schmerzen?«, fragte der Archivvorsteher sanft.
    »Meine Untersuchung löst keine derartige körperliche Reaktion aus«, versicherte Luur.
    »Nein«, gestand Darren. »Keine Schmerzen. Ich will es einfach nicht. Es ist …«, er zögerte, weil es ihm schwer fiel, die passenden Worte zu finden, »… nicht richtig.«
    »Du bist nicht in der Lage zu entscheiden, was richtig oder falsch ist«, sagte der Wurm tonlos.
    »Du vielleicht?«, begehrte Darren zornig auf. Alles in ihm sperrte sich gegen die telepathische Sondierung. Er hätte von vornherein auf sein Gefühl hören und sich gar nicht erst darauf einlassen dürfen. »Was weißt du denn, was in mir vorgeht?«
    Mun kniff die Augen zusammen. Seine Überraschung über den Ausbruch des Jungen war unübersehbar. »Beruhige dich. Es geschieht nichts gegen deinen Willen, womit du nicht einverstanden bist.«
    »Es geschieht nichts gegen meinen Willen, sagst du? Gut! Dann hältst du mich auch nicht gegen meinen Willen im Archiv fest. Ich werde es verlassen und nach meiner Mutter suchen.«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, mischte sich der Draawe ein, obwohl es ihn nichts anging.
    »Darren, weich nicht aus«, sagte Mun, und er klang tatsächlich ungehalten. »Du weißt genau, welchen Unsinn du gerade redest.

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