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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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lediglich dessen Stellvertreter und hatte sich dem Vorsteher unterzuordnen.
    Und das musste dem Bibliothekar schwerfallen. Schließlich waren die Menschen früher verachtet gewesen, Mun war der erste und einzige Adept gewesen. Und ihn hatten sie nur deswegen zugelassen, um ihn gegen eine Bedrohung zu benutzen. Nach der Passage hatte sich alles geändert, seither gab es viele menschliche Adepten und Adeptinnen, und Mun war Vorsteher des Archivs geworden. Diese Geschichte konnte Darren gar nicht oft genug hören.
    Bei Luurs Anblick machten sich eigenartige Gefühle in dem Jungen breit, für die er keine Erklärung fand. Bildete er es sich ein, oder verbarg der Wurm etwas? Vor allem vor Mun? Darren hatte eine untrügliche Nase für Geheimnisse, und Luur stank geradezu danach.
    Doch darüber würde er später nachdenken, jetzt war endlich der große Moment gekommen, das Expar zu bestaunen, den geheimnisvollsten Ort des Archivs, von dem selbst dieAdepten andächtig redeten. Expar nannten die Draawen das Innere des Großen Turms, das für Uneingeweihte absolut tabu war.
    Sie passierten den Durchgang und traten in Zwielicht. Darrens Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Dann riss er sie auf. Der vor ihm liegende Raum war mit keinem anderen zu vergleichen, den er zuvor im Archiv gesehen hatte. Nicht nur in der horizontalen Ausdehnung, reichte er bis in große Höhe hinauf und war durchzogen von herabhängenden Fäden.
    Darren legte den Kopf in den Nacken. »Wow!«, entfuhr es ihm.
    Für einen Moment gewahrte er beim Umherschauen Muns Lächeln, der unbemerkt hinzugekommen war, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fäden, die von oben herabhingen. Es waren tausende, die über den Köpfen der Besucher endeten, durch verbindende Fäden miteinander zu einem Gebilde verknüpft waren, das an ein gigantisches Spinnennetz erinnerte. Darren bemerkte, dass sein Mund vor Erstaunen weit offen stand. Etwas Ähnliches hatte er nie zuvor gesehen. Er räusperte sich, um seine Überraschung zu überspielen, weil er nicht wie ein Kind wirken wollte, das mit leuchtenden Augen vor einem neuen Spielzeug stand.
    »Das ist das Expar?«
    »Exakt. Wir befinden uns im eigentlichen Zentrum des Zentralarchivs, im
Kreis der Bewahrung
«, drang Muns Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm.
    »Ich erkenne Bewegungen zwischen den Fäden. Sind das Tiere?«, fragte Darren. »Spinnen?«
    »Es sind Luuwen«, antwortete Luur, als sei das Erklärung genug.
    »Die Luuwen ähneln den Draawen«, wurde Mun konkreter. »Allerdings besitzen sie nicht deren Intelligenz. Die evolutionäre Anpassung hat aus ihnen einen wichtigen Baustein des Archivs geformt.«
    »Sie sind das Wissensarchiv?«
    »Sie sind es nicht, sie liefern die dafür erforderliche Matrix. Sie stricken gewissermaßen das Netz, in dem die iDoks aufbewahrt und zu einem Informationsspeicher zusammengesetzt werden. Bevor sie die iDoks in ihr Netzwerk integrieren, nehmen sie eine abschließende Sortierung und Einordnung der Informationen vor.«
    Den Begriff iDoks kannte Darren vom Unterricht, seit er hier untergebracht war. Als er sich daran erinnerte, registrierte er die Gelkügelchen, die wie glitzernde Tautropfen das Netz durchzogen. Wenige Meter über ihm entstand plötzlich ein huschendes Durcheinander. Unwillkürlich zog er den Kopf ein. In einem dicht gewobenen Bereich, in dem Dutzende Kügelchen besonders eng platziert waren, wimmelten mehrere Luuwen durcheinander. Nun konnte er deutlich sehen, dass sie wirklich den Draawen ähnliche Würmer waren, jedoch nur handspannenlang, schwarz gefärbt und sehr dünn. Die Fäden trugen ihr Gewicht so mühelos, dass sie nicht einmal in Schwingungen gerieten.
    »Sie produzieren Fäden, sind unablässig damit beschäftigt, das Netzwerk zu warten und auszubauen«, erklärte Mun.
    Ein Luuwe spann einen Faden aus seinem Hinterleib und leitete die horizontale Verbindung zwischen zwei herabhängenden Fäden ein. Der Wurm schwang zwischen ihnen hin und her, bis sie sich berührten und miteinander verwoben waren. Sofort machte er sich daran, den Vorgang an einer anderen Stelle zu wiederholen. Er bewegte sich schnell und geschickt.
    »Auf diese Weise erreichen die Luuwen jeden beliebigen Punkt des Expars in kürzester Zeit. Zur Aufrechterhaltung des Archivs sind sie unersetzbar«, zeigte sich Luur etwas gesprächiger als zuvor.
    Darren schaute dem Treiben der dünnen Würmer eine Zeit lang zu. Er fragte

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