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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Truppe bei gewissen Kreisen zu Unrecht wenig angesehen ist.« Der Tonfall des Maskierten wurde eine Spur schärfer. Seine Autorität trat in den Vordergrund. »Denn wegen eben dieser Truppe suche ich dich auf. Ich bin bereit, sie der Polizeitruppe des Archivs als Verstärkung zur Verfügung zu stellen.«
    Mun horchte auf. Mit einem solchen Angebot hatte er beileibe nicht gerechnet. Allerdings war er nicht so blauäugig, auf die verlockende Offerte hereinzufallen. Corundur leistete keine selbstlosen Gefälligkeiten, und die Zurverfügungstellung seiner kampferprobten Truppe ging weit über eine Gefälligkeit hinaus.
    »Was verlangst du im Gegenzug?«
    »Nicht viel. Du gewährst mir freien Zugang zu den Daten des Archivs. Du verlierst dadurch nichts, denn du gibst nichts aus den Händen, was nicht auch dir selbst weiterhin zur Verfügung steht.«
    Daher also wehte der Wind. Mun galt als stets gelassen,doch dieser Handel brachte sein Blut in Wallung. Corundur versuchte sich in den Besitz von Informationen zu bringen, die er gegen seine Gegner einsetzen würde und die ihm dabei behilflich sein konnten, seine Machtposition auszubauen. Mit dem profunden Wissen, das im Archiv gespeichert war, wäre es ihm möglich, ganz neue Strukturen zu schaffen, die der Bedrohung durch die Stummen kaum nachstünden. Muns Einschätzung über den Sektenführer als machtsüchtiger Intrigant traf zu.
    »Das Archiv ist kein Selbstbedienungsladen!«, stieß er empört aus. »Hast du wirklich gedacht, dass ich darauf eingehe?«
    »Im Interesse der allgemeinen Sicherheit und der Wehrhaftigkeit gegen die Stummen – ja.«
    Mun registrierte, dass Corundurs vier Begleiter unruhig von einem Fuß auf den anderen traten. Anscheinend konnten sie ihre Angriffslust kaum mehr zügeln. Er ließ sich von der Gebärde nicht beeindrucken. »Diesen Weg hättest du dir sparen können. Ich verstieße gegen die Prinzipien des Archivs, ließe ich dich in seinem Wissensspeicher stöbern.«
    »Du lehnst ab?« Zum ersten Mal erhielt die Fassade von Corundurs Selbstsicherheit einen Riss. Offenbar hatte er nicht mit einer Ablehnung gerechnet.
    »So ist es.«
    »Du begehst einen schweren Fehler. Ich habe es nicht nötig zu bitten. Mit deiner störrischen Haltung lässt du mir keine andere Wahl. Ich werde die Stadt übernehmen und auf meine Weise für Sicherheit sorgen.«
    Die unverhohlene Drohung traf Mun. Neben den Stummen konnte er keine zweite feindliche gesinnte Front brauchen. Er begriff, dass sich die ohnehin angespannte Situation soeben um ein Vielfaches verschärft hatte.
    »Warte«, unternahm er einen Versuch, den Maskierten zum Einlenken zu bewegen. »In einem Handel wie diesem ist ein Gegenangebot zugelassen.«
    Corundur reagierte nicht. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging, flankiert von seinen Leibwächtern, Richtung Fähre.

    Später warf Mun sich vor, nicht stärker auf Corundur eingewirkt zu haben. So unterschiedlich ihre Ansichten waren, in den Stummen hatten sie einen gemeinsamen Gegner, dessen Stärke sich noch nicht recht abschätzen ließ. Shanija Rans Schilderungen über die Quinternen ließen erahnen, dass weder die
Neue Zukunft
noch die Kräfte des Zentralarchivs allein gegen sie bestehen konnten.
    Er beschloss, das Archiv zu verlassen und ein weiteres Gespräch mit dem Maskierten zu suchen. Corundur war machtbesessen, vielleicht größenwahnsinnig, doch er war kein Dummkopf, der gegen einen überlegenen Feind sehenden Auges in den Untergang zog. Es war ein Merkmal mächtiger Gegner, dass sie in dunklen Zeiten für Allianzen und Zweckbündnisse sorgten, die in Perioden des Friedens unvorstellbar waren.
    »Achtet auf Darren«, schärfte Mun den eingeteilten Horchposten ein. Weiterhin rechnete er mit einem Alleingang des Jungen, der das Ziel hatte, Aufschluss über den Verbleib seiner Mutter zu bekommen. In dieser Hinsicht musste sich Mun wenigstens nicht um seine eigenen Kinder sorgen. Sie waren noch zu jung, um sich aus eigenem Antrieb in eine solche Gefahr zu stürzen. Sie begriffen ja kaum, wohin ihre Mutter gegangen war. Seiya …
    Der Tag wird kommen
, redete er sich ein.
Wir werden die Stummen überwinden
. Und dann … Er zuckte ratlos mit den Achseln und sah wortlos in die Ferne, während eine Fähre ihn über den See nach Lakara brachte. Er trug den Umhang der Adepten, dessen Kapuze ihm über die Stirn bis zu den Augenbrauen fiel. Ihm lag nicht daran, von Passanten erkannt und aufgehalten zu werden.
    Nachdem er an Land gegangen war,

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