Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
verspiegelten Helm, den das Wesen trug, konnte sich alles verbergen, was vier Gliedmaßen und einen Kopf hatte – und davon gab es auf Less eine ganze Menge Variationen.
    Doch das hier war nichts Normales. Es war nichts, das nach Less gehörte. Diese Tatsache wurde der Frau schlagartig klar, ebenso wie der Umstand, dass der Vermummte nicht allein war. Vier weitere dieser Wesen mussten ganz in der Nähe sein.
    Die Stummen
.
    Unwillkürlich hob die Frau die Hand, um einen neuen Kältestoß zu entfesseln, doch sie wusste, dass ihr gegen diesen Gegner das Eis nicht helfen würde.
    Aber vielleicht das Gold. Vielleicht wird das Gold sie wegfegen

    Sie spürte das Brennen in sich, die Wärme, die sie so lange weggesperrt, verleugnet, vergessen hatte … doch jetzt, da sie selbst im Vergessen versunken war, kehrte sie zu ihr zurück. Sprang ihr förmlich in die Hände, als habe das glühende Gold nur auf den Moment gewartet, da sie ihm die Ketten lockerte und die Riegel an seiner Gefängnistür vergaß. Es schmiegte sich in ihren Geist, warm, hell, und tauchte sie in angenehmes Leuchten.
    Sie wusste, ein Willensakt genügte, um es aus ihr herausbrechen zu lassen, um in einer Walze aus goldenem Feuer alles Leben auszulöschen, das in ihrer Umgebung existierte – die im Eis gefangenen Kuntar, die anderen, die sie noch suchten, jeden Käfer, Wurm oder Vogel, jeden Baum und Strauch, und vielleicht auch diese stummen Widersacher. Nur
ein
Gedanke.
    »Nein«, flüsterte sie und schloss die Augen, um das Brennen zurückzudrängen. »Nein!«
    Kurz dachte sie, das Feuer würde sie selbst verschlingen, als sie alles aufbot, um es wieder zurückzudrängen. Nein, sie konnte es nicht, um keinen Preis. Niemals wieder wollte sie dieser Kraft Freiraum geben. Niemals wieder wollte sie die Last so vieler Toter auf ihre Seele laden.
    Ihre Muskeln begannen unter den Nachwirkungen der Anstrengung zu zittern, und es gelang ihr nicht einmal mehr, ihre Augen wieder zu öffnen. Der Kampf gegen den Druck des Feuers hatte sie ihre letzte Energie gekostet, und als sein goldenes Glühen verging, stürzte sie in die Dunkelheit, die es hinterließ.

    Nach ungewisser Zeit kehrte ihr Bewusstsein langsam zurück. Die Welt um sie herum war in Bewegung, übte immer wieder Druck aus auf alle Abschürfungen und Druckstellen ihrer rechten Seite. Mühsam öffnete sie die Augen. Ein glattgescheuerter Holzboden, auf dem ihre Wange lag, eine Wand aus grob zusammengezimmerten Brettern nur wenige Handbreit vor ihrem Gesicht, sowie eine Kiste, die oberhalb ihres Kopfes auf dem Boden stand.
    Sie wollte sich hochstemmen, doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Die Handgelenke wurden hinter ihrem Rücken von Fesseln zusammengehalten, die so eng geschnürt waren, dass bereits eine leichte Taubheit in ihren Fingern Einzug gehalten hatte. Sie versuchte, ihre Beine zu bewegen, doch auch um die Fußgelenke waren Riemen geschlungen. Offensichtlich wollte man ganz sicher gehen.
    Der Raum schaukelte, und sie wusste nicht, ob es an ihrem Schwindelgefühl lag, oder ob er sich tatsächlich bewegte. In ihrem Kopf dröhnte und rauschte es so sehr, dass sie nicht sicher war, ob ihr Gehör noch in Ordnung war. Ächzend wälzte sie sich auf den Rücken, rollte ihren Unterkörper über die gefesselten Hände ab und setzte sich auf. Neben ihr lag eine große Stoffrolle, zu der sie hinrutschte und sich anlehnte. Von dort betrachtete sie das Innere des Holzraums, in dem sie gefangen war. Breite und Höhe entsprachen jeweils etwa ihrer Körpergröße, während die Länge ungefähr das Vierfache betrug.
    Wie ein übergroßer Sarg
, dachte sie in einem Anflug von Galgenhumor.
    Ein sehr unruhiger allerdings, denn sie wurde weiterhin durchgeschüttelt, es lag nicht an ihrem inneren Zustand. Das fortwährende Ruckeln ließ sie vermuten, dass dieser Kasten auf einem Karren auflag, der über eine unebene Strecke holperte. Zudem erkannte sie erleichtert, dass mit ihren Ohren ebenfalls alles in Ordnung war. Das alles überlagernde Ächzen, Knirschen, Pfeifen und Puffen ließ auf einen Dampfantrieb schließen.
    Luft und Licht kamen durch Schlitze in Wänden und Decke herein. Der Zeltstoffballen, an dem sie lehnte, war so lang wie der Kasten, die Bahn lief über Rollen an der Wand hinauf und unter der Decke zur anderen Seite, wo sie in einem Schlitz verschwand. Dicht darunter waren an beiden Enden des Kastens Teleskopstangen montiert, die in ausgefahrenem Zustand sehr lang sein mussten. Der

Weitere Kostenlose Bücher