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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Ausweg. Ihre Verfolger hatten sie eingekreist. Es war kein Hindurchkommen mehr möglich.
    Sie waren Kuntar, Echsenwesen, doch sie stammten aus verschiedenen Völkern. Da waren sandfarbene Jambani, die menschenähnlichsten unter den Kuntar, mehrere kleine rotbraune Maktaru mit aufgestellten Hautkämmen und nach hinten gereckten Schwänzen und ein stämmiger ölig-schwarz glänzender Olkrit, der sich auf seinen vier Beinen etwas im Hintergrund hielt, während er mit Schwefelaugen alles im Blick behielt. Alle trugen sie dieselbe Art von Rüstung, und ihre Waffen wirkten, als wären sie aus derselben Schmiede.
    Kriggets
. Der Begriff tauchte unvermittelt in ihrem Geist auf, und sie verband nichts Gutes damit.
    Sie straffte sich und griff unwillkürlich dorthin, wo an ihrem Gürtel normalerweise ihr Allzweckmesser hing. Die Scheide war leer. Vermutlich war die Klinge während des Fluges herausgeglitten. Sie war wehrlos.
    Nein
.
    Eine Erinnerung durchzuckte sie. Da war mehr. Sie hatte andere Waffen, gefährliche Waffen, die niemand ihr nehmen konnte.
    Tief atmete sie ein, schloss die Augen und tastete in ihr Innerstes hinein, in dunkle Schatten und gewundene Gänge. Weitere Bilder von früher tauchten in ihr auf, in denen sie genau das getan hatte; in denen sie das Tor aufgestoßen hatte, vor dem sie jetzt stand. Eisiger Nebel waberte dahinter, das wusste sie, schon ehe sie die Riegel zur Seite warf und öffnete. Sofort kroch Kälte durch ihre Glieder.
    Nicht zögern, oder es trifft dich selbst
.
    Sie öffnete die Augen. Die Echsenwesen waren schon fast heran.
    Kriggets, die Diener ELIUMS
.
    Der Gedanke vertiefte die Kälte in ihr noch. Sie durfte nicht warten. Durfte keine Rücksicht nehmen, kein Mitleid verspüren.
Sie
würden es auch nicht tun. Hatten es nicht getan, damals, vor ihrem zweiten Leben.
    Sie hob die Hände und atmete stoßartig aus, und eine Welle aus Kälte strömte von ihr fort, eisige Kälte, die ihren frostigen Griff um alles schloss, das in ihrem Weg stand. Ihre Gegner kamen zu nicht mehr als einem überraschten Ausruf, ehe die Eiswelle über sie hinwegrollte, ihre Glieder starr werden ließ und ihre Stimmen einfror. Bewegungen wurden schlagartig verlangsamt und schließlich gestoppt. Selbst die Felsen gewannen eine glitzernde Eisschicht.
    Vorsichtig schob die Frau sich an einem ihrer erstarrten Gegner vorbei und rannte an der Felswand entlang in Richtung des Tals. Auch wenn die Verteilung auf so viele ihrer Kraft das tödliche Potential genommen hatte, würde es eine Weile dauern, ehe diese Kuntar wieder handlungsfähig waren. Sie hatte die Gefahr lediglich vorübergehend gebannt. Dennoch erfüllte ein eigenartiges Hochgefühl die Frau.
    Sie war stark. Ihre Verfolger würden ihr nichts anhaben können. Sie wusste, dass sie diese Macht, die
Eismacht
, jederzeit erneut anwenden, dass sie damit sogar töten konnte, wenn sie es wollte. Zugleich fühlte sie auch, dass das nicht immer und überall so war. Es lag an diesem Boden, dem Land, der Nähe zu … ja, was? Etwas, das ihr einmal viel bedeutet hatte …
    Sie stolperte und konnte ihr Gleichgewicht nur eben rechtzeitig zurückgewinnen, ehe sie stürzte. Der Schreck jagte ein Kribbeln durch ihre Glieder. Ihr Körper war geschwächt, und sie würde nicht mehr lange so laufen können. Aber sie konnte es sich jetzt nicht leisten, stehenzubleiben.
    Kurz drehte sie den Kopf zurück. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung zwischen den Felsnadeln wahr. Dieses Mal musste sie nicht die Augen schließen, um das kalte Blau in ihren Körper einzuladen. Sie fuhr herum, schleuderte mit einer knappen Armbewegung die Kälte von sich, blieb jedoch nicht stehen, um die Wirkung zu beobachten. Mit stechenden Lungen und schmerzenden Muskeln rannte sie weiter, bis sie erneut stolperte und unaufhaltsam fiel.
    Die dünne Lage Sand, die hier über dem Felsboden lag, trug nicht dazu bei, ihren Fall zu dämpfen. Stattdessen schien es jedes einzelne Korn darauf angelegt zu haben, tief in ihre Haut einzudringen, als sie ihren Sturz mit den Händen abzufangen versuchte. Ihre Ellbogen gaben nach, sobald Gewicht darauf kam, und sie schrammte auf ihrer rechten Seite ein Stück weiter über den Boden, bis sie mit dem Rücken gegen einen Felsen prallte.
    Ein Schatten fiel über sie, und stöhnend drehte sie den Kopf.
    Gegen den rötlichen Himmel zeichnete sich eine vermummte Gestalt ab, grob menschlich in der Form, doch das musste nichts heißen. Unter dem dicken grauen Anzug und dem

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