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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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jedoch. Sie hatte Mühe, nicht ihrem Instinkt zu folgen und vor dem riesigen Wesen, das seinen Schatten auf sie warf, zurückzuweichen.
    »Sicher ist dir aufgefallen, dass jeder meiner Getreuen nur danach trachtet, in der Hierarchie höher zu steigen. Das spornt jeden Einzelnen an, Höchstleistungen zu bieten. Ich herrsche als Despot, völlig unangreifbar. Niemand darf meine Entscheidungen hinterfragen oder gar anzweifeln. Mein derzeitiger Prior denkt natürlich darüber nach, mich zu vergiften, doch das wird ihm nicht gelingen.« Aliandur zeigte erneut die Zähne. »Ich selbst habe den Orden vor eintausend Jahren gegründet, und ich werde ihn noch weitere tausend Jahre oder mehr anführen. Ich bin immun gegen alle Gifte, kenne alle Schliche und weiß mich psimagisch zu schützen. Durch die Passage habe ich ein großes Ziel verloren, aber das bedeutet nicht, dass ich aufgegeben habe. Ich werde Less auf andere Weise erobern.«
    Darauf wusste Seiya erst recht nichts zu erwidern. Sie konnte fühlen, dass Aliandur nicht größenwahnsinnig war. Er könnte es tatsächlich schaffen. Er führte seinen Orden mit eiserner und unnachgiebiger Hand, und er beherrschte starke psimagisch Begabte, auf welche Weise auch immer. Zudem waren die Gläubigen ihm hörig ergeben, das hatte sie zuletzt bei Aventar gesehen. Er bot ihnen Schutz und Heimat und die Befriedigung aller Bedürfnisse und Gelüste. Niemandem war es bisher gelungen, Aliandur anzugreifen, weder von innen noch von außen.
    Er fuhr fort: »Jedenfalls habe ich mir in den vergangenen Dianocten ausreichend Informationen beschafft, um eine neue Strategie zu planen. Das bedeutet, deine Mast war verfrüht angesetzt, aber das macht nichts – nächstes Mal kennst du es dann schon, und es wird schneller anschlagen.« Aliandur grinste boshaft.
    »Ich verstehe kein Wort …«
    »Aber das ist doch ganz einfach. Ich habe heute einen interessanten Handel geschlossen. Es ist mir gelungen, Kontakt zu dem Aderschlag von ELIUM aufzunehmen, der wiederum als Vermittler der Stummen dient. Zwei Dinge erfuhr ich dabei: Erstens, Shanija Ran zieht gegen ELIUM zu Felde. Zweitens, die Stummen sind an ihr ebenso interessiert wie ich. Ahnst du, worauf ich hinaus will?«
    Seiya versuchte, den Kloß in ihrer Kehle hinunterzuschlucken. »Du verkaufst mich als Köder an ELIUM …«
    »Richtig!« Aliandur schnaubte begeistert und wedelte mit den Flügeln. »Der vereinbarte Preis ist hoch, und am Ende, wenn die Stummen Shanija dank dir gefangen haben und mit euch beiden fertig sind, werdet ihr zu mir zurückgeschickt, und ich werde das Werk vollenden. So habe ich endlich euch beide in meinen Krallen und verdiene auch noch an meiner Rache, wie findest du das?«
    »Die Stummen werden uns töten«, flüsterte Seiya.
    »Nein, das haben sie nicht vor, sondern ganz andere, unsagbar grausame Dinge, bei denen sich selbst mir die Schuppen sträuben. Aber ihr werdet überleben, und das, was von euch dann noch übrig ist, bekomme ich. Solange werde ich mich noch gedulden können, nach so vielen Jahren. Ich habe keinen Grund, an der Aufrichtigkeit meiner Handelspartner zu zweifeln, die mir eine Menge Wege zur Macht eröffnen. Dafür verzichte ich gern auf eine neuwertige Ware und begnüge mich mit dem Rest zur Befriedigung meiner Gelüste.« Das Drachenwesen beugte sich aus seiner Höhe zu Seiya herab und strich mit einer Kralle sanft über ihre Wange. »Und dein Volk«, wisperte Aliandur mit säuselnder Stimme, »wird mich bald als seinen Erlöser begrüßen und seinen Brüdern und Schwestern zum größten Eroberungsfeldzug aller Zeiten folgen …«

5.
    Unter der
Durs Faust
zog eine karge Felslandschaft vorbei, aus der hier und da wassergefüllte Löcher wie traurige Augen in den wolkenverhangenen Himmel starrten. Man konnte den Schatten des Luftschiffes als verwaschenen dunklen Fleck über das dunkle Gestein, das niedrige Gras und die Kolonien von Flechten und Moosen hinweghuschen sehen. Die
Durs Faust
trieb langsam dahin, mit auf niedrigster Drehzahl laufenden Motoren. Gelegentlich ließ der Kapitän sie sogar ganz ausschalten.
    Begleitet wurde das kleine Schiff von einer schwer bewaffneten, motorisierten Bodentruppe, die der Grund für den langsamen Flug war. Aliandur persönlich war an Bord, dazu drei seiner Vertrauten, sowie die Besatzung. Aventar wurde erneut zu Seiyas Betreuung abgestellt, was sicherlich mit einem Hintergedanken des Sektenführers verbunden war. Seiya vermutete, dass das Drachenwesen

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