SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
Sorgen hat sie sich um dich gemacht, und deshalb kamen wir überein, dass ich nach dir suchen sollte. Weil sie nach ELIUM musste, verstehst du? Es ist ihr sehr schwer gefallen, aber ich konnte sie überzeugen, dass ich mich viel besser um dich kümmern kann.«
Seiya lächelte unter Tränen. »Pong … guter Pong.«
»Also bin ich von Thel-Ryon aus mit Höchstgeschwindigkeit los«, erzählte Pong weiter, »während Shanija und die anderen nach ELIUM ritten. Ich kam vor Earl Hags Truppen in der Mandiranei an und fand dort totales Chaos vor. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass du kurz vorher mit den Adepten geflohen bist, habe ich mich auf die Suche nach dir gemacht und fand deinen abgestürzten Gleiter – aber von dir keine Spur, abgesehen von einer dünnen Duftlinie.«
»Wahrscheinlich hatten sie mich zu dem Zeitpunkt schon geschnappt.«
»Während der Suche habe ich deine Adepten getroffen, die schon völlig verzweifelt waren. Ich habe ihnen gesagt, dass du noch am Leben sein musst und ich dich mit Earl Hags Hilfe suchen werde. Daraufhin sind sie mit deinem Volk weiter nach Burundun gezogen.«
»Dann sind also einige Menschen aus der Mandiranei entkommen?«
»Ich denke schon. Aber leichter wird es dort nicht für sie. Die letzten Nachrichten aus Burundun meldeten Kämpfe, aber der Turm steht noch, unerschütterlich wie immer.«
Seiyas Hände fingen an zu zittern, und Pong flatterte auf. »Mun … die Kinder …«
Der kleine Drache schnalzte mit der Zunge. »Sie sind bestimmt in Sicherheit, Seiya. Das Archiv konnte noch nie einer angreifen. Außerdem sind dort die Adepten, die besten und mächtigsten Kämpfer dieser Welt.« Kreiselnd flog er eine Runde dicht unter der Decke. Er konnte selten lange still halten, außer an seinem Schlafplatz auf Shanijas Brust. »Überall gibt’s Unruhen, die Leute fangen an, den Kriggets einzuheizen.«
Jetzt verstand Seiya den plötzlichen Abflug der Quinternen. Sie hatten vermutlich von Unruhen gehört, die ihrer Aufmerksamkeit mehr bedurften als die Bewachung der Karawane, trotz der für sie bedeutungsvollen Gefangenen. Und das hatte Aliandur in die Hände gespielt.
»Und wie hast du mich jetzt gefunden?«
»Ich orientierte mich an den Spuren einer Karawane, die deinen Weg gekreuzt haben musste«, antwortete Pong. »Ich entdeckte die Wagen und nahm an, dass sie dich dabei hatten, nachdem ich nirgends deine … äh, du weißt schon, Überreste, fand. Kriggets und Quinternen – das war übel. Jedenfalls, ich bin sofort zu Earl Hag geflogen und habe ihm die Richtung angegeben. Er versprach, sofort einen Rettungstrupp zusammenzustellen und entgegenzuschicken. Aber als ich zurückkehrte, war das Lager völlig zerstört und du wieder fort. Ich wusste wenigstens, dass du am Leben bist, weil ich deine Duftmoleküle recht frisch wittern konnte. Und deine Fußabdrücke fand. Na ja, und so spielte ich weiter den Spürhund, kreuz und quer, kam dahinter, dass Aliandur dich in die Fänge bekam, bis ich dich jetzt endlich, endlich leibhaftig sehe!« Pong jauchzte und streifte surrend an ihrer Wange entlang. »Shanija hätte mich in sämtliche Nanoteile zerlegt, wenn ich versagt hätte!«
»Weißt du, was Earl Hag plant?«, fragte sie. Ihr Puls raste. Sie konnte es kaum mehr erwarten, frei zu kommen.
Der Drache landete neben der Schale, schnüffelte daran und rümpfte die Drachennase. »Iihh. Kein Wunder, dass du so dünn und blass bist.«
»Dünn? Sie haben mich gemästet …«
»Dann möchte ich nicht wissen, wie du vorher ausgesehen hast.«
»Pong …«
»Schon gut! Es gibt da eine Schlucht, die ihr demnächst erreicht, ich habe sie schon auf dem Weg hierher ausgekundschaftet. Perfekt für einen Hinterhalt, und einen Umweg gibt es nicht. Dort wird er euch erwarten, sobald ich ihn informiert habe.«
»Er darf nur in der Nacht angreifen. Dieses Schiff hier ist sehr schnell und hat Bomben geladen.«
Pong kicherte. »Keine Sorge, der alte Earl hat schon nach meinem ersten Bericht an die Luftwaffe gedacht, Flugabwehr und so, und ich habe ihn beraten. Ehrensache als ehemaliger Gefechtscomputer.«
Seiya nickte. »Ich werde weiterhin versuchen, Aventar zur Flucht zu überreden, damit er mir hilft, rechtzeitig vom Schiff zu kommen. Du musst Ausschau nach mir halten – am besten mit deiner Nase, weil ich hoffentlich eine Verkleidung finde.«
»Gut. Ich gebe dir …«
»Schscht!« Seiya legte einen Finger an die Lippen und lauschte. Der Schlüssel wurde ins Schloss ihrer Tür
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