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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Gus wurde auch als Einziger darüber informiert, dass Mun vorhatte, nach Lakara zu gehen, erfuhr aber nicht den Grund.
    Damit machte Mun sich auf den Weg. Er blieb einen Augenblick am Platz, der zwischen dem Weißen Portal und den Mauern entlang der Insel lag, stehen. Sofort sah er, dass die Zahl der Soldaten zugenommen hatte. So, als plante Corundur, mit einer ganzen Armee das Archiv zu stürmen. Noch hielten sie Distanz, aber er musste an ihnen vorbei. Bereits als er wenige Fuß Abstand vom Weißen Portal hinter sich gebracht hatte, blickte ihm eine Gruppe von Soldaten in ihren grauen Uniformen entgegen. Alle drei waren Menschen und ihre Hände lagen auf den Säbeln an ihren Gürteln. Sie waren noch grün hinter den Ohren und kamen sich sehr wichtig vor. »Passierschein, bitte«, forderte einer ihn auf.
    Mun hatte nicht vor, dem Mann Rede und Antwort zu stehen: »Adepten benötigen keinen. Macht euch woanders nützlich.«
    »Befehl ist Befehl.« Der Soldat zückte seinen Säbel, fuchtelte damit vor Muns Gesicht umher.
    Mun hatte genug, er war gereizt genug, und jetzt kam die Gelegenheit, sich abzureagieren. Sein Fuß schnellte hoch, der Säbel schepperte zu Boden. Ein kurzer Hieb in den Solarplexus, und der junge Mann fiel wie vom Blitz getroffen um. Die beiden anderen Soldaten zögerten, als plötzlich ein Ruf laut wurde: »Lasst ihn durch!«
    Der Vorsteher blickte auf, aber er ließ die beiden Soldaten nicht aus den Augen. Ein Offizier kam näher. »Lasst den Mann durch, er kann sich überall frei bewegen. Und merkt euch das fürs nächste Mal, oder ich teile euch zum Latrinenreinigen ein.«
    Die beiden Soldaten wichen zur Seite. Mun ignorierte sie, ging an ihnen und dem ersten Soldaten, der immer noch bewegungslos am Boden lag, vorbei. Er verschwendete keinen weiteren Blick an den Offizier und ging grußlos weiter.
    Der Archivvorsteher ging direkt zum Bootssteg. Er beobachtete unauffällig, dass sich zwei Männer an seine Verfolgung machten. Sollten sie doch. Das war kein Problem. Mun ließ sich gelassen nach Burundun übersetzen. Unterwegs schweifte sein Blick über die Stadt. Menschen und Angehörige anderer Völker, die gerade das Nötigste bei sich trugen, Soldaten, Bürger, Händler und Bettler drängten sich durch die Straßen. Alle waren auf der Suche nach Unterkunft, Arbeit und Nahrung. Viele waren in schlechter Verfassung und fingen an zu weinen, wenn Archivwachen sie anwiesen, an den Stadtrand zurückzukehren. Sie bekamen Passier- und Lebensmittelscheine, aber viel mehr konnte man schon nicht für sie tun. Die Flüchtlingslager platzten aus allen Nähten, der Krater füllte sich immer mehr. Im Zentrum von Burundun arbeiteten die Archivwachen und Corundurs Soldaten immerhin einigermaßen zusammen und hielten die Ordnung aufrecht, doch es war deutlich erkennbar, wer in der Überzahl war und in Wirklichkeit das Sagen hatte.
    Mun verließ den Steg und ging ins Zentrum. Der Verkehr wurde immer dichter, und nun schoben sich auch noch Fuhrwerke hindurch. Eines davon war stecken geblieben. Der Lenker versuchte vergebens, ein defektes Rad zu wechseln und verursachte damit ein dichtes Gedränge. Muns Verfolger mussten zurück bleiben, als sie von einer lärmenden Schaustellertruppe eingeschlossen wurden. Mun sah seine Chance. Schnell schlüpfte er in einen schmalen Durchgang zwischen den Häusern und eilte durch ein Gassengewirr, das manchmal gerade breit genug für seine Schultern war. Im Gegensatz zu den Soldaten kannte der Archivvorsteher sich hier bestens aus. Selbst wenn sie sein Manöver durchschauten, konnten sie ihm hier durch niemals folgen.
    Der Adept begegnete niemand. Er bog in einen Durchgang zum Hafen und betrat durch einen Bogen einen Platz direkt am See. Rasch mischte er sich unter die Händler, Seeleute und Handwerker; auch das Blau einiger Adeptenumhänge blitzte kurz auf. Mun blickte sich kurz um, doch seine Verfolger waren nicht zu sehen. Jetzt konnte er sich endlich auf die Suche nach Kapitän Menlu machen. Mun wusste von Shanija, dass dessen Großnichte eine Lumini war. Sie würde ihm den Weg zu derjenigen Lumini weisen, die ihm die Nachricht geschickt hatte.
    Mun schob die Kapuze übers Haupt und steuerte drei Seeleute an. »Könnt ihr mir sagen, wo ich Kapitän Menlu finde?«
    »Wozu wollt Ihr das wissen, Adept?«, fragte der größte Mann, ein grobschlächtig wirkender Mann mit wasserfesten Hosen und einer Seemannsmütze, die trotz der herrschenden Wärme tief in seine Stirn gezogen

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