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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Transportplattform wurde gerade gearbeitet. Seitlich der Baustelle sah Lo Ai die Laserbohrer.
    Während der Ruhephasen wurden sie nie bewacht, denn weder Kerr noch Arbeiter verließen je das Lager.
    Bis auf heute.
    Sie hatten lange gebraucht, um sich durchzuringen, aber das unwürdige Dasein auf dem Dunklen Mond hatte auch die Kerr verändert. Deshalb war Lo Ai hier und würde einige Bohrer stehlen, so viele er tragen konnte. Der Kerr sah keine Wache ringsum. Der Boden beim Portal lag im Schatten, aber Lo Ai musste den beleuchteten Platz zwischen der Station und dem Portal überqueren, um dorthin zu gelangen. Er schlich näher. Machte sich bereit, loszulaufen. Der Schlag von hinten traf ihn völlig unvorbereitet.
    Erster.Eins wollte es zuerst nicht glauben, als man ihm die Nachricht vom Fluchtversuch eines der Sklaven überbrachte. Wie war das möglich? Seit wann brachten die Unzulänglichen eigenständige Gedanken auf? Sie waren kaum mehr als Tiere. Doch es war geschehen, und der Kommandant wusste, die Saat war gesät. Normalerweise müsste er augenblicklich ein öffentliches Exempel statuieren. Wenn es noch genug Sklaven gegeben hätte, hätte er auch nicht gezögert. Aber die Zahl der Unzulänglichen nahm stetig ab, und sie wurden gebraucht.
    Zusammen mit den anderen vier beriet Erster.Eins sich, dann hatten sie eine bessere Art der Bestrafung gefunden. Der Zwischenfall bot ihnen sogar auf diese Weise eine Lösung für ein Problem, das sie in der letzten Zeit beschäftigt hatte. Der Sklave wurde in einen fertig gestellten Raum der Station gebracht. Eine 8/G-Einheit Soldaten bewachte ihn. Er würde nicht entkommen.
Nie wieder
.
    Die Station hatte inzwischen ausreichend Räume aufgebaut. Aber es fehlte die zentrale Steuerungseinheit. So mussten Erster.Eins und die anderen Ersten nach wie vor viele Arbeiten manuell durchführen. Sämtliche Maschinen mussten von den Eins-Wir selbst bedient werden.
    Erster.Eins ging auf das Hauptgebäude zu. Die aufgebauten Schablonen waren inzwischen gut zu erkennen. Sie bildeten ein Fünfeck. Genau wie alle anderen Gebäude, wenn sie erst fertig waren. Im Inneren der Schablonen lagen geöffnete Kästen, die die Orgabausteine beinhalteten. Das schwarz glänzende Material hatte schon Fühler nach dem Gerüst ausgestreckt. Bald würde es sich anklammern, daran emporkriechen, es überwuchern, bis sämtliche Wände, der Boden und die Decke ausgeformt und geschlossen waren. Wie Fleisch und Haut, das Knochen bedeckte. Der Vorteil war, dass dieses Gewebe sich selbst bei Verletzungen reparieren konnte. Im noch nackten Gerüst sah Erster.Eins die Versorgungs- und Kommunikationskanäle, die bald schützend umschlossen sein würden.
    Die Station machte immerhin Fortschritte – ganz im Gegensatz zum Abbau der Schwingquarze, der immer noch in der primitivsten Stufe steckte. Die Sklaven, allen voran die Unzulänglichen, starben dahin. Unfälle waren an der Tagesordnung, und die intensive Strahlung am Rand der Kaverne ließ die Arbeiter rasch altern und nutzlos werden. Die Arbeiter vermehrten sich inzwischen wieder und bildeten veränderte, aber einsatzfähige Nachkommen. Die Unzulänglichen aber vermochten kaum noch, ihren Sexualzyklus zu vollenden. Es kamen weniger Kinder zur Welt als Erwachsene starben.
    Der Kommandant betrat den ersten Raum, an dem das Orgagewebe schon halb ausgebildet war. Der Sklave lag mit Gurten festgezurrt auf der Liege, die die Mitte des Raumes einnahm.
    Erster.Zwei erwartete ihn schon.
Ich habe ihm gerade die Injektion gegeben
.
    Der Gefangene musste verhört und das Ausmaß der Revolte festgestellt werden. Der Kommandant trat an die Liege heran. Der Unzulängliche lag bewegungslos, mit starren Augen vor ihm. Er trug wie alle Sklaven nur eine Art Leibschurz, der als einziges Bekleidungsstück seine nackte Mitte verhüllte. Die Haare waren lang, bedeckten die schmalen Schultern. Er sah mager, schwach aus und erinnerte den Ersten an eine blasse Made.
    Wieso hat man dich außerhalb des Lagers angetroffen? Wer ist noch an diesem Unsinn beteiligt?
, sandte Erster.Eins seine Fragen in den Verstand des Sklaven. Immerhin musste er keine Lautsprache verwenden. Eine für die Eins-Wir inakzeptable, beleidigende und minderwertige Kommunikationsmethode. Zuerst schien der Unzulängliche nicht bei sich. Dann aber wirkte die Droge, und er antwortete, wobei seine Worte klangen, als versuche er, jedes einzelne Wort zurück zu halten: »Ich … ich wollte … die Laserbohrer stehlen. Ich

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