Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
und den kümmerlichen Rest auf dieser Station gab es dann nicht mehr von ihnen. Der Kommandant zweifelte nicht daran, dass die Spezies Neu-Zwei dabei war, die Heimat zu vernichten, andernfalls würde sich 0/A/11111 niemals zurückziehen. Und vor allem alle Portale zerstören, bis auf dasjenige, dessen Existenz und Position nirgends verzeichnet war. Nur das Oberkommando wusste davon.
    Es war soweit. Der Große Plan wurde umgesetzt. Gerade zum rechten Zeitpunkt – denn das Shuttle war fertig, und das Portal für den Transport bereit.
    Trotzdem war es nicht leicht, emotionslos angesichts der Tatsache zu bleiben, dass die Eins-Wir am Scheideweg angekommen waren. Nach so langer Zeit standen sie selbst vor der Auslöschung.
    Doch die Erlösung war nahe.
    ELIUM.
    Lo Ai beobachtete den Kommandanten. Erst vor wenigen Tagen war er zum ersten Mal seit längerer Zeit zu sich gekommen und hatte unwillkürlich nach seinem Körper tasten wollen. Dann kehrte die Erinnerung wieder. Er war eine Maschine – eine Vielzahl davon. Türen, Optiken, Schleusen, Versorgungsaggregate, Energie, Atmosphäre – all das war er. Kabel waren seine Adern, die Funksignale, die er von sich gab, sein Mund. Er konnte steuern, bedienen, öffnen, schließen, aktivieren, ausschalten, berechnen, analysieren. Und er konnte beobachten: hören und sehen. Aber nicht mehr atmen, riechen, schmecken, tasten, fühlen. Die meiste Zeit verrichtete er seine Arbeit stumpf, ohne seiner selbst bewusst zu sein. Nur manchmal gab es auch klare Momente, so wie jetzt.
    Lo Ai forschte nach und fand heraus, dass diese Wachmomente durch einen Fehler in der Programmierung einer Maschine ausgelöst wurden. Nämlich dann, wenn seinem Gehirn zu wenig von der Droge zugeführt wurde, die er in ständigen Infusionen erhielt, oder wenn die Maschine ganz aus
    Lo Ai begriff. Er war ein Biomechanoid, genau wie DARIUM einst. Aber DARIUM war tot. Und Lo Ai seinen Peinigern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Obwohl er die ganze Station als Zentrale steuerte, hatte er keine Chance, sich zu befreien. Oder sich gegen die Dunklen aufzulehnen, wie er es schon einmal vergeblich versucht hatte. Die EinsWir hatten eine Schaltung eingebaut, die ihn daran hinderte, seinen Herren Schaden zuzufügen. Und diese Schaltung versagte nie.
    Lo Ai beobachtete den Kommandanten und träumte davon, was er ihm alles antun würde, sollte die Sicherheitsschaltung jemals ausfallen. Für jeden einzelnen Kerr, der sein Leben gelassen hatte, würde der Dunkle büßen müssen. Lo Ai wusste, dass er der Letzte war. Es gab keine Kerr mehr, und keine Arbeiter. Auch die Eins-Wir waren immer weniger geworden. Nur die Ersten blieben. Und das war gut so. Wenn sie starben, dann nur durch Lo Ais Willen. Und selbst wenn es hoffnungslos war, es war das Einzige, was ihm geblieben war, und daran würde er festhalten.
    Die Maschine setzte wieder ein. Lo Ai spürte, wie etwas in sein Bewusstsein rann, klebrig und dunkel. Träumend versank er im Dämmerzustand.

7.
    »Vorsteher Mun, Vorsteher Mun!« Die Stimme riss Mun aus seinem Schlaf – und seinem Traum. Ihm wurde unmittelbar bewusst, was er geträumt hatte. Er war mit Seiya im Liebesakt vereinigt gewesen. Doch er hatte gesehen, gespürt und gefühlt, dass sie sich von ihm entfernte. Ihr Duft wurde schwächer und das Gefühl ihres Fleisches, ihres körperlichen Ichs verschwand immer mehr aus seinen Sinnen. Obwohl er auf ihrem Körper gelegen hatte, von ihr umarmt worden war. Es war so unglaublich real gewesen. Und jetzt war er wach. Er lag in seiner Schlafkammer – allein. Und das schmale Bett, in dem er lag, war bis auf ihn selbst kalt. Ihn fröstelte. Kalter Schweiß bedeckte seine nackte Haut.
    »Vorsteher Mun, seid Ihr wach?«
    Die Schläge an das Holz der Tür wurden lauter. Mun raffte das Tuch, mit dem er zugedeckt gewesen war, um seine Lenden und wankte noch halb im Traum zur Tür. Er kam gerade rechtzeitig, um einen weiteren Schlag gegen das bereits bedenklich ächzende Türblatt zu verhindern. Arls und ein zweiter Kuntar. »Entschuldigt bitte, Vorsteher. Aber Ihr müsst sofort kommen!«
    Mun fiel sofort auf, dass die Flecken auf Arls Haut in Bewegung waren. Ein Zeichen höchster Nervosität. »Sind sie schon da? Greifen uns die Stummen an?« Erst am Nachmittag war die Nachricht eingetroffen, die sie schon lange gefürchtet hatten: Die Quinternen waren im Anflug.
    »Nein, wir bekommen Gäste, mit denen Ihr nie und nimmer rechnen würdet.«
    Muns Herz schlug schneller.

Weitere Kostenlose Bücher