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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die unbelebten Laute der Mechanik des Maschinensaales.
    Das schrille Quietschen eines ungeölten Schlosses.
    Ein metallisches Poltern.
    Und dann:
Stimmengewirr
. Wohl nicht aus Menschenmündern, aber trotzdem, da wurden Worte gesprochen, auch wenn As’mala sie nicht verstehen konnte. Der gewaltige Raum verzerrte jeden Laut ins Unkenntliche.
    Einen Gedankenbruchteil später war sie in Deckung gesprungen, spähte hinter einer Winde mit aufgezogenem Metallseil hervor, die irgendwo entfernt ein Schaufelrad beförderte, und sah, wie am Grund des Hohlsaals ein Dutzend bizarre Gestalten aus einer großen Luke stiegen. Chimären.
    Die meisten erinnerten As’mala an einen Zusammenschnitt von Mensch und Tiefseetier. Einige glichen großen Seesternen, die auf einer Unzahl winziger eiserner Füßchen behände über die mechanische Landschaft trippelten. Diese Seesterne allerdings schien jemand aus Schrottplatzfunden zusammengelötet zu haben. Das muschelrosa Fleisch verwuchs Raspeln, Klingen und Scheren miteinander, die geschäftig schnappten und schnitten; ein Skelett aus Eisen versammelte alle Kräfte in einem Maschinenherzen, einer feingliedrigen Mechanik aus wirbelnden Kolben und eilig pumpender Hydraulik. Irgendwo dazwischen blickte ein menschliches Gesicht hervor.
    Ein anderer Entwurf musste aus dem Alptraum eines Metallwerkers geklettert sein. Eine aufrechte Gestalt trug anstelle eines Kopfes einen Glasballon auf ihrem Hals, hinter dessen Eisenrippen eine schillernde Flüssigkeit schäumte, in der Blasen aufstiegen; zahllose lange, dünne Eisenarme wie die Tentakel einer mechanischen Qualle peitschten darum, fühlten an Räderwerken, Ketten und Schraubgewinden entlang, als ob sie etwas suchten.
    As’mala verfluchte in Gedanken die Rauchsäule, die ein Ventil eben in die Luft blies und ihr die Sicht nahezu verdeckte. Wenn sie sich nicht täuschte, befand sich an jedem dieser Arme ein Arbeitsinstrument, ein Schraubenschlüssel, eine Zange oder eine Nadel.
    Die ehemalige Diebin erschauerte. Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie Biomechanoide wurden, was sie waren – hier schrie es ihr nur so entgegen:
Sie wurden aus verschiedenen Teilen zusammengeflickt, geschustert und konstruiert
. War es das Gesicht im Seestern, das eigentlich auf den Hals gehörte, in den sich jetzt die Qualle verbiss?
    Plötzlich wurde ihr übel, und ehe sie es verhindern konnte, musste sie sich übergeben. Sie war hart im Nehmen, aber die Erlebnisse der letzten Zeit hatten sie wohl an die Grenze des Erträglichen gebracht. Zum Glück bemerkte sie niemand in diesem schutzlosen Moment.
    Als ihr gequälter Magen nichts mehr hergeben konnte, beobachtete As’mala weiter, was dieser missgestaltete Haufen Chimären tat: Gegenwärtig schienen sie erregt über irgendetwas zu beraten, sie zeigten um sich, immer wieder auf die Öffnungen. Der Seestern verfärbte sich von rosenrot nach weiß und dampfte, die Qualle pfiff und zerriss die Luft mit ihren Eisententakeln. Sie wandten sich wohl an einen weiteren Zugehörigen zu diesem Trupp, den As’mala für einen Menschen hätte halten wollen, hätte er nicht dort, wo sein Hinterkopf sein sollte, ein zweites, metallisches Gesicht, und einen zweiten, mechanischen Unterarm ab dem Ellbogen an jedem Arm. Daran bewegten sich Hände aus Draht und Kolbenschäften, als hätten sie einen eigenen Willen. Die Menschenfrau hoffte, dass von dem ursprünglichen Menschen nach seiner »Verwandlung« nicht mehr viel übrig war – wie sollte ein Mensch eine solche Wiedergeburt überleben!
    So gebannt war sie vom Anblick dieser Zwiegeschöpfe, dass sie es fast zu spät bemerkte – offenbar war während ihrer ablenkenden Gedanken ein Entschluss gefasst worden. Die Biomechanoiden bewegten sich auf As’mala zu.

3.
    Das Land um Thel-Ryon war hell und weit und machte es den von der Stadtwache entsandten Spähern leicht. Seiya war mit dem Hauptmann übereingekommen, dass es nicht klug wäre, sie auf Drachengleitern auszuschicken. Selbst als ferne dunkle Punkte in der Luft, kontrastierend am blassen Himmel über dem weißen Steinland, würden sie Aliandur spätestens dann ins Auge fallen, sobald sie ihn selbst ausgemacht hätten.
    Daher war die Wahl auf die gewandten Reitziegen gefallen, die von den Thel-Ryonern schon seit der Grundsteinlegung ihrer Stadt gezüchtet wurden. Noch immer durchstreiften sie in kleinen, frei lebenden Herden die Quarzsteinschluchten um Thel-Ryon und die Kleinodien der Oasen, grüne Sprenkel im

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