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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Korallenriffe, die ihren Weg säumten, erst in diesem Stadium ausgehärtet waren. Vorher mussten sie etwas anderes gewesen sein. Nur, was?
    Sie blies sich eine Strähne aus der Stirn – alle Dämonen des Himmels und der See, ELIUM war ein einziges Panoptikum von Seltsamkeiten.
    Da nahm sie zwischen zwei Lidschlägen eine Bewegung wahr. Sie wirbelte herum, augenblicklich in Kampfstellung. Ihre Augen hasteten über gläserne Wege durch das rote Dunkel, suchten, fanden nichts.
    Doch.
    Auf einem der Glasgewächse bewegte sich etwas. Die beiden Messer schienen von selbst in ihre Hände zu springen.
    Es war eine Nacktschnecke, schwarz und halb durchscheinend.
    As’mala stutzte, beäugte das Geschöpf genauer. Kein Zweifel. Eine Schnecke. Eine
große
Schnecke, wirklich. Sie war so lang wie ihr Arm und sicherlich doppelt so dick. Ihr glitzernder Leib bewegte sich wie nasser Rauch, in wellengleichem Auf und Ab einen gläsernen Wasserfall hinunter und auf den Blütenkelch zu, vor dem As’mala stand. Sie trat zurück, brachte zwei sichere Schritte zwischen sich und die Schnecke. Das Tier sah aus, als wüchsen ihm rot gesäumte Blüten auf dem Rücken, ähnlich den rotgläsernen Gebilden, auf denen es sich bewegte. Sie öffneten und schlossen sich bebend, und As’mala konnte tiefviolette Knospen in ihrer Mitte erkennen, fast wie Blütenstempel. Am Kopf der Schnecke zitterten lange, anmutige Barteln, die sich zu den Spitzen hin von Rot in tiefes Purpurschwarz verdunkelten. Sie fassten einen leuchtend blauen Spalt ein, den As’mala für das Maul hielt – und der sich soeben öffnete: Es tropfte – und dann ergoss sich ein Schwall von Schaumblasen in den Blütenkelch hinein.
    »Uh«, machte As’mala und zog die Nase kraus. Die Schnecke ließ kaum hörbar ein gurgelndes Geräusch vernehmen und bewegte sich in das Glasgewächs hinein, immer weiter Schaum ausspeiend. Jetzt wusste As’mala zumindest, woher die gläsernen Gewebe kamen. Die Schnecke – oder mehrere davon – musste sie produziert haben. Was sie für Glas gehalten hatte, war nichts anderes als hart gewordener
Schneckenschleim
.
    As’mala konnte nicht anders – sie musste das von Nahem sehen. Das Wesen schien sie nicht bemerkt zu haben, jedenfalls gab es kein Anzeichen dafür.
    Die Schnecke wand und krümmte sich, die Barteln fächelten. Sie grollte und gurrte jetzt in einer, wie As’mala zugeben musste, beachtlichen Lautstärke. Der Maulspalt öffnete sich noch einmal – und nun ringelten sich wie Perlen an einer Kette kleine, nasse Eier aus dem Inneren des Tiers hervor, die aneinander klebten und sich in dem Glaskelch zu Schlingen und Schlaufen türmten, bis die Schnecke inmitten eines Gewirrs aus Kugelschnüren saß. Sie verharrte einen Moment lang bewegungslos, dann begann sie umständlich, sich zu putzen und mit den langen Barteln den frischen Laich zu befühlen. As’mala beobachtete mit Staunen die eigenartigen bläulichen Funken, die im Inneren der elfenbeinfarbenen Eier sprühten und durch die Gelegeschnüre huschten wie winzige Blitze. Sie waren auch
in
der Schnecke selbst – ob sie sich erst jetzt entzündet hatten oder nicht, jedenfalls durchzuckten sie das Tier immer wieder mit einem Schauer aus winzigen kalten Funken: Elektrizität?! Wie sollte das möglich sein? Nein, ein anderer Vorgang musste das auslösen.
    Die ehemalige Diebin war jetzt ganz nah – sie hörte die Schnecke leise trillern, als singe sie ihren Eiern ein Schlaflied.
Singende Schnecken! Ich glaube, jetzt könnte ich mir getrost das Licht auspusten
, dachte As’mala.
Verflucht, jetzt habe ich
wirklich alles
gesehen
.
    Glaubte sie.
    Jetzt schien die Schnecke sie nämlich zu bemerken. Sie hielt inne; ihre Tastbarteln züngelten Richtung As’mala, die zurückwich.
    »Brav«, warnte sie das Lebewesen.
    Da riss die Schnecke das Maul auf und brüllte As’mala an, dass ihr die Ohren klingelten.
    »Ah!«, machte sie mit einem Satz zurück und einem Herzen, das ihr fast aus dem Mund sprang vor Schreck. Nicht einen Augenblick zu früh, denn gleichzeitig sprangen die Blütenfortsätze überall auf dem Leib der Schnecke auf, und aus den violetten Knoten schnellten überhandlange, nadelspitze Knochensporne hervor, die As’mala das Gesicht durchlöchert hätten, wäre sie noch in der Nähe gewesen.
    »Nicht aufregen, Schätzchen«, beschwichtigte sie das aufgebrachte Tier aus sicherer Entfernung. »Ich will deine herzigen Kinderlein ja gar nicht fressen!«
    Die Schnecke glaubte ihr

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