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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Schritt zu wagen. Alles hing von ihm ab.
    Der ERSTE erhob sich und ging mit entschlossenen Schritten auf die Kuppel des Bordgehirns zu.
    Erster.Eins, hilf mir!
    Der Eins-Wir eilte an seine Seite. Gemeinsam öffneten sie die Versorgungsklappe, durch die das neuronale Netz des Bordgehirns mit Nährflüssigkeit versorgt wurde.
    Halte mich!
    Erster.Eins griff in den Nacken seines Wirtskörpers und der ERSTE entband sich von dessen Nervenbahnen.
    Mit einem Schlag implodierte seine Welt. Die Sinne erstarben, Gefühlsregungen versiegten und seine Körperlichkeit reduzierte sich auf seinen eigenen, winzigen Wurmkörper.
    Schnell … ich … nicht …
    Durch die Wahrnehmung von Erster.Eins' Gedankenkörper
sah
er seinen Wurmkörper zu der Versorgungsklappe gehoben, während der nutzlose Wirtskörper der Fiorin in sich zusammensank.
    Unvermittelt nahm der ERSTE mit seinen eigenen Sinnen die gewaltige Menge an Nervensträngen wahr, die unter ihm in den hellsten Farben erstrahlten. Glimmern und Gleißen. Die nackte Gier nach Informationen brachte ihn an den Rand der Besinnungslosigkeit.
    Die Hand von Erster.Eins drehte sich, und er fiel ins Licht.

    Wissen.
    Macht.
    Eliotaban
, die
Hand der Weisheit
, war nicht nur ungeheuerlich groß, sie besaß auch eine immense Anzahl von Zugriffsmöglichkeiten.
    Eine Weile ließ sich der ERSTE nur durch diesen gigantischen Informationspool treiben und saugte so viel Wissen in sich auf, wie er konnte.
    Instinktiv fühlte er, dass er den richtigen Weg gegangen war. Die Verbindung mit dem Herz der
Eliotaban
gab ihm nicht nur Zugriff auf das gesamte Schiff, es
erhöhte
ihn selbst noch dazu. Er fühlte, dass er in Kombination mit dem sich ständig erneuernden Bordgehirn
unsterblich
wurde.
    Die schiere Größe des Hauptrechners und der
Eliotaban
selbst ließ seinen Plan aber fast scheitern. Der ERSTE benötigte eine Weile, bis er die Struktur und
Logik
begriff, auf denen der Biocomputer aufgebaut war.
    Er verlor zwei ganze Bordtage, während denen die Eins-Wir auf klägliche dreiundachtzig Angehörige reduziert wurden.
    Dann erst hatte er Zugriff auf alle Funktionen der
Eliotaban
und konnte zu dem entscheidenden Biss ansetzen: Der ERSTE reduzierte den Sauerstoffgehalt des Luftgemisches im Schiff auf fünf Prozent und ersetzte ihn durch Kohlendioxid. Die CO2-empfindlichen Fioren brachen innerhalb weniger Atemzüge zusammen, wanden sich in blinder Agonie und wurden ohnmächtig.
    Der Rest war nur noch eine Frage der Organisation. Eins-Wir, die in der Hauptzentrale unbehandelte Luft geatmet hatten, gingen mit Atemgeräten durch das Schiff, brachten Artgenossen wieder zu Bewusstsein und sperrten die Fioren in ihre Quartiere ein.
    Nach weiteren zwei Tagen arbeiteten alle verbliebenen Eins-Wir entweder an dem Larvennachwuchs oder an der
Schmiede
, in der Waffen nach verschiedenen Prinzipien hergestellt werden sollten.
    Der ERSTE betrachtete sein Werk und fühlte, wie die Empfindungen der Macht in ihm aufbrandeten. Er herrschte über eine selbst erschaffene Rasse – und spürte die Gier nach
mehr
.
    Er beschloss, den Namen des Schiffes zu ändern. Die Sprache der Urfioren kannte einen treffenderen Ausdruck als
Hand der Weisheit
für die neue Heimat der Eins-Wir:
    Die Faust
.
    ELIUM war geboren.

Zwischenspiel: Erinnerung Lukelany
    Lukelany kam zu sich und sie fühlte nichts. Die Welt schien versunken zu sein in einer glasigen Flüssigkeit. Lukelany fühlte, sah, spürte und hörte alles wie aus weiter Ferne. Als wäre zwischen ihr und der Welt eine unsichtbare Wand, die sie nicht durchstoßen konnte.
    Sie hörte Schreie. Der säuerliche Geruch nach Schweiß kroch ihr in die Riechspalte. Jemand schlug mit Eisen auf etwas ein.
    Einen Körper?
    Lukelany öffnete die Augen. Schlierig manifestierte sich ein undeutliches Bild vor ihr. Leuchtelemente. Eine Decke.
    Jemand beugte sich über sie. Ein Fiore.
    Stumm betrachtete er sie. Ein anderer Fiore kam hinzu. Jeder ergriff eine ihrer Hände und gemeinsam zogen sie Lukelany aus dem Raum hinaus, den sie erst jetzt als die Hauptzentrale erkannte.
    Mehrere bewusstlose Artgenossen lagen auf dem Boden.
    Was ist geschehen?
, fragte sich Lukelany.
    Sie hörte ihre eigene Frage durch die unsichtbare Wand an ihren Verstand dringen und war nicht sicher, was sie darauf antworten sollte.
    Die beiden Fioren schleiften sie über die Schwelle in den Korridor hinaus und ließen sie an einer Wand liegen. Lukelanys Kopf sank zur Seite und sie sah, wie die sich die beiden mit

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