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Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset

Titel: Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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das Dreigang-Bonanzarad, und er nahm seine Tour nach Norden wieder auf. Er versuchte sich einzureden, dass ihn niemand verfolgte, dass er sich das nur einbildete, das es nur der Traum war, der ihm noch im Nacken saß, und das Bild, das er in den Stunden danach wie ein Wahnsinniger gezeichnet hatte. Für eine Weile glaubte er sogar daran, obwohl er es besser wusste. Dazu hatte er gute Gründe. Gute Gründe? Nun, vor allem schlief er wieder durch und hatte sich auch wieder an seinen derzeitigen Auftrag gemacht.
    Als das Gemälde mit den Kindern, die auf einer grünen Wiese am Stadtrand saßen und eine Tüte Mais-Chips knabberten, fertig war, verschickte er es per Boten, und am nächsten Tag traf ein Scheck über 10 200 ein nebst einer kurzen Mitteilung von Barry Casselman, seinem Agenten. Süßer, du hast mir da ein wenig Angst eingejagt, stand darauf, und Sifkitz dachte: Da bist du nicht der Einzige. Süßer.
    Im Lauf der folgenden Woche dachte er hin und wieder daran, dass er jemandem von seinen Abenteuern unter dem roten Himmel erzählen sollte, und jedes Mal tat er den Gedanken wieder ab.Trudy hätte er davon erzählen können, aber wenn Trudy noch bei ihm wäre, nun, dann wäre es natürlich gar nicht erst so weit gekommen. Barry konnte er das nicht erzählen, allein die Vorstellung war lächerlich. Und Dr. Brady? Der Gedanke machte ihm Angst. Dr. Brady würde ihm einen guten Psychiater empfehlen, bevor er auch nur »Persönlichkeitstest« sagen konnte.
    An dem Abend, nachdem er den Scheck bekommen hatte, fiel ihm auf, dass sich an dem Wandgemälde im Keller etwas verändert hatte. Er wollte gerade den Wecker stellen, ließ es aber bleiben und näherte sich der Projektion (in der einen Hand eine Dose Cola light, in der anderen den kleinen verlässlichen Wecker, die Hafer-Rosinen-Riegel in der Hemdtasche). Irgendetwas hatte sich da getan, irgendetwas war anders, aber erst konnte er umsVerrecken nicht sagen, was es war. Er schloss die Augen, zählte bis fünf (um den Kopf frei zu bekommen, ein alter Trick) und riss sie dann so weit auf, dass er wie ein Mann aussah, der übertriebene Angst mimte. Dieses Mal sah er sofort, was sich verändert hatte. Der hellgelbe Umriss drüben bei der Tür zum Heizkeller war weg, und die Bierdosen ebenso. Der Himmel über den Bäumen hatte eine tiefere, dunklere Farbe angenommen. Die Sonne war entweder untergegangen oder würde gleich untergehen. Auf der Straße nach Herkimer brach die Nacht herein.
    Du musst damit aufhören, dachte Sifkitz, und dann: morgen. Morgen vielleicht.
    Dann stieg er in den Sattel und strampelte los.Aus dem Wald um ihn herum drangen die Geräusche der Vögel, die sich ein Plätzchen für die Nacht suchten.

V. Für den Anfang tut es der Schraubenzieher
    Während der nächsten fünf oder sechs Tage war die Zeit, die Sifkitz auf seinem Hometrainer (und dem Dreigangrad aus seiner Kindheit) verbrachte, ebenso wundervoll wie furchtbar. Wundervoll, weil er sich nie besser gefühlt hatte; sein Körper erbrachte Höchstleistungen, zumindest für einen Mann seines Alters, und Sifkitz wusste das. Wahrscheinlich gab es Profiathleten, die besser in Form waren als er, aber mit achtunddreißig näherten sie sich dem Ende ihrer Karriere, und so stolz sie auf ihren durchtrainierten Körper auch sein mochten, das würde ihnen doch aufs Gemüt schlagen. Sifkitz dagegen konnte noch gut und gern vierzig Jahre als Werbegrafiker arbeiten, wenn er denn wollte. Teufel auch, vielleicht sogar fünfzig! Ganze fünf Generationen an Footballspielern und vier Generationen an Baseballspielern würden kommen und gehen, während er friedlich an seiner Staffelei stand und Buchumschläge malte, Autoteile und fünf neue Logos für Pepsi-Cola.
    Allerdings …
    Allerdings erwarteten die Leute bei einer solchen Geschichte ein ganz anderes Ende, oder? Er selbst erwartete bei einer solchen Geschichte ein anderes Ende.
    Mit jeder Tour, zu der er aufbrach, wurde das Gefühl, verfolgt zu werden, stärker, besonders nachdem er den letzten Parzellierungsplan des Bundesstaats New York abgehängt und den ersten kanadischen an die Wand gepinnt hatte. Mit einem blauen Stift (demselben, mit dem er MANN MIT SCHUSSWAFFE gezeichnet hatte), verlängerte er die Straße über Herkimer hinaus. Er bedeckte den bisher straßenlosen Parzellierungsplan mit zahlreichen Kringeln. Inzwischen trat er deutlich schneller in die Pedale und schaute oft über die Schulter.Wenn er seine Tagestour beendet hatte, war er völlig

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