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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Wahnsinn.“
    „Aber dieses Kostüm“, mäkelte Tori. „Ich hatte erwartet, dass sie sich was Originelleres einfallen lässt.“
    „Woooooah!!“, schrie April so laut, dass alle zusammenzuckten. Charlie rutschte auf den Hinterläufen über den halben Platz und kam genau vor dem Gettoblaster zum Stehen.
    Die Zuschauer brachen in begeisterten Beifall aus, aber April hob die Hand. Während die Technorhythmen in einen schnellen Rock ’n’ Roll übergingen, galoppierte sie wieder los. Dabei riss sie plötzlich an ihren Breeches und warf zuerst das eine, dann das andere Hosenbein über ihre Schulter nach hinten. Nun zog sie den Reißverschluss der Jacke auf und ließ auch diese zu Boden fallen.
    „Wow!“, schrie Tori.
    Toben im Publikum, wilde Begeisterung bei den Pferdemädchen.
    Denn April trug jetzt ein knallrotes Kleid mit Spaghettiträgern und weitem Petticoat. Der zweite Teil des Patterns war leidenschaftlicher und gefühlvoller als der erste. Ein weite Acht, danach eine engere, dann noch einmal eine Runde im Galopp. Ein getänzelter Sidepass. Auch der Rollback, mit dem sie ihre Vorführung abschloss, wirkte wie ein Tanz.
    Während der Beifall aufbrauste, sprang April aus dem Sattel. Sie ergriff Charlies Zaumzeug, dann verbeugten sie sich gemeinsam.
    Der Jubel kannte keine Grenzen. Die Pferdemädchen johlten, die Jungen grölten, Sue platzte fast vor Stolz über ihre Nichte. Alle Zuschauer sprangen von ihren Sitzen auf. Sina und Viktor schossen mit ihren Spielzeugpistolen in die Luft, aber das hörte keiner. Der Applaus war einfach zu laut.
    „Wer ist denn jetzt an der Reihe?“, fragte Tori, nachdem sich April und Charlie noch drei weitere Male verbeugt hatten.
    „Ach du Schreck!“ Myriam fuhr zusammen. „Das bin ja ich! Ich hab mich noch nicht mal umgezogen.“
    „Ist nicht schlimm. Keine Panik.“ Sue hatte sie gehört. Sie sprang über die Abtrennung, die den Roundpen umgab, und ging zur Mitte des Platzes.
    „Ich denke, nach allen diesen tollen Vorführungen brauchen wir erst mal eine Pause!“, rief sie laut. „Also mir zittern die Knie vor Begeisterung und Ihnen geht es wahrscheinlich nicht anders. Wir verkaufen im Hof Würstchen und Getränke. Wenn Sie sich stärken wollen, sind Sie herzlich eingeladen. In einer Stunde machen wir dann weiter.“

Die Party
    Myriam kämmte ihre langen Haare straff nach hinten, band sie zu einem Zopf und steckte dann als Schmuck eine große rote Seidenrose über ihr rechtes Ohr.
    Es war ganz schön undankbar, nach Aprils Wahnsinnsauftritt starten zu müssen.
    Aber egal. Es war schließlich kein Turnier, sie ritten ja nur zum Vergnügen. Wenn die dusselige Flamenco-Verkleidung nicht gewesen wäre, hätte Myriam alles noch mehr Spaß gemacht.
    Sie schminkte ihre Augen mit dunklem Lidschatten, malte einen schwarzen Strich unter und über jedes Lid, dann tuschte sie ihre Wimpern schwarz, trug etwas Rouge und leuchtend roten Lippenstift auf. Zum Schluss rieb sie die Lippen aufeinander, um die Farbe zu verteilen.
    Ach du Schreck, das Gesicht, das sie aus dem Spiegel heraus anstarrte, sah total fremd aus.
    „Keiner wird mich erkennen“, murmelte Myriam. Es war, als ob sie eine Maske trug. Eigentlich hätte sie das beruhigen können, aber das tat es nicht.
    Sie schlüpfte in den Rüschenrock und in die Cowboystiefel. Wo war denn jetzt dieser bescheuerte Fächer? Sie durchwühlte ihre Tasche und den Kleiderhaufen, der über dem Badewannenrand lag. Schließlich fand sie ihn unter dem Stuhl.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie durch den Flur nach draußen eilte. Zu dumm, sonst war sie vor Wettkämpfen genauso cool wie vor Klassenarbeiten oder anderen Prüfungen. Aber diese blöde Verkleidung verunsicherte sie total. Zumindest konnte sie endlich mal nachempfinden, wie sich die anderen vor Tests immer fühlten. „Wieso hab ich mir bloß dieses Flamenco-Outfit aufschwatzen lassen?“, murmelte Myriam. Aber es gab kein Zurück mehr. Sie musste raus.
    Auf der Treppe vor dem Haus stieß sie fast mit Tom zusammen. Er blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie an.
    „Was?“, fragte Myriam genervt.
    „Mein Gott, Myriam“, meinte er. „ Du bist das! Ich hätte dich fast nicht erkannt. Du siehst ja aus wie …“
    „Wie was?“, fragte sie ungeduldig, als er nicht weiterredete.
    „Wie … eine Frau. Ich meine natürlich …“ Jetzt verlor er vollends den Faden. Machte er sich über sie lustig?
    Myriam starrte ihn misstrauisch an.
    Tom wurde rot. Er wurde rot!
    „Also,

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