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Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)

Titel: Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fang
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»Und?«, fragte er skeptisch.
    Shoki musste seine Gedanken kurz ordnen.
    »Die Art, wie du redest ... je älter du wirst, desto mehr erinnerst du mich an ihn«, erklärte er schließlich, und beide lächelten.
    »Wie der Vater, so der Sohn!«, setzte Sunyata nach.
    Sie verfielen wieder in Schweigen.
    »Danke für alles«, flüsterte Sunyata dann, und es kam vom Herzen.
    »Gern geschehen, mein Junge!«, antwortete Shoki.
     

Kapitel 8: Auf der Flucht
     
    Es war gerade Mitternacht geworden in einer klaren, fast sternenlosen Nacht. Wie hypnotisiert vom Licht des sichelförmigen Mondes, das durch das Fenster seines Schlafgemachs schien, begann Nekomata seinen Rundgang durch die Festung. Er war zu dieser nachtschlafenden Zeit in bester Laune. Klar, war er doch der eigentliche Sieger des letzten Gefechtes mit den Dorfbewohnern gewesen. Zur Feier des Tages versuchte er einige schreckliche Grimassen einzustudieren, doch das fiel ihm schwer, da es in der ganzen Festung keinen einzigen Spiegel gab. Der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif wollte es nämlich nicht wahrhaben, dass sein geliebter, strahlend schöner Pelz in Wirklichkeit nur struppiges, violettes Fell war.
    Schließlich wurde er von Nami und 110% Cat überrascht.
    »Wünschen schöne Nacht, Meister«, grüßte Nami ihn niedergeschlagen. Sie war betrübt über den Tod von Kazuo-san, war er doch so etwas wie eine Vaterfigur für alle in der Festung gewesen. Die Dämonenkatze servierte Nekomata einen Früchtekorb mit Zwetschgen, Pflaumen und anderen violetten Früchten.
    »Harharhar! Diese Nacht ist wahrhaftig schön!«, ignorierte er die Gemütslage seiner Untergebenen jedoch völlig, und schwärmte von der Stimmung auf dem Hof. »Schau dir den dunklen Himmel an da draußen, so wundervoll und einladend!«
    »In perfektem Einklang zu Meisters violettem Fell!«, seufzte sie.
    »Genug von mir und meiner schrecklich-schönen Attraktivität! Ich habe eine Ankündigung zu machen, es geht um euch!«, grinste er.
    Nami und 110% Cat blickten ihren Meister verdutzt an. Der Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif hielt mit seinem Vorhaben nicht lange hinter dem Berg und informierte seine Untergebenen über eine baldige Hochzeit. Nami spitzte die Ohren, erstarrte aber im nächsten Moment, als sie erfuhr, dass Nekomata plante sie und 110% Cat zu verheiraten. Auch der zukünftige Bräutigam war erstaunt und blickte Nami an, die mit ihren Augen rollte und gar nicht glauben konnte, was sie da gerade gehört hatte. Nekomata hingegen war überzeugt, dass die beiden ein ideales Paar abgeben würden.
    »Ihr passt so gut zusammen, ich freue mich schon auf den Dämonen-Nachwuchs! Kleine Soldaten werden sie sein, die alle auf ihren Meister hören werden. Harharhar! Das gefällt mir daran am besten!«
     
    Zur selben Zeit im Dorf schreckte eine verschwitzte Mei-Xing Mao aus einem schlimmen Traum auf.
    »Du meine Güte! Paul? Was war denn das?«, fragte sie erschreckt, und setzte sich in ihrem Bett auf. Sie bekam jedoch keine Antwort, denn der Schlafplatz ihres Freundes war noch genauso leer wie am Abend zuvor.
    »Werden wir uns jemals wiedersehen?«, wimmerte sie traurig. Schließlich schlief sie wieder ein.
    Am nächsten Morgen trank Mei-Xing Kaffee, stark und pechschwarz, wie ihn 110% Cat immer mochte, um die ruhelose Nacht zu vergessen. Angetrieben von der Sehnsucht nach ihrem geliebten Paul, beschloss sie Sunyata Neko einen frühen Besuch abzustatten, um mit ihm über einen weiteren Befreiungsversuch zu sprechen. Als die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia bei seiner Hütte ankam und gerade anklopfen wollte, entdeckte sie eine Nachricht, die an die Tür genagelt war. Es war offensichtlich die Handschrift von Sunyata, seine Worte in Eile hingekritzelt und die Schriftzeichen beinahe unleserlich. Schnell überflog sie die Zeilen und machte sich nach jedem gelesenen Satz mehr und mehr Sorgen.
     
    An Alle, die es angeht. Ich bin keine Legende, des Samurai-Titels nicht würdig. Der berühmte Sunyata Neko ist nichts anderes als ein alter Störenfried, der Ungemach über das Dorf gebracht hat. Lasst Ito den Kopf meiner Statue behalten, wenn er Gefallen an ihm gefunden hat, und wenn im Winter Brennholz benötigt wird, fällt einfach den Bodhi-Baum. Was schert mich das alles noch? Ich habe vor euch schon lange mein Gesicht verloren, aber als ich auch noch meinen eigenen Vater aus Unachtsamkeit tötete, habe ich damit den letzten Nagel in den Sarg meiner Kämpferehre geschlagen. Lebt

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