Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
wohl. - Sunyata Neko
Geschockt von den Offenbarungen ihres Senseis, wusste Mei-Xing sich nicht zu helfen und tat das nächst Beste was ihr einfiel. Sie weckte wieder einmal das ganze Dorf auf.
»Shoki! Kitsune! Aufwachen! Schnell! Miau!«, schrie sie so laut sie konnte.
Nach und nach kamen ihre Freunde verschlafen aus ihren Hütten. Besonders Kitsune war nicht gerade erfreut über sein unsanftes Erwachen.
»Nicht schon wieder! Warum kann ich nicht einmal ausschlafen?«, beschwerte er sich.
Schließlich bewegte sich der Shinto-Fuchs zusammen mit Shoki und Alberto Ito in Richtung Hauptplatz, wo ihnen eine aufgeregte Mei-Xing alles erzählte.
»Wir müssen Sunyata Neko suchen! Er ist weggelaufen!«, kreischte sie.
»HA! Dieser Feigling ist einfach vor seiner Verantwortung davongerannt?«, fragte Ito spöttisch in die Runde, doch die Kampfkatze aus dem Land von Tianxia war geladen genug für eine bissige Antwort: »Keine Ahnung, aber ich glaube ich bin nicht die Einzige hier, die hofft, dass du der Nächste bist der abhaut!«
Da musste Ito kurz schlucken.
»Na dann, viel Spaß dabei das alte Katzentier zurückzuholen. Ich gönne mir jetzt erst einmal einen süßen Reiskuchen! Mjam!«, erklärte er eingeschnappt seinen Rückzug.
Mei-Xing hatte aber immer noch nicht genug und gab ihm noch ein schroffes »Ich hoffe du verschluckst dich daran!«, mit auf den Weg.
Shoki war nicht gerade glücklich über die Aussage seiner ehemaligen Schülerin und ermahnte sie. Am Hauptplatz kehrte wieder Ruhe ein, und der Dorf-Samurai begann, die Suche zu planen.
»Wir müssen uns aufteilen, um Sunyata zu finden«, erklärte er seinen Freunden. »Kitsune, kümmere dich bitte um die Vergessenen Wälder und frage bei Roger nach, ob er unseren Freund gesehen hat. Ich werde die umliegenden Küsten absuchen ... und Mei-Xing … bist du bereit das Dorf alleine zu verlassen?«, kam schließlich die Frage, die sie schon irgendwie erwartet hatte.
»Natürlich bin ich das! Miau!«, kam ihre schnelle Antwort.
Shoki lobte ihre Tapferkeit in dieser schwierigen Lage und die Drei machten sich auf den Weg, jeder in eine andere Windrichtung. Kitsune hatte wenig Glück bei Roger in den Vergessenen Wäldern und vertrödelte bei dem Hippie-Kater aus Albion den ganzen Tag. Shoki hingegen suchte mit seinem kleinen Boot die vielen versteckten Strände und Buchten ab. Als er die erste große Welle überquerte, streckte Zaru, der Wassergeist neugierig seinen Kopf heraus. Er war einer der Auskundschafter, die von Nekomata in der Umgebung eingesetzt wurden. Zaru war aber nicht gerade der Beste seiner Zunft, besonders dann, wenn er Kohldampf hatte.
»Wieder nur ein Fischerboot ohne essbare Ladung!«, quäkte er, und tauchte wieder unter, in der Hoffnung im Ozean etwas halbwegs Genießbares zu finden.
Kurz darauf im Dorf kam Ito bei Shinrikis Laden an, um seinen heiß begehrten Daifuku-Reiskuchen zu verlangen. Er war hungrig, klopfte wiederholt an das Verkaufsfenster und teilte seine kulinarischen Wünsche mit.
»Bist du da, Reisball? Nippons größter Held aller Helden braucht seine Stärkung für das allmorgendliche Training! HA!«
Shinriki war allerdings wenig begeistert von seinem Kunden.
»Heißt das, du wirst heute ausnahmsweise auch einmal bezahlen?«, fragte er seinen Gegenüber, dessen Schuldenliste kannte er nur zu gut.
»Was? Du verlangst tatsächlich Geld von mir? Dem großen Alberto Ito?«, fragte der erstaunt.
Der sonst immer gut aufgelegte Shinriki war über die Bemerkung verärgert, erklärte aber dann, dass er seine Ware nicht einfach so verschenken könne, besonders da im Moment allerlei Gebäck aus seinem Laden verschwinden würde.
»HA! Wenn ich so deinen Bauch ansehe, glaube ich, dass du dir das Zeug alles selbst einverleibst!«, spekulierte Ito frech.
Da verschwand der eigentlich für ihn gedachte, gerade auskühlende Reiskuchen plötzlich von Shinrikis Fensterbank. Es war Zaru, der die Köstlichkeit gestohlen hatte, und jetzt am Rückweg zu seinem Beobachtungsposten diese genüsslich verzehrte.
»Hey! Dieser Dämonentyp war es also, der mich immer wieder bestohlen hat!«, stellte der Utari-Ureinwohner aus dem verschneiten Ezo fest. »Großer Kämpfer Ito!«, hoffte er auf dessen Unterstützung. »Geh los und hol den Daifuku-Reiskuchen zurück!«
Doch der rührte keinen Finger.
»HA! Genau!«, antwortete er. »Hol ihn dir doch selbst! Ich habe dafür bezahlt und der Kunde ist König! Vor allem so ein Held wie
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