Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
voneinander.
Kapitel 7: Wie der Vater, so der Sohn
Als im Angesicht der Sonne ein weiterer wunderschöner Tag im Land von Nippon geboren wurde, waren die Dorfbewohner noch in ihren warmen Betten beim Träumen. Zu ihrer Überraschung wurden sie aber dann von keinem anderen als Roger geweckt, der an diesem Morgen bereits ungewöhnlich früh wach war. Seine übliche Frage nach etwas zu rauchen mussten sie zwar alle geschlossen verneinen, Kaffee war aber bereits gekocht, worüber sich besonders Mei-Xing Mao freute.
Kurz danach trommelte Shoki am Hauptplatz wieder alle zusammen. Ähnlich wie schon in den Treffen zuvor konnte er allerdings auch dieses Mal seinen alten Freund Kitsune nicht erblicken. Etwas verärgert rief er den Namen des Shinto-Fuchses, worauf dieser wie ein Hase hinter einem Busch hervorhüpfte.
»Ja, sofort! Ich habe nur gestern etwas zu viel Tee getrunken«, erklärte er.
Alle waren nun bereit Shoki zuzuhören, der für den heutigen Tag die Befreiung von 110% Cat angesetzt hatte.
»Vergiss nicht auf Nami, Mann!«, erinnerte ihn ein hoffnungsvoller Roger.
Shoki war wie immer sachlich und vorsichtig.
»Es wird nicht einfach werden«, ermahnte er noch einmal die Helden, nur um dann auf die Gemeinschaft des Dorfes zu setzen, »aber zusammen können wir es schaffen!«
Mei-Xing war überrascht von dieser neuen, unbekannten Seite ihres ehemaligen Senseis, und fühlte sich durch dessen Kampfeswillen sofort an ihren Freund 110% Cat erinnert.
Während sich alle anderen für den Angriff auf Nekomatas Festung vorbereiteten, nahm der Dorf-Samurai Sunyata Neko zur Seite.
»Ich hoffe du bist bereit für den Kampf«, sprach er in väterlichem Ton, während dieser bereits seine treue Sonnenstrahl-Klinge reinigte.
»Das hoffe ich auch, alter Freund!«, antwortete der Samurai-Kater nach kurzem Zögern, sich seiner vergangenen Fehler durchaus bewusst.
»Gut«, nickte Shoki, aber es wirkte, als gäbe es noch mehr was ihm auf der Seele brannte. »Da ist etwas, was ich dir schon länger sagen wollte!«
Doch Sunyata schien sich geistig bereits auf den Befreiungsversuch vorzubereiten.
»Können wir das nicht später besprechen?«, fragte er Shoki ungeduldig, der daraufhin resigniert aufgab, konnte er die Reaktion seines ehemaligen Schülers nur zu gut verstehen. Auch er würde so kurz vor einer großen Auseinandersetzung nicht gestört werden wollen. Trotzdem probierte er es noch ein letztes Mal.
»Es ist aber sehr wichtig!«, sprach er mit Nachdruck.
Sunyata atmete tief durch und blickte ihm in die Augen.
»Wir müssen bald los und ich will nicht wieder vor dir und den anderen versagen. Ich muss mir also meinen Kopf frei halten. Bitte erzähle es mir nachher«, bat er um Verständnis, und Shoki musste es akzeptieren.
Wenige Minuten später hatte sich die Gruppe, bestehend aus Sunyata, Shoki und Mei-Xing, die den vor sich hindösenden Kitsune immer wieder anstupste, am Hauptplatz zusammengefunden. Fast wie Soldaten standen sie da, bis zu den Zähnen bewaffnet, und bereit für ihre geheime Mission. Nur Roger stand abseits, eigenwillig wie immer.
Schließlich steuerten sie auf die verbarrikadierte Höhle zu und versuchten sie mit aller Kraft aufzubrechen. Es war zwecklos, sie ließ sich nicht öffnen. Plötzlich kam aus dem Nichts ein geheimnisvoller Windstoß, zog an den Freunden vorbei, und brachte das unüberwindbare Hindernis wie von Zauberei zum Einsturz. Einige Felsen lösten sich dadurch und stürzten von der Decke des Tunnels, der sich vor ihnen auftat. Dank Sunyatas blitzschneller Reaktion konnte er die Gruppe vor dem Schlimmsten bewahren. Als sich wieder alle beruhigt hatten, blickte er Roger an, der ihm schelmisch zuzwinkerte.
Den Helden war keine Pause vergönnt, denn es folgte bereits der nächste Schreck. Die schusselige Mei-Xing stolperte über einen Stein, der auf dem Hof kurz vor Nekomatas Festung lag.
»Miau!«, schrie sie, aber glücklicherweise war ihr nichts passiert. Sie entschuldigte sich mehrmals bei ihrem Sensei und den anderen, doch es war zu spät. Der Lärm, der dadurch entstanden war, hatte Nami geweckt, die kurz darauf aus ihrem Schlafgemach auf den Hof vor der Festung geschlichen kam, um zu überprüfen woher das Geräusch stammte.
»Pssst«, flüsterte Sunyata zur Gruppe, während Mei-Xing leise wimmerte. Nami hatte sie im Nu entdeckt und war dabei Alarm zu schlagen, als Roger auf sie zustürzte.
»Nami!«, schrie er, doch sie schien ihren Vater nicht mehr zu
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