Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
also heute aus!«, erklärte er.
Kitsune gähnte nur. »Kein Problem, dann schlafe ich einfach weiter, bis es Mittagessen gibt«, sagte er, und nickte sofort ein.
Während nun Shinriki den Keller verließ, um draußen etwas Luft zu schnappen, machte sich Shoki auf die Suche nach etwas Essbarem. Sein Magen knurrte, doch er konnte neben dem einzigen verbliebenen Sack Reis sonst nichts zu essen finden. Nicht einmal einen Keks.
»Verdammt, habe ich Hunger!«, jammerte er.
Plötzlich baute sich eine Vision von Sunyata Neko vor ihm auf. Der Samurai-Kater war gut erkennbar, saß vor einem jungen Bodhi-Baum und sprach mit klarer Stimme: »Shoki! Ich habe eine wichtige Nachricht für dich und die anderen!«
»Sunyata! Geht es dir gut? Eine Vision? Heißt das, dass der Geist des Bodhi-Baums noch immer unter uns ist?«, fragte er aufgeregt.
»Ja, ist er. Ich konnte einen Zweig des Baumes finden! Er ist noch lange nicht so mächtig wie er einmal war, aber er wird jeden Tag stärker!«, beruhigte ihn Sunyata.
»Ich habe die Kinder auf eine Reise geschickt, um einen Weg zu finden Nekomata zu besiegen!«, erzählte ihm der Dorf-Samurai.
»Gut, aber das wäre nicht notwendig gewesen ...«
Auf einmal wurde die Vision verschwommen.
»… finde neue Schüler und trainier…«
Shoki konnte nun auch seine Stimme immer schlechter wahrnehmen.
»… denn das Geheimnis wie man Nekomata besiegen kann ist ...«.
Er hatte den wichtigsten Teil der Nachricht nicht mehr verstanden und fragte aufgeregt nach: »Sunyata? Kannst du mich noch hören? Ich werde neue Schüler ausbilden, wie du gesagt hast. Aber bitte melde dich noch einmal und sag uns, wie wir Nekomata besiegen können!«
Doch die Verbindung mit seinem ehemaligen Schüler war nun endgültig unterbrochen.
»Was bist du denn so laut? Ich habe gerade geträumt, dass das Dorf wieder aufgebaut wurde, während wir hier unten auf bessere Zeiten gewartet haben. Von kleinen Koropokkuru-Männchen!«, gähnte Kitsune, der durch den Lärm munter geworden war.
»Wir können hier nicht ewig bleiben!«, stellte Shoki fest. Er war wieder voller Energie und hatte genug vom Warten.
Der Shinto-Fuchs hingegen war nicht ganz so euphorisch.
»Naja, vielleicht bleiben wir noch bis es Mittagessen gibt?«, schlug er vor, doch seinem Freund war der Hunger vergangen.
»Keine Zeit, um zu essen!«, sprach der Dorf-Samurai.
Shinriki kam gerade von seinen Erkundigungen im Dorf zurück und hatte das Gespräch mitgehört.
»Ich werde also hier nicht mehr gebraucht?«, fragte er.
»Oh doch! Mehr als jemals zuvor!«, erklärte ein schwungvoller Shoki, und wandte sich sogleich an Kitsune. »Ich weiß du bist noch nicht ganz auf den Beinen, aber ich hoffe ich kann auch auf deine Hilfe zählen!«
Der Shinto-Fuchs wollte zuerst wissen, von was denn sein alter Freund überhaupt sprach.
Shoki holte tief Luft und enthüllte schließlich seinen Plan: »Wir bringen das ›110% Kampfgeist-Turnier‹ zurück!«
»Wirklich? Wieso denn das?«, fragte Kitsune ungläubig.
»Ich hatte gerade eine Vision von Sunyata. Er sagte mir, wir sollen neue Schüler für den Kampf ausbilden!«
Seine Freunde begannen zu verstehen.
»Außerdem hat er anscheinend einen Weg gefunden Nekomata zu besiegen«, erzählte der Dorf-Samurai weiter. »Da er aber noch immer in Gefangenschaft ist und die Kinder irgendwo unterwegs sind, bleibt uns nur diese Möglichkeit. Wir brauchen neue Kräfte im Dorf, die mit uns zusammen gegen die Dämonen kämpfen und dann später beim Wiederaufbau helfen!«
Seine Freunde wurden von Shokis Ansprache mitgerissen und die Trägheit der letzten Tage war wie weggeblasen. Kitsune gähnte zwar noch genauso wie zuvor, wollte aber zumindest bei der Organisation des Turniers mithelfen, und Shinriki war so hilfsbereit wie von ihm gewohnt.
Während die Dorfbewohner also wieder ihren Kampfgeist zurückerlangt hatten, dachte Alberto Ito noch immer darüber nach, wie er den Mitreisenden am besten seine Erlebnisse vom Vortag mitteilen könnte. Er musste das einfach tun und wollte auch wieder ein Teil der Gruppe sein. Ito erhob sich also sehr früh am Morgen von seinem Nachtlager und blickte auf den Ozean hinaus. Von Namis Sarg war weit und breit nichts mehr zu sehen. Was er allerdings stattdessen sah, ließ ihn noch mehr staunen. Er beobachtete, wie ein riesiges Schiff, das die Flagge von Albion gehisst hatte, vor seinen Augen unterging. Der selbsternannte Held von Nippon konnte nicht glauben, was da gerade
Weitere Kostenlose Bücher