Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
einen Weg für ihn finden würden, um seine Schuld zu begleichen. Besonders da die Gruppe bald im Land von Tianxia ankommen würde, und keiner wusste, was dort für Gefahren auf sie warteten. Ito nickte und verschwand erst einmal wieder in seinem Zelt. Die Ansprache vor seinen Mitreisenden hatte ihm einiges an Überwindung gekostet.
Unterdessen gingen den verbliebenen Dorfbewohnern schön langsam die Nerven durch, waren sie doch noch immer auf kleinstem Raum in Shinrikis Keller zusammengepfercht. Shoki starrte vor sich hin, als sein Gastgeber ihm mal wieder eine Reissuppe servierte. Auch Kitsune war nicht gerade begeistert von der kulinarischen Auswahl, die ihnen Shinriki anbieten konnte. Er war wieder einmal eingenickt, als ihn schließlich Shoki mit einem Stups aufweckte.
»Ist es schon Zeit für den abendlichen Sake?«, fragte er hoffnungsvoll, doch Shoki musste ihn enttäuschen.
»Es ist Morgen, alter Freund! Glaube ich zumindest.«
Shinriki bestätigte seine Vermutung.
»So ist es! Ich war gerade draußen!«, sagte er zur Überraschung seiner Freunde.
»Wirklich?«, fragten sie und spitzen die Ohren.
»Nun, ich brauchte ein paar Kräuter, sonst wird selbst die beste Reissuppe fade«, erklärte er.
»Was ist mit dem Dorf? Wie sieht es aus? Wird es noch bewacht?«
Shoki hatte tausend Fragen.
»Fast alle Häuser sind niedergebrannt. Aber weder Dämonen, noch Roger, oder sonst irgendjemand war zu sehen«, versuchte Shinriki alles so genau wie möglich zu beantworten.
»Klingt wie ein Schlachtfeld«, sagte Kitsune nachdenklich.
»Wir sollten noch einige Tage hier unten bleiben, aber damit beginnen kleine Erkundungsgänge durchzuführen und nach Dämonen Ausschau halten«, schlug der Dorf-Samurai vor, und die anderen nickten.
»Nun esst aber ihr zwei, bevor die Suppe kalt wird«, sagte Shinriki besorgt. »Besonders Kitsune muss viel Essen und sich ausruhen!«
Das brauchte er dem Shinto-Fuchs nicht zweimal sagen, blickte der ihn doch bereits wieder schläfrig an. »Ich versuche mein bestes«, versprach er.
Shoki musste lachen.
»Es heißt ja immer man soll sich gesund schlafen, das bedeutet wohl Kitsune wird uns alle überleben!«, witzelte er und löffelte seine Suppe.
Am Horizont konnten die vier Helden bereits den Ozean erblicken, hinter dem sich irgendwo das Land von Tianxia befand. Bevor sie sich jedoch dorthin aufmachten, hatten sie sich eine längere Rast verdient. Ein Schild am Wegesrand führte sie zu einem kleinen, einfachen Holzhaus, in dem Zimmer angeboten wurden. Im inneren der Hütte befand sich ein Ausschank hinter dem ein Zylinder tragendes Schwein stand. Es machte einen lebenslustigen Eindruck in seinem hellen Anzug und der schwarzen Fliege um den Hals.
Das Zimmer, das die Freunde angeboten bekamen, war zwar nicht besonders groß, hatte aber vier Betten und kostete vor allem nicht viel. 110% Cat bedankte sich für den guten Preis.
»Ach, kein Problem! Ich bin froh endlich mal wieder Gäste zu haben!« erklärte das Schwein. »Ich bin übrigens Jacky Zhu!«
110% Cat stellte sich und die anderen vor. Als er Itos Namen nannte, fuhr der dazwischen und verlangte wieder einmal eine Sonderbehandlung.
»Ich grüße dich, Schweinchen! Mein Name ist Alberto Ito, Nippons größter und bekanntester Held!«, sprach er geschwollen.
Jacky Zhu war nicht sonderlich beeindruckt.
»Möchte jemand von euch Tee?«, fragte er seine Gäste freundlich, doch Ito musste natürlich abermals unangenehm auffallen.
»HA! Gibt es hier keinen Sake?«, fragte er ungehalten.
»Leider nein, ich führe hier nur Tee und Milchgetränke! Keinen Alkohol!«, erklärte das Schwein mit dem Zylinder.
Den Freunden machte das nichts aus, sie bestellten einfach worauf sie Lust hatten, während Ito sich weiter beschwerte. Aus Höflichkeit fragte Jacky noch einmal, was der › Held ‹ denn nun trinken möchte, aber dieser zog es vor stattdessen einen Spaziergang zu machen.
110% Cat und Mei-Xing nutzten die Zeit am Tresen, um sich über Tianxia zu erkundigen.
»Ist es noch sehr weit bis zum Meer?«, wollten sie wissen.
»Nein, nur ein paar Minuten Fußmarsch. Aber wenn ihr nach Tianxia wollt, braucht ihr ein Boot oder zumindest ein Floss«, erklärte ihnen das Schwein mit dem Zylinder. »Ich würde euch ja gerne helfen, schließlich komme ich ja auch von dort, aber nach meinem letzten Trinkgelage finde ich leider mein Boot nicht mehr«
»Trinkgelage?«, fragte Nanami Hokutobu neugierig.
»Naja, Tianxia ist nicht
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