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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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Teil des Ge­hirns. Er ver­bin­det das Ge­hirn mit dem Rü­cken­mark, re­gu­liert den Herz­schlag, die At­mung und wei­te­re so­ge­nann­te au­to­no­me, also au­to­ma­tisch ab­lau­fen­de, Pro­zes­se.
    Die­je­ni­gen Ge­hirn­funk­ti­o­nen, die phy­si­o­lo­gi­sche Pro­zes­se steu­ern– vom Herz­schlag über die Angst­re­ak­ti­on bis zum Im­mun­sys­tem–, sind in spe­zi­el­len Be­rei­chen der Groß­hirn­rin­de, des Klein­hirns oder des Hirn­stamms kon­zent­riert. Die­se Be­rei­che kom­mu­ni­zie­ren al­ler­dings un­ter­ei­nan­der, so­dass– als Be­stand­teil jeg­li­cher Hirn­ak­ti­vi­tät– ein komp­le­xes Gleich­ge­wichts- und Ko­or­di­na­ti­ons­sys­tem ent­steht. Wenn Sie etwa eine Blu­me be­trach­ten, neh­men Ihre Au­gen die ent­spre­chen­den vi­su­el­len In­for­ma­ti­o­nen auf und lei­ten sie an den Hin­ter­haupts­lap­pen wei­ter. Zu­erst aber reist die­sel­be vi­su­el­le In­for­ma­ti­on durch di­ver­se an­de­re Hirn­a­re­a­le, wo sie un­ter an­de­rem dazu die­nen kann, Ihre auf die­se vi­su­el­le In­for­ma­ti­on hin er­fol­gen­den Be­we­gun­gen zu ko­or­di­nie­ren. Die Mil­li­ar­den von Neu­ro­nen in die­sen Be­rei­chen wir­ken be­mer­kens­wert aus­ge­gli­chen und har­mo­nisch zu­sam­men, ähn­lich ei­nem Or­ches­ter, das wun­der­schö­ne Mu­sik spielt. Da ist kein Platz für ein ein­zel­nes Ins­tru­ment, das schlecht ge­stimmt oder so laut ist, dass es an­de­re über­tönt. Aus­ge­wo­gen­heit und Har­mo­nie sind für das Ge­hirn der Schlüs­sel zum Er­folg– ge­nau wie für die Sta­bi­li­tät des Uni­ver­sums.
    Intuition hat aber auch zweifelhafte Aspekte. Der rational arbeitende Teil des Gehirns kann, darin liegt eine seltsame Ironie, die intuitiven Kräfte des Gehirns als bloßen Aberglauben abtun, der an einen Glauben an das Paranormale grenzt. Rupert Sheldrake, ein britischer Biologe mit Weitblick, hat über Jahrzehnte hinweg Experimente zur Überprüfung von Intuition vorgenommen. [15] Unter anderem hat er Experimente durchgeführt, um jene weit verbreitete Erfahrung zu überprüfen, bei der man das Gefühl hat, beobachtet zu werden, gewöhnlich von jemandem, der hinter einem steht. Haben wir etwa Augen am Hinterkopf? Wenn ja, wäre das eine intuitive Fähigkeit. Und Sheldrake konnte zeigen, dass diese Fähigkeit existiert. Zu Sheldrakes Leidwesen erfährt seine Arbeit allerdings kontroverse Einschätzungen. Mit anderen Worten: Skeptiker haben, wie er trocken kommentiert, es nicht für nötig befunden, sich seine Forschungsergebnisse anzuschauen.
    Eine unstrittige Tatsache bleibt jedenfalls, dass der Mensch über Intuition verfügt. Ganze Bereiche unseres Daseins hängen von ihr ab – unser Einfühlungsvermögen zum Beispiel. Beim Betreten eines Raumes können Sie spüren, ob die dort Anwesenden angespannt sind oder sich vor Ihrer Ankunft gestritten haben. Das nehmen Sie intuitiv wahr. Ebenso spüren Sie intuitiv, wenn jemand A sagt, obwohl er B meint, oder dass jemand, der sich besonders tugendhaft gibt, nur heuchelt.
    Empathie– Einfühlungsvermögen oder Mitgefühl– wird als verstehende Anteilnahme an den Gefühlen anderer Menschen definiert. Als beim Homo sapiens in der Weiterentwicklung des Kommunikationsvermögens jener bereits angesprochene Quantensprung stattfand, wurde das Einfühlungsvermögen zu einem ganz entscheidenden Faktor des gesellschaftlichen Überlebens. Durch Einfühlungsvermögen wurden Eltern in die Lage versetzt, sich um die Kinder der gesamten sozialen Gruppe zu kümmern, während andere Erwachsene auf die Jagd oder Früchte sammeln gegangen waren. Nach wie vor befähigt Einfühlungsvermögen uns dazu, in Gruppen zusammenzuleben und miteinander Umgang zu pflegen. Dabei übernimmt es die unerlässliche Aufgabe, selbstsüchtige Impulse wie Aggression und Konkurrenzdenken zu zügeln (eine Balance, die zu halten sich unsere heutige Gesellschaft schwertut).
    In einem allgemeineren Sinn hat Einfühlungsvermögen, oder Mitgefühl, ethischen Gedankengängen und einem altruistischem Verhalten den Weg geebnet. (Der Ausdruck » Mitgefühl « verweist auf unsere Fähigkeit, die bei einem Mitmenschen wahrgenommenen Gefühle widerzuspiegeln.) Empathie ist etwas anderes als Sympathie; Letztere beinhaltet keineswegs, an der geistigen Verfassung eines anderen Anteil zu nehmen. Ebenso

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