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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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Altertum stammendes Sonnensymbol. Wird das Zeichen jedoch an die Mauer einer Synagoge gepinselt, steht es für einen Schändungsakt oder sogar für ein von Hass motiviertes Verbrechen.
    Ebenso kann die Vorstellung, die wir uns von etwas oder jemandem machen, einer realitätsgemäßen Wahrnehmung im Weg stehen. Den Ausdruck Filmgöttin haben sich einst ein paar Leute ausgedacht, um die Fantasie des breiten Publikums zu beflügeln, Hollywood-Filmdiven seien keine gewöhnlichen Menschen. Das hat allerdings das Verlangen ebendieses Publikums geschürt, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu wollen, um zu sehen, was tatsächlich hinter dem Image steckt– und je schäbiger und geschmackloser die dahinter zum Vorschein kommende Realität ist, desto lustvoller der Reiz, der dadurch ausgelöst wird.
    Die Untergliederung des Geistes in Instinkt, Verstand und Emotionen hat eine lange Vorgeschichte. Die Neurowissenschaft ist heutzutage in der Lage, die dazu jeweils in Entsprechung stehenden Hirnareale genau zu kartieren. Dabei sollten wir uns allerdings immer wieder in Erinnerung rufen, dass solche Unterteilungen lediglich Modelle sind, die wir eingeführt haben, weil sich die Natur in ihrer gesamten Komplexität so schwer erfassen lässt. In Wahrheit erschaffen wir unablässig die Realität, ein Prozess, der in einem ständigen Wechselspiel jeden Bereich des Gehirns erfasst.
    Wie jede Phase des Gehirns kann auch der Verstand aus der Balance geraten.
    Falls Sie extrem verstandesbezogen sind, geht Ihnen die Erdung durch Emotionen und Instinkte verloren. Das führt zu allzu vorbedachtem Handeln und Luftschlössern.
    Falls Sie dagegen den Verstand nicht entfalten, bleibt auch sein Denken dementsprechend unterentwickelt. Das führt zu Aberglauben und Sie fallen auf alle möglichen Argumente herein, die jeder Grundlage entbehren. So werden Sie quasi zu einer Marionette der Außeneinflüsse.
    KERNPUNKTE:
    DAS MIT VERSTANDESKRÄFTEN
BEGABTE GEHIRN
    Der Verstand repräsentiert die evolutionsgeschichtlich gesehen jüngste Phase des Gehirns.
    Der Verstand operiert nie für sich allein, sondern immer zusammen mit Emotionen und Instinkt.
    Der Verstand verhilft Ihnen zu einem rationalen Umgang mit Ihrer Angst und Ihrem Verlangen.
    Auf die Welt einzugehen, eine Antwort auf die jeweils vorliegende Situation zu geben, bedeutet zugleich, für die Welt verantwortlich zu sein.
    Rationales Denken wird destruktiv, wenn es seine vielfältige Verantwortung aus dem Blick verliert. (Daher das Aufkommen der Atomwaffen, die Zerstörung des Ökosystems und so weiter.)
    Die intuitive Phase des Gehirns
    Der Verstand ist– ebenso wie ein unstillbares Verlangen nach Sinngebung– Teil Ihres menschlichen Erbes. Ein weiteres Erbteil ist die Intuition, basierend auf dem nicht minder starken Verlangen nach Wertorientierung. Richtig und Falsch, Gut und Böse sind so grundlegend, dass das Gehirn dementsprechend vernetzt ist. Schon sehr kleine Kinder legen in diesem Bereich offenbar ein intuitives Verhalten an den Tag. Sieht ein Baby, dass seiner Mutter etwas zu Boden fällt, wird es, schon bevor es laufen gelernt hat, den Gegenstand für sie aufheben wollen. Zu helfen ist eine vorprogrammierte Reaktion. Wenn man Zweijährigen ein Puppenspiel vorführt, in dem die eine Puppe sich freundlich und liebenswürdig, die andere hingegen garstig und ungezogen verhält ( » freundlich und liebenswürdig « bedeutet hier: spielerisch und kooperativ; » garstig und ungezogen « dagegen: ein selbstsüchtiges, lamentierendes, wehleidiges Verhalten), und man die Kinder hinterher fragt, welche Puppe sie lieber mögen, werden sie in den meisten Fällen der » guten « Puppe gegenüber der » bösen « den Vorzug geben. Voreinstellungen des Gehirns im Sinn eines moralischen Empfindens gehören mit zu unserer Evolution.

    Abb. 4: Die Funk­ti­ons­be­rei­che der Groß­hirn­rin­de
    Den Haupt­teil des Ge­hirns nimmt die Groß­hirn­rin­de (der ze­reb­ra­le Kor­tex) ein. Auch als das » obere Ge­hirn « be­zeich­net, ist es für zahl­rei­che Funk­ti­o­nen zu­stän­dig, die wir mit dem Mensch­sein as­so­zi­ie­ren: Es nimmt Sin­nes­in­for­ma­ti­o­nen auf und ver­ar­bei­tet sie, ist fürs Ler­nen und Er­in­nern zu­stän­dig, setzt Ge­dan­ken und Hand­lun­gen in Gang, steu­ert das Ver­hal­ten und die so­zi­a­le In­teg­ra­ti­on.
    Der ze­reb­ra­le Kor­tex ist der zu­letzt hin­zu­ge­kom­me­ne Teil des Ge­hirns und

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