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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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be­steht aus ei­ner etwa 0,28Quad­rat­me­ter Flä­che um­fas­sen­den Nerv­en­ge­webs­schicht, die sich in sechs La­gen zur Au­ßen­sei­te des Ge­hirns hin auf­fal­tet ( Kor­tex geht auf das gleich­lau­ten­de la­tei­ni­sche Wort für » Rin­de « oder » Scha­le « zu­rück). Die­se Ge­webs­schicht ist in sich selbst vie­le Male ge­fal­tet, so­dass sie in den Schä­del­kno­chen hi­nein­passt. Im Groß­hirn fin­det sich mit rund 40Mil­li­ar­den Ner­ven­zel­len die höchs­te Neu­ro­nen­kon­zent­ra­ti­on im ge­sam­ten Ge­hirn.
    Die Groß­hirn­rin­de hat in der Haupt­sa­che drei Funk­ti­ons­be­rei­che: a)die sen­so­ri­schen Be­rei­che; dort wer­den die von den Sin­nes­or­ganen über­mit­tel­ten In­for­ma­ti­o­nen auf­ge­nom­men und ver­ar­bei­tet; b)die mo­to­ri­schen Be­rei­che zur Steu­e­rung der will­kür­li­chen Be­we­gun­gen; c) die As­so­zi­a­ti­ons­be­rei­che für den Ver­stand, die Wahr­neh­mung, das Ler­nen, das Er­in­nern so­wie das abs­trak­te, kri­ti­sche, ana­ly­ti­sche und e­va­lu­ie­ren­de Den­ken.

    Abb. 5: Die Are­a­le der Groß­hirn­rin­de
    Die Groß­hirn­rin­de be­steht aus ver­schie­de­nen Ge­hirn­lap­pen. Am hin­te­ren Teil der Groß­hirn­rin­de sitzt der Hin­ter­haupts­lap­pen (Oc­cipi­tal­lap­pen). Hier be­fin­det sich die Seh­rin­de. An sie lei­tet das Ge­hirn die vom Auge wahr­ge­nom­me­nen In­for­ma­ti­o­nen wei­ter. In der Seh­rin­de wer­den die In­for­ma­ti­o­nen auch in­ter­pre­tiert. Die lin­ke Seh­rin­de ist mit dem rech­ten Auge ver­bun­den und um­ge­kehrt. Zur Vor­der­sei­te des Hin­ter­haupts­lap­pens hin sind die Schlä­fen­lap­pen (Tem­po­ral­lap­pen) an­ge­ord­net. Hier lie­gen die pri­mi­ti­ven, vom Ins­tinkt ge­trie­be­nen Emo­ti­o­nen, die un­se­rem Über­le­ben die­nen: Angst, Be­gier­de, Hun­ger nach Nah­rung und se­xu­el­ler Ap­pe­tit. Auch das Ge­hör und der Gleich­ge­wichts­sinn wer­den von hier aus ge­steu­ert. Ist die­ses Hirn­a­re­al ver­letzt oder in sei­ner Funk­ti­on be­ein­träch­tigt, dann lei­det die oder der Be­tref­fen­de un­ter Um­stän­den an un­kont­rol­lier­ba­rem Ap­pe­tit auf Es­sen und Sex.
    Vor den Schlä­fen­lap­pen und ober­halb von ih­nen be­fin­den sich die Schei­tel­lap­pen (Pa­rie­tal­lap­pen). Dort er­folgt nicht nur die Ver­ar­bei­tung von Sin­nes­in­for­ma­ti­o­nen, son­dern zu­gleich die räum­li­che Ori­en­tie­rung, da­mit Sie wis­sen, wo Sie sich auf­hal­ten. Vor den Schlä­fen­lap­pen be­fin­det sich schließ­lich der Stirn­lap­pen (Fron­tal­lap­pen). Durch das mo­to­ri­sche Rin­den­feld des Stirn­lap­pens wird die will­kür­li­che Mus­kel­be­we­gung ge­steu­ert. Auch das So­zi­al­ver­hal­ten wird von die­sem Be­reich re­gu­liert. Eine Per­son mit ei­ner Ver­let­zung oder ei­nem Tu­mor des Stirn­lap­pens kann auf krank­haf­te Wei­se ent­hemmt sein und zu ei­nem ext­re­men Ex­hi­bi­ti­o­nis­ten oder so­gar Sit­ten­strolch wer­den.
    Die rech­te und die lin­ke He­mis­phä­re der Groß­hirn­rin­de sind durch ein Bün­del von Ner­ven­fa­sern, den Bal­ken (Cor­pus callo­sum), ver­bun­den. Das er­mög­licht es den bei­den Sei­ten des Ge­hirns, mit­ei­nan­der zu » spre­chen « . Ohne ei­nen sol­chen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen den Ge­hirn­hälf­ten wür­de man wohl un­ter dem so­ge­nann­ten Alien-Hand-Synd­rom ( AHS ) lei­den, bei dem man die ei­ge­ne Hand buch­stäb­lich als Fremd­kör­per an­sieht! Un­ter dem Bal­ken steckt das lim­bi­sche Sys­tem mit dem Thala­mus und dem Hy­po­tha­la­mus (sie­he Abb. 5). Der Thala­mus ist in Sin­nes­wahr­neh­mun­gen mit ein­ge­bun­den und steu­ert Be­we­gung. Der Hy­po­tha­la­mus re­gu­liert die Hor­mo­ne, die Hirn­an­hang­drü­se, die Ne­ben­nie­ren, die Kör­per­tem­pe­ra­tur und vie­le wei­te­re Ak­ti­vi­tä­ten.
    Die bei­den an­de­ren grö­ße­ren Ab­schnit­te des Ge­hirns sind das Klein­hirn an der Rück­sei­te des Ge­hirns, das die Be­we­gungs­ko­or­di­na­ti­on, das Gleich­ge­wicht und die Kör­per­hal­tung steu­ert, so­wie der Hirn­stamm (ver­län­ger­tes Rü­cken­mark und Brü­cke), der äl­tes­te

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