Super Nova (German Edition)
den Nachthimmel nach einer Swiffa ab.
»Alles bestens, keine Rava in Sicht, ihr könnt kommen!«, ließ er uns wissen und wir fuhren zu unserem inzwischen schön eingeric h teten Haus. Todmüde fiel ich ins Bett.
Die Männer hatten einen Termin für Montag vereinbart, da wol l ten sie weiter an Hope basteln.
»Du musst nicht mitkommen!«, sagte mir Shiva am Montagmo r gen, als ich betrübt zu ihm ins Auto stieg. Jedoch war die Aussicht, den ganzen Tag alleine in unserem großen Haus zu verbringen, auch nicht viel besser – also fuhr ich letzten Endes doch mit. Ich war verunsichert, als wir bei Dog ankamen und er uns schon von We i tem entgegenlief. Er winkte wild und Shiva hielt sofort an. Wir dachten im ersten Moment an eine Falle – die Rava ? –, aber Dog schrie uns laut entgegen: »Ich weiß es, ich hab die Lösung!«
Er rannte zu Shiva, ich war nur noch Luft – für beide.
»Ein einziges Teil sitzt falsch! Wir müssen den Sendechip vertikal zentrieren und die Signale gesondert z u den Satelliten transferieren «, begann er auf dem Weg zur Hütte mit der Erläuterung seiner En t deckung. Da konnte ich nicht mitreden und zog es vor, bei den Hunden zu bleiben.
Die beiden Männer verschwanden in der Garage, dort konnten sie ungestört weiter tüfteln. Darko war mein einziger Tröster an diesem Tag. Er saß brav den ganzen Morgen über und auch noch am Mittag neben mir, während ich gegen ein Uhr für Shiva und Dog das Essen zubereitete. Leider waren beide zu beschäftigt, um auf meine Essensrufe zu reagieren. Daher aß ich alleine und langweilte mich weiter. Ich hätte wirklich ebenso gut zu Hause bleiben können.
Es war bereits kurz nach fünf am späten Nachmittag, als ich J u belschreie aus Dog s Garage hörte . Anscheinend hatten sie es g e schafft. Glücklich kamen beide zu mir in die Hütte gestürmt und Dog hob mich enthusiastisch hoch.
»Stella, wir haben es tatsächlich geschafft!«, sagte Shiva relativ ernst und schien dabei sehr zufrieden zu sein.
»Dann wird es ja endlich gut sein«, lautete meine Antwort und die kam genau so genervt rüber, wie ich sie meinte. Ich war es leid, dass sich alles nur noch um Hope drehte. Shiva blickte zu Dog, beide sahen sich an, wieder mal so vertraut – und ich Störenfried dagegen, ich dummer Erdling …
»Hey, was denkst du da? So ist es doch gar nicht! Stella, das, was ich hier tue, worum ich seit Tagen kämpfe, ergibt irgendwann auch für dich einen Sinn, glaube mir bitte!«, versuchte Shiva, mich zu besänftigen.
»Sinn? Einen Sinn, der darin besteht, dass du gehen willst?«
»Das hat nichts mit ›Gehen‹ zu tun! Es dreht sich um so viel mehr. Es ist lebenswichtig, vertraue mir doch einfach!«, vertrat er seine Position.
Lebenswichtig … von wegen! Traurigkeit übermannte mich. Ich hatte genug vom heutigen Tag und wollte nur noch nach Hause. Shiva folgte meinem Wunsch.
»Morgen werden wir es wieder versuchen. Wir senden so lange Signale, bis wir Kontakt hergestellt haben!«, verabschiedete sich Dog kämpferisch. Er schien von dieser Idee noch besessener zu sein als Shiva. Gewiss wollte er auch weg von der Erde, was ich Dog noch nicht einmal verübeln konnte, denn er war auch ein Opfer.
Als ich am Abend bedrückt und einsam auf unserer Gartenbank saß, geschah ein kleines Wunder: Shiva näherte sich mir wieder. Seit unserer Aussprache vor einer Woche war unsere einstige Zuneigung komplett erloschen. Der Schmerz um Nova hatte alles zerstört, was je zwischen uns gewachsen war. Mein Herz war wie vereist, die Trauer um das Kind, das ich nie sehen würde, hatte mir sehr zug e setzt und Shiva flüchtete in seine Mission. Heute suchte er endlich wieder meine Nähe – vermutlich, weil er ein Teilziel seines Plans erreicht hatte.
Er setzte sich neben mich auf die Bank, legte seinen Arm um mich und zog mich zu sich. Wie gut das tat!
Ich schmiegte mich an ihn. Eine ganze Woche hatte ich schon darauf verzichten müssen. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr mir seine Nähe fehlte.
»Es tut mir leid, ich war egoistisch und habe nur an Hope g e dacht. Aber es ist wichtig«, verteidigte er seine Hoffnung noch während der Entschuldigung. Ich nickte traurig. Ich wusste, weshalb es für ihn so wichtig war: Er wollte schnellstens hier weg. Weg von der Erde und weg von mir.
Eine Träne floss über meine Wange und tropfte auf mein Kleid. Shiva zog mich noch näher an sich heran und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er fuhr mit seinem Finger über das Rinnsal der
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