Super Nova (German Edition)
Lordica Ve r bündete befanden.
»Was habt ihr vor? Wollt ihr etwa einen Kampf gegen die Rava wagen?«, fragte er völlig entrüstet.
»Nein, gegen sie hätten wir leider keine Chance. Die meisten meiner Anhänger sind einfache Menschen ohne mentale Fähigkeiten – die leichtesten Opfer der Rava . Mir geht es im Grunde nur darum, ihnen zu helfen. Ich hasse diese Sklaverei und die Umsiedlungen. Wir alle sind Menschen und haben Bedürfnisse, Wünsche, Hof f nungen und Träume … Wir haben Freunde und Familien und werden denen ungefragt entrissen. Aber das Elementarste sollte die eigene Freiheit bleiben – ein Recht darauf, sein Leben selbst b e stimmen zu können. Dies darf man keinem Menschen rauben, mag er auch noch so primitiver Natur sein.«
Dogs zustimmendes Nicken war nicht zu übersehen.
»Wenn ihr meine Hilfe braucht, ich bin immer bereit. Notfalls auch zum Kampf«, gab er ausdrücklich zu verstehen und Dusty klopfte ihm auf die Schulter. »Ich weiß, alter Junge. Und du kannst uns helfen, indem du Stella und Shiva beschützt. Das sollte auge n blicklich unser größtes Ziel sein. Stella ist nicht irgendwer – ihre Kraft ist unsere Hoffnung!«
Bei seinen Worten lief mir ein wohliger Schauer über den R ü cken, während Shiva diese Anspielung gar nicht gefiel.
»Was wisst ihr über sie und woher wisst ihr überhaupt etwas?«, hakte er nach. Das ließ ihm anscheinend keine Ruhe. Dusty grinste schelmisch. »Alle Informationen stammen von Deva . Er hat uns vor Jahren erzählt, dass es ein Mädchen auf der Erde gibt, dem die Rava nichts anhaben können. Nur dummerweise hatte ein Antikva die Macht, dieses Mädchen zu kontrollieren – und der tat es auch noch! Ich war entsetzt, Shiva. Ich hasste dich einst mehr als die Rava ! Stella, die Hoffnung in Person – und du tust ihr das an … lässt zu, dass die Rava sie dermaßen quälen, anstatt ihr zu helfen. Aber dann, welch Wunder! Als Deva mir vor drei Wochen sagte, dass du mit ihr, Stella – dem leuchtenden Stern d er Abtrünnigen –, geflohen bist , konnten wir es erst gar nicht glauben. Tja, Herr Novak, da haben dich die Rava wohl zu viel auf sie angesetzt. Hier auf der Erde gibt es noch solche wunderbaren Dinge wie Liebe. Wenn man da erst mal in den Genuss kommt, wacht man auf und bemerkt, was sie uns auf Antikva antun – was sie uns alles nehmen. Die primären Bedürfnisse eines Menschen werden uns verweigert. Dort oben sind wir nur Maschinen, hier allerdings darf man noch leben – das hast du wohl auch endlich erkannt, ich gratuliere!«
Shiva sah leicht beschämt zu Boden.
»Ja, ich habe einiges wiedergutzumachen«, raunte er leise.
»Besser die Einsicht kommt spät als nie! Dann pass nur gut auf dein Mädchen auf. Du weißt, dass du etwas ganz Besonderes in deinen Armen hältst, oder? Und wir bleiben in Kontakt. Sobald euch Gefahr droht, melde ich mich. Ihr schafft das! Notfalls hole ich euch tatsächlich, wenn es sein muss«, versicherte Dusty und ich glaubte ihm aufs Wort. Dann ging er zu Dog.
»Fa, es war mir eine Ehre. Wenn diese beiden Turteltauben in Sicherheit sind, wird deine Stunde schlagen. Das Universum steht dir offen, ich werde dich dahin bringen, wo immer du hin möc h test«, sagte er und ich konnte das Leuchten in Dogs Augen sehen.
Dass er unsertwegen noch länger hier ausharren musste, gefiel mir nicht. Ich wusste, wie sehr er sich nach seiner Heimat sehnte, und er tat mir leid. Dieses Gefühl verstärkte sich noch, nachdem Dusty Shiva einen kräftigen Handschlag gegeben, mich vornehm per Handkuss verabschiedet und dann einen Knopf an seinem Lede r gürtel betätigt hatte. Ich vernahm das vertraute Summen und wo eben noch Dusty stand, war nun nichts als der Hauch der dunklen Nacht. Er hatte sich buchstäblich in Luft aufgelöst und Dogs Augen hingen sehnsüchtig an der Swiffa , die sich Sekunden später in Bewegung setzte und in den Sternenhimmel eintauchte.
~ 7 ~
T ränen
Die folgenden Wochen verliefen ruhig und beschaulich. Unser Haus im Burgweg wurde mit jedem Tag wohnlicher. Inzwischen war es ganz nach unseren Wünschen eingerichtet und das alte Flair einem Charme von neuer Frische gewichen.
Es war bereits August und wir frönten täglich unserem irdischen Dasein. Bisher gab es keine erkennbaren Anzeichen eines Angriffs der Rava . Zudem hatte uns Dusty letzte Woche bei einem weiteren Treffen mitgeteilt, dass die Rava die Suche nach uns eingestellt hätten – ob endgültig oder nur vorerst,
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