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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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toller Abend!«, rief sie glücklich und zwinkerte mir zu. Ein toller Abend, vielleicht wenn man angetrunken war? Voller Hoffnung drehte ich mich um, griff nach meinem Glas, das hinter mir auf dem Tresen stand und f ührte es langsam zu meinem Mund, um einen weiteren großen Schluck zu nehmen.
    Da sah ich ihn – den Ring!
    Shiva hielt ebenfalls sein bis zum Rand gefülltes Glas Wein in der Hand und ich konnte direkt auf seine Finger schauen. Ein Blitz traf mich – tief; immer tiefer bohrte er sich durch meinen Körper. Der Stic h in meinem Bauch betäubte mich .
    Es schepperte.
    Mein Glas lag auf dem Boden und war zersprungen. In der K ü che war Stille eingekehrt, kaum einer wagte zu atmen. Aber meine Augen hafteten wie festgemeißelt an dem merkwürdigen Ring um Shivas Zeigefinger. Ich erkannte ihn sofort wieder. Ich hatte ihn bisher nur einmal gesehen: letzte Nacht in meinem T raum, als er meine Hand hielt!
    Ich wollte schreien, doch kein Laut verließ meinen Mund. Fa s sungslos suchte ich seine Augen, seinen Blick und fand ihn.
    Ruhe.
    Eine Woge der Gelassenheit durchströmte mich.
    Friede kehrte ein und selbst meine Herzschläge normalisierten sich. Ich wurde noch ruhiger, wie narkotisiert. Die Schwere drückte auf meine Lider, sodass ich aufpassen musste, nicht augenblicklich einzuschlafen. Schwankend saß ich neben Shiva. Mein Kopf war benebelt, woran hatte ich gerade gedacht?
    Ranias Stimme durchbrach das Schweigen. Sie holte mich aus meinem Trancezustand zurück.
    »Unsere Stella … gestern der Karton, heute das Glas. Wir sollten ihr keinen Rotwein mehr in die Hand geben, der bekommt ihr nicht«, versuchte sie, das Eis zu brechen, und ich dankte ihr schwe i gend dafür.
    Während Maria die Scherben beseitigte, machten sich alle zum Aufbruch bereit. Nur ich saß benommen auf meinem Barhocker. Jemand legte mir meinen Poncho über.
    Es war Shiva. »Komm!«, hauchte er.
    Hörte ich es nur in meinem Kopf oder hatte er dieses Wort laut ausgesprochen?
    Egal. Ich tat, was er sagte, stand auf und folgte ihm.
    ~ 7 ~
     

 
    Übergriff mit Folgen
     
     
    Ich blieb während der ganzen Fahrt berauscht. Zwar nahm ich die Stimmen der anderen wahr, nicht aber den Inhalt ihrer Erzä h lungen. Die siebzehn Kilometer bis zur Disco kamen mir wie ein Katzensprung vor. Kaum waren wir eingestiegen, waren wir auch schon da. So schnell konnte eine Viertelstunde vergehen – seltsam.
    Zaghaft tippelte ich hinter den anderen her, hinein in den lauten Partytempel. Menschenmassen, soweit das Auge reichte. Peter führte uns in eine abgelegene Ecke. Dort nahmen wir zusammen an einem großen freien Tisch Platz und Martin organisierte Getränke. Die laute Musik, die vielen Stimmen und die bunten Lichter – das war alles zu viel für mich. Während Rania richtig in Stimmung kam und auf die Tanzfläche stürmte, hielt ich mir die Ohren zu und senkte meinen Blick. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie Susi mal wieder ihr Glück be i unserem Doc Peter versuchte. Doch e rfolglos, wie immer.
    Unsere blondierte Miss mit den ellenlangen Beinen hatte bei ihm keine Chance. Schließlich gab sie auf und mischte sich ebenfalls unter die partyhungrigen Gäste. Nun saß ich alleine mit den Jungs am Tisch. Martin unterhielt sich mit Peter über dessen Auto: ein neuer Van mit Handschaltung am Lenkrad. Peter schwärmte davon, weil man dadurch vorne besonders viel Platz hatt e.
    Shiva saß mir schweigend gegenüber und ich wusste, dass er mich ansah – ich konnte es fühlen.
    In meinem Bauch begann es zu kribbeln, stärker als sonst. Ein unnatürliches Prickeln, das stetig intensiver wurde, als ob ich Ame i sen im Unterleib hätte. Es fiel mir schwer, still sitzen zu bleiben. Unruhig rutschte ich auf dem Stuhl hin und her. Da kam Rania mit Cocktails an unseren Tisch gestürzt.
    »Na, ihr Partymuffel, trinkt was und ab auf die Tanzfläche!«, fo r derte sie uns auf, schnappte sich Martin und verschwand mit ihm so schnell, wie sie gekommen war. Nun war ich mit Shiva und Peter alleine. Das Kribbeln im Bauch wurde unterdessen nicht besser, im Gegenteil. Ein unerträgliches Gefühl. Peter wirkte ebenfalls ang e spannt und verkrampft. Verbissen saß er auf dem Stuhl und trank rekordartig seinen Cocktail aus.
    Als er das Glas abgestellt hatte, ballte er seine Hände zu Fäusten und trommelte damit auf den Tisch. Ich hätte am liebsten das Gleiche getan. Stattdessen wippte ich weiterhin nervös auf dem Stuhl herum, denn anders waren meine Empfindungen

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