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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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andere nette Menschen, die es gut mit dir meinen und auf dich warten! Ich war letzte Woche im Kinderheim; da sind zwei Jungs, die dich vermi s sen. Und viele aus der Clique machen sich Sorgen. Versuch, wieder zu leben, auch wenn es schwerfällt. Du wirst sehen: Unter Freunden lässt es sich besser verarbeiten, als wenn du dich hier einschließt und mit der ganzen Welt auf Kriegsfuß stehst!«
    Ich wusste, dass Tommy recht hatte. Mir war zwar die Welt egal – und auch unsere Clique, ich wollte niemanden von denen mehr hören oder sehen –, aber die Kinder waren mir nicht egal. Piri und Sascha hatten einen festen Platz in meinem vereisten Herzen.
    »Können wir morgen ins Kinderheim?«, hauchte ich leise und Tommy lächelte. »Liebend gerne, von mir aus den ganzen Tag! Gleich morgen früh, ja? Und wir lassen uns auch nicht von dem alten ›Butt-Butt-Huhn‹ verscheuchen, ehe es richtig dunkel ist.«
     
    Der Gedanke an die Kinder schenkte mir ein kleines Glücksg e fühl, das mich aber schmerzlich an Shiva erinnerte. Alles Glück dieser Erde war mit ihm verwachsen. Dabei wollte ich ihn so gerne vergessen, um wieder normal leben zu können. Doch die Aussicht auf mein morgiges Treffen mit Piri brachte mir Shiva wieder näher und so legte ich mich am Abend mit Papier und Stift in mein Bett. Langsam begann ich, Shivas Ring zu zeichnen, der ganz deutlich in meinem Gedächtnis aufleuchtete.
    Shiva war wie ein Phantom. Er kam über Nacht und verschwand über Nacht. Zurück ließ er nichts Greifbares, sondern nur reine Erinnerungen. Ich musste etwas Handfestes von ihm haben, einen Beweis seiner Existenz. Deshalb malte ich seinen Ring und war erstaunt über meine eigenen Fähigkeiten. Da hatte ich wohl doch etwas von meiner Mutter geerbt. Zufrieden betrachtete ich meine Zeichnung, legte sie auf meinen Bauch und schlief mit den Geda n ken an diesen Engel namens Shiva ein. Ich erwachte Stunden später, wie ich am Abend zuvor eingeschlafen war: mit dem Bild seines Rings auf meinem Bauch. Ich zog mich rasch an und steckte das bemalte Blatt in meine Hosentasche. Ich hatte Tommy versprochen, um zehn Uhr bei ihm zu sein.
    Als wir um halb elf auf das Gelände des Kinderheims kamen, herrschte dort helle Aufregung. Alle liefen durcheinander.
    Tommy stand mit mir inmitten des Chaos und ich wurde erst hellhörig, als ich Piris Namen hörte. Sie riefen nach ihm. Frau Büttner schien wie aus dem Häuschen zu sein. Vollkommen in Panik rannte sie mich beinahe um. Ich sah Kiara , die suchend im Garten umherschlich. » Kiara ? Was ist denn hier los? Ist etwas passiert?«, fragte ich verwundert. Sie kam zu mir und nickte. »Ja, Piri ist weg. Schon die ganze Nacht!« Entsetzt schaute ich zu Tommy, der genauso verängstigt dreinblickte wie ich.
    »Wie weg?«, hakte ich besorgt nach.
    »Er ist verschwunden, einfach weg. Wir können ihn nirgendwo finden!« Ich sah mich hektisch nach einer Aufsichtsperson um. Ich musste mehr erfahren, sofort!
    Herr Wagner, der Leiter der Außenstelle, stieg gerade aus seinem Auto. Ich rannte zu ihm. »Was ist mit Piri ? Wissen Sie schon e t was?«, überfiel ich den Mann. Er sah mich skeptisch an.
    »Ah, Fräulein Lindt, guten Morgen. Nein, leider wissen wir nichts. Ich war gerade bei Ihnen zu Hause und wollte Sie schon fragen. Seltsam, da treffe ich Sie hier. Sie wissen auch nicht zufällig, wo der Bengel sich aufhalten könnte?«
    Ich schüttelte enttäuscht den Kopf und ging schweigend zu Tommy zurück. Völlig hilflos standen wir am Zaun des Kinde r heims und beobachteten das Treiben. Alle Erzieher und Kinder der Einrichtung suchten nach Piri . Sie schauten draußen nach – unter Büschen, bei den Hecken und im alten Schuppen. Sie riefen seinen Namen, rannten ins Haus rein und wieder raus, aber Piri blieb verschwunden.
    »Sehen Sie , deswegen kann ich Ihnen den Jungen nicht mitg e ben!«, fauchte mich Frau Büttner im Vorbeigehen an, als ob es meine Schuld wäre. Tommy zeigte ihr hinterrücks einen Vogel und legte seinen Arm um mich.
    »Wollen wir ihn suchen gehen? Irgendwo muss er doch sein!«, bot er mir hoffnungsvoll an. »Ja, bitte. Ich halte diese Ungewiss heit nicht mehr aus«, sagte ich gerade, als Sascha zu uns kam. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt.
    »Das war doch klar, dass das irgendwann passiert. Vor denen können sie Piri nicht wegschließen. Die holen, wen sie wollen – da helfen auch keine abgeschlossenen Räume«, sprach Sascha in Rä t seln und mir lief es eiskalt über den Rücken. Tommy

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