Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
Vom Netzwerk:
fünf anderen, kleineren Kreise.« Ich war sprachlos.
    Eine Planetengruppe aus einem anderen Sonnensystem? Meines Wissens kannten wir bisher nur unser Sonnensystem. Aber das war wieder typisch Sascha und ich nahm seine Ausführung als Teil seiner blühenden Fantasie. Dennoch hatte Shiva diesen Ring getragen, was auch immer er wirklich bedeutete.
    »Weißt du vielleicht auch , was dieses Symbol im Hauptplaneten darstellen soll?«, erkundigte ich mich interessiert und deutete auf das mittige Zeichen, das eine Art Kreuz mit einem Spitzd ach war. Ich hatte es so echt wie möglich aus meiner Erinnerung übernommen.
    »Das ist eine Rune. Odala oder Othala – wie man will. Sie bede u tet Heimat«, sagte Sascha vollkommen sicher und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Mein Wissensdurst war für den Augenblick gestillt. Wir wurden außerdem von Frau Büttner und Herrn Wagner unterbrochen, die uns mitteilten, dass die Suche vorerst eingestellt sei und sich morgen früh die Polizei Piris Ve r schwinden annehmen werde. Das beruhigte mich aber keineswegs! Voller Sorgen verließ ich mit Tommy kurz vor acht das Kinderheim und fuhr gleich nach Hause.
    In meinem Gehirn ratterte es nur so. Meine Ängste galten Piris Verschwinden und doch beschäftigten mich Saschas Aussagen. Sie kamen so prompt. Konnte ein Kind dermaßen viel Fantasie haben? Ich musste es wissen. Ich ging an unseren PC im Wohnzimmer und begann zu googeln .
    Ich gab »Runen« ein und fand eine gute Seite. Ich erkannte dieses vertraute Symbol sofort. Mein Herz machte einen Sprung, als ich das Kreuz mit dem Spitzdach wieder sah.
    » Odala , Othala , Odil « – stand daneben … Saschas Worte. Ich bekam Gänsehaut und las gierig weiter: » Odala symbolisiert das Zuhause, das Vaterland. Die Rune steht für Zugehörigkeitsgefühl und die soziale Ordnung, für Gemeinschaft und Heimat.«
    Ein weiterer Schauer lief mir über den Rücken. Sascha hatte recht gehabt – zumindest, was die Rune anbelangte. Ich wusste noch nicht mal, dass es eine Rune war, er hingegen nannte mir sofort deren Namen und die richtige Bedeutung. Der Junge war wirklich auße r gewöhn lich! Aber w as hatte es mit dieser Planetengruppe auf sich? War es überhaupt eine? Planeten aus einem anderen Sonnensystem, gekennzeichnet mit dem Begriff der Heimat … und Shiva trug diesen Ring um seinen Finger. Eingeschüchtert schaltete ich den Computer aus. Ich erinnerte mich an Paps’ Worte, er sagte mir einst: »Wenn du dir nicht die Hände schmutzig machen willst, solltest du nicht zu tief graben. Bleib sauber und lass die Erde dort, wo sie hingehört.«
    Und dieses Zitat stammte von einem Juristen. Ich zwang mich, zu vergessen. Für die Menschheit ist es einfacher, Unbekanntes zu verdrängen, statt sich der Furcht vor dem Fremden zu stellen.
    Leider bin ich auch nur ein Mensch.
     
    An diesem Abend schlief ich erst sehr spät ein. Mich quälten vi e le Ängste und Zweifel. Ich träumte wirres Zeug und wachte bereits kurz vor fünf in der Früh auf. Ab heute hatte ich Praktikumswoche in der Kita, aber die Sorgen um Piri beschäftigten mich zu sehr. Ich zog mich schnell an und fuhr nach Schweina ins Kinderheim. Herr Wagner öffnete freudestrahlend die Tür und teilte mir sogleich mit, dass alles bestens sei. » Piri , der kleine Schlingel, hatte sich auf dem Dachboden versteckt. In der Nacht hat ihn Frau Büttner dort gefunden«, erzählte er mir gleich .
    Auf dem Dachboden? Aber da hatten Kiara und die anderen all es abgesucht. Außerdem war es nicht Piris Art, sich stundenlang zu verstecken! Ich äußerte mich nicht zu dieser Ausführung, sondern bat nur um Einlass, da ich den Jungen sehen wollte.
    Leise schlich ich in Piris Zimmer. Er schien erschöpft zu sein und schlief seelenruhig. Sacht setzte ich mich an sein Bett und streichelte ihm übers Haar. Ich zog die Decke etwas höher, griff nach seiner kleinen Hand und strich zärtlich über seinen verstü m melten Finger; dabei bemerkte ich blaue Flecken an seinem Handg e lenk. Ich schob seinen Ärmel höher und die Furcht trat in mein Leben zurück.
    Blutergüsse – wie bei mir!
    Ich hielt seinen verl etzten Arm und küsste ihn sacht, bevor ich ganz langsam aus dem Zimmer ging, denn k einesfalls wollte ich Piri wecken.
    »Ich schaue heute Nachmittag noch mal nach ihm«, ließ ich Frau Büttner wissen und fuhr schleunigst zurück nach Bad Liebenstein . Tommy war schon in der Kita. Ich kam zu spät, aber der Grund für meine Verspätung erfreute

Weitere Kostenlose Bücher