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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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löste seine Umarmung und sah mich fragend an.
    Was war das für eine Anspielung?
    »Wer hat ihn geholt? Weißt du etwas, Sascha?«
    »Über Dinge zu reden, die keiner versteht, birgt die Gefahr, des Wahnsinns bezichtigt zu werden ! « Saschas Aussagen konnten mich rasend machen. Dieser Junge faszinierte mich vom ersten Tag an. Ich achtete ihn mehr als jeder andere hier, aber wenn es um Piri ging, wollte ich nicht in seine Spielchen hineingezogen werden.
    »Es ist ernst! Piri ist weg! Und wenn du etwas weißt, dann sag es, egal, was die anderen meinen. Sag es mir!«, forderte ich nun strenger. Sascha lächelte mich nur an.
    »Ach, Stella, ausgerechnet dir! Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Würde ich es dir sagen, würdest du mir nicht gla u ben. Ich könnte es genauso gut dem Huhn mitte ilen, vielleicht käme es bei ihr noch besser an«, spottete er und ich wurde wütend.
    »Hör mir genau zu! Ich liebe euch, dich und Piri . Ihr bedeutet mir viel … Ihr könnt mir vertrauen, ich halte generell zu euch. Wie kommst du auf die Idee, dass Frau Büttner mehr Verständnis für Piris Situation hätte als ich?«
    »Weil sie im Verdrängen nicht so gut ist wie du, St ella! Sie glaubt, was sie sieht! «
    »Was?«, rief ich und wurde noch lauter. Tommy nahm mich wi e der in den Arm und hielt mich fest.
    »Ganz ruhig, Stella. Sascha ist noch ein kleiner Junge. Er weiß doch gar n icht, was er sagt. Er ist bestimmt ängstlich und wir ke n nen ihn beide, er muss sich immer wichtigmachen und den G e heimnisvollen spielen, nicht wahr, Sascha?«, erkundigte sich Tommy, aber Sascha schenkte uns nur ein überlegenes Lächeln, das mir gar nicht gefiel. Wieder einmal glaubte man ihm nicht. Aber ich glaubte ihm ! U nd ich war mir sicher, dass er etwas wusste. Nur was?
    Unbeteiligt stand er neben uns, während alle anderen suchten.
    »Hast du denn gar keine Angst um Piri ?«
    »Meist werden sie wiedergebracht. Wenn er übermorgen noch immer verschwunden ist, könn en wir uns sorgen, vorher nicht! «
    »Wiedergebracht?« Ich wurde hysterisch.
    »Tommy, ich halte das nicht mehr aus. Gehen wir ihn suchen, bitte«, sagte ich und Sascha antwortete ungefragt. »Hier werdet ihr ihn nirgendwo finden. Die Suche könnt ihr euch sparen. Ich würde allen raten, lieber ins Haus zu gehen und den Abend abzuwarten. Momentan kann keiner etwas für ihn tun.«
    Am liebsten hätte ich mit Sascha geschimpft und ihm vorgewo r fen, dass er wichtige Details verschweigt. Aber auf abnorme Art vertraute ich seinen Worten.
     
    Während die anderen weiter nach Piri suchten, versprach ich Herrn Wagner, mich mit Tommy um die Kinder zu kümmern. Wir nahmen die fünf Kids, die dieses Wochenende im Heim verbrac h ten, mit nach oben und kochten Mittagessen. Alle beteiligten sich – auch Sascha. Die Stimmung war etwas bedrückt, da sich alle Sorgen machten, doch Tommy war ein begnadeter Sänger und Spielerfinder. Er verstand es beispiellos, die Kinder auf andere Gedanken zu bringen. Selbst am Abend befanden sich alle noch im Spielrausch. Sie waren so ausgelassen und schienen glücklich zu sein, ich dagegen war von Angst erfüllt.
    Ich stand abseits und schaute aus dem Fenster. Wo konn te Piri nur sein? Tränen brannten in meinen Augen, ich musste schniefen und wollte nicht, dass es jemand sieht. Ich kramte in meiner Hose n tasche nach einem Taschentuch. Dabei fiel mir der Zettel heraus, auf den ich gestern Abend Shivas Ring gezeichnet hatte. Ich wollte mich gerade bücken um ihn aufzuheben , als mir Sascha zuvorkam. Er nahm das Blatt an sich und betrachtete meine Skizze. Mit einem verschmitzten Lächeln sah er mich an. »Hast du dieses Schmuc k stück schon mal irgendwo gesehen?«
    Ich nickte. »Ja, ein Freund … ich meine, ein Bekannter trug di e sen Ring«, sagte ich leise und wollte alles, nur nicht vor Sascha weinen. »Wow, solche Freunde hast du? Sind sie dir schon so nahe gekommen? Ich beneide dich!«
    Wieder verfehlten seine Worte die Verständnisregion in meinem Gehirn. War ich tatsächlich so blöd, dass ich keinem Zwölfjährigen mehr folgen konnte? Tapfer stellte ich mich meiner Dummheit, denn ich wollte mehr erfahren.
    »Du weißt nicht zufällig, was der Ring symbolisiert?«
    Saschas Lächeln wurde breiter. »Oh doch. Das ist eine Planete n gruppe aus einem anderen Sonnensystem. Der mittlere Kreis ist der Hauptplanet, von dem Verbindungen abgehen, diese Arme oder Fäden, die du gezeichnet hast. Sie führen zu Nachbarplaneten – das sind die

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