Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
Vom Netzwerk:
lassen, und dann werde ich gehen, zurück nach Antikva , so, wie ihr es wünscht. Aber zuvor werde ich sie wieder dahin bringen, wo sie hingehört: nach Hause«, sagte Shiva besti m mend. Die Rava blieben stur.
    »Kein weiterer Versuch! Ihr Wissen sitzt zu tief, du wirst es ni e mals komplett auslöschen können. Außerdem sind wir der Meinung, dass dir dieser Erdenmensch nicht guttut. Sieh dich nur an: Du bettelst für sie, wirst mitleidig – eine Schande für deine Art! Für dich gibt es ab sofort keine Expeditionen zur Erde mehr. Und nun geh und lass uns die Arbeit erledigen! Du weißt, was wir tun müssen.«
    Ich war einem Schock sehr nahe und auch Shiva war die Bestü r zung anzusehen. Voller Panik suchte ich seinen Blick. Er sah mein Entsetzen, die Fassungslosigkeit, die tief in mir ausbrach. Was hatten sie jetzt mit mir vor?
    »Shiva, bitte, hilf mir, irgendwie«, hauchte ich fast tonlos und war mir sicher, er würde verstehen. Er durfte jetzt nicht gehen.
    Alles – nur nicht gehen!
    Nervös sah er sich um, blickte suchend in dem weißen Raum umher. Er sah die Rava an, dann mich, dann den Jungen. Seine Nervosität wurde stärker, die Luft begann zu kochen … die Spa n nung war auf dem Höhepunkt. Alle Rava warteten darauf, dass er ihren Befehl ausführte, aber er stand mir gegenüber und haderte mit sich.
    Ich hatte panische Angst, dass er ihrem Geheiß folgen würde und gleich ging. Ein letztes Mal setzte ich meine ganze körperliche Kraft ein und riss mich von den Rava los, die mich überall festhie l ten. Ich schubste sie zur Seite, entzog mich ihnen und hechtete zu Shiva. »Bitte geh nicht, bitte, Shiva, nicht weggehen!«, flehte ich und griff nach seiner Hand.
    »Gedankenkontrolle, sofort!«, hörte ich die Rava sagen. Ihre Bl i cke waren alle auf mich gerichtet und mir wurde augenblicklich schwindelig. Ich verlor fast den Boden unter meinen Füßen. Shiva legte mir beide Hände an die Schläfen.
    »Tu das, was du eben mit den Sonnenblumen gemacht hast, nur viel stärker! Stell sie dir vor, verschließe deinen Geist, sei stark, so stark wie nie zuvor!«, hauchte er mir ins Ohr und ich tat, was er sagte. Bunte Bilder schossen durch mein Hirn und das Schwindelg e fühl nahm ab.
    »Das hättest du nicht tun sollen, Shiva!«, tadelten sie ihn. Die Rava wirkten aufgebracht, es war bedrohlich. Sie waren sichtlich wütend und hatten uns eingekreist. Shivas Augen suchten nach einem Ausweg. Er blickte permanent zu einer silbernen Scheibe, die sich in unserer Nähe befand. Sie war in den Boden eingelassen und hatte einen Durchmesser von gut zwei Metern. Shiva sah zu dem Jungen, der neben uns stand. Er schloss sanft seine Augenlider, öffnete sie genauso langsam und nickte dabei kaum merklich. Ich spürte Shivas Arm fest an meiner Taille.
    »Tu es nicht! Wenn du das wagst …«, hörte ich die mechanischen Stimmen der Rava in mir sagen, doch Shiva zog mich in Rekordg e schwindigkeit zu der Scheibe und stieß dabei die im Weg stehenden Rava einfach um. Neben der Scheibe war ein roter runder Knopf, den er kurz berührte. Dann flogen wir. Ich war schwerelos und fühlte mich leicht und frei – plumps.
     
    Wir standen in meinem Zimmer, vor meinem Bett … innerhalb von wenigen Sekunden!
    Shiva ging schnurstracks zu meinem Nachttisch, öffnete die kle i ne Schranktür und nahm einen Schlüssel heraus, den ich dort nie zuvor gesehen hatte. »In die Küche, schnell!«, befahl er in einem strengen Ton und zerrte mich durch den Flur in unsere Landhau s küche.
    »Ein Messer, ich brauche ein scharfes Messer, sofort!«, drängelte er hektisch und sah sich suchend in der Küche um. Ich folgte seinem Wunsch ohne Widerrede und öffnete die Schublade mit den Messern. Er nahm sich sofort ein kleines, scharfes Messer und griff nach meiner Hand. Ich zuckte zurück. Shiva sah mir in die Augen, der Blick war innig und ich wurde schwach.
    Er nahm wieder meine Hand, legte sie derb auf die Arbeitsplatte und führte das scharfe Messer immer dichter an meine Finger.
    »Was soll das, was hast du vor?«, rief ich ängstlich und verstand die Welt nicht mehr. Ich wollte meine Hand abermals zurückziehen, hatte aber keine Chance gegen ihn. Shiva war viel stärker, hielt meine Hand und presste sich mit aller Kraft auf mein Handgelenk, während er begann, meinen linken Zeigefinger aufzuschneiden.
    Ich dachte, er wäre wahnsinnig, und wollte schreien, musste dann aber an Babette denken. Wenn sie uns so finden würde … er mit einem Messer in

Weitere Kostenlose Bücher