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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Rava waren bei uns im Haus. Augenblicklich musste ich an Babette denken. Sie befand sich dort ganz allein mit diesen Wesen aus der Fremde und hatte keine A h nung. Meine arme Mutter! Ich wurde panisch. Ängstlich sah ich zu Shiva und wollte ihn gerade nach Babette fragen, als er sich zu mir umdrehte.
    »Mach dir keine Sorgen um deine Mutter, ihr wird nichts gesch e hen«, sagte er monoton und konzentrierte sich wieder auf die Fahrt. Ich war verwirrt. Woher wusste er, dass ich mich gerade jetzt um meine Mutter sorgte? Verdattert sah ich ihn erneut an. Shiva starrte weiter ungerührt auf die Straße und antwortete mir einmal mehr ungefragt: »Ihr nennt es Gedankenlesen oder auch Telepathie. Für uns ist es vielmehr die Muttersprache. Wir kommunizieren fast ausschließlich mental.«
    Mir wurde übel. Gedankenlesen, er konnte meine … oh weh, etwa schon die ganze Zeit? Was hatte ich nur alles über ihn gedacht?
    Mir wurde ganz flau im Magen und wieder dachte ich angestrengt an die Sonnenblumen und die Wiese. Ich blinzelte zu ihm und konnte es kaum glauben: Um seine Mundwinkel zeichnete sich ein winziges Lächeln ab. Er grinste tatsächlich. Nie zuvor hatte er gelacht oder irgendeine Emotion gezeigt. Er wirkte immer eisern, verschlossen und distanziert. Und nun?
    Augenblicklich wurde Shiva ernst, sehr ernst – verdammt, ich hatte mich verraten. Pikiert sah ich nach unten und versuchte, mir wieder Blumen vorzustellen, was jedoch nicht einfach war. Konnte ich je wieder frei denken, wenn er in meiner Nähe war?
    »Wieso?«, fragte Shiva plötzlich und holte mich aus den Grüb e leien zurück. »Wieso hast du das Elixier nicht getrunken?«, wiede r holte er deutlicher und ich musste an den kleinen Flakon denken, der noch immer auf meinem Nachttisch stand.
    »Soll ich die Antwort denken oder sagen?«
    Er sah mich gereizt an und war wieder ganz der Alte: kühl, ve r halten und ernst. »Wir sind hier auf der Erde und ich finde, dass wir normal reden sollten. Außerdem bist du noch lange nicht so weit, um einzig und allein mental mit mir zu kommunizieren«, stellte er klar und verwies mich somit in meine menschlichen Schranken.
    »Okay«, begann ich, »also, ich … war mir nicht sicher und habe auch bis zum Schluss überlegt. Ich wollte es zuerst trinken, wirklich! Aber dann …«
    Shiva wurde sichtlich wütender. »Ein Schluck, ein einziger Schluck! Es wäre ein Leichtes gewesen! Du hättest nichts gespürt, keinen Schmerz – gar nichts! Wir wären niemals in diese schwierige Situation gekommen. Du lägest jetzt schlafend in deinem Bett und ich wäre noch immer dort, wo ich hingehöre. Warum hast du es nicht getrunken?«, hakte er zornig nach und wurde zum ersten Mal lauter. Er funkelte mich gar böse an und ich wurde ganz still.
    »Weil, weil … ich dich wiedersehen wollte«, gab ich klein bei. Weshalb sollte ich irgendetwas erfinden, wenn er meine Gedanken lesen konnte? Also machte ich reinen Tisch. »Dog sagte mir, es sei riskant für dich, weil du bei ihm warst, um das Elixier zu bringen und mich warnen zu lassen. Er sagte auch, dass du bestraft werden würdest, wenn sie es herausfinden. Ich hatte Angst, dass sie dir etwas antun könnten. Ich sorgte mich um … um dich«, hauchte ich scheu. Shiva schien ein wenig besänftigt zu sein, schüttelte aber verständnislos den Kopf. »Erdenkinder«, flüsterte er abwertend und stellte mir eine entscheidende Frage.
    »Und nun? Glaubst du, das war es wert?«
    Ich musste nicht lange überlegen.
    »Ja! Du bist hier – bei mir. Wir leben und ich weiß, dass es dir , abgesehen von der Wunde am Hals , gut geht. Wenn ich das Elixier getrunken hätte und in ein paar Stunden friedlich erwacht wäre, dann hätte mich die Frage, wie es dir geht, über kurz oder lang zerstört. Das war es mir wert«, gestand ich entblößt.
    »Mal sehen, ob du in ein paar Tagen auch noch so denkst!«
    Shiva wirkte grimmig und raste weiter über die Landstraße in Richtung Eisenach. Ängstlich hielt ich mich am Türgriff fest und blieb stumm, bis er am Bahnhof vorfuhr und mich aufforderte auszusteigen.
    »Aussteigen? Aber wohin soll ich gehen? Kommst du mit?«
    »Ja, ich muss etwas holen. Folge mir in den Bahnhof und bleib immer in meiner Nähe!« Als hätte ich etwas anderes getan, ich klebte geradezu an ihm. Die Angst der vergangenen Stunden steckte mir noch immer in den Knochen. Die große Uhr vor dem Bahnhof verriet, dass es bereits kurz nach sechs am Morgen war. Es wurde sogar schon hell. Wo waren die

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