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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Uhr. Es war inzwischen schon kurz vor vier.
    »Du hast selbst gesagt, dass sie tagsüber nicht angreifen, also h a be ich noch einige Stunden Zeit. Bitte lass mich gehen!«, drängelte ich weiter und mein Flehen schien auf fruchtbaren Boden zu stoßen. Shiva gab unverhofft nach. »Na schön, aber ich komme mit! Und du wirst genau das tun, was ich dir sage. Es ist riskant, sehr riskant; aber es könnte klappen, wenn du bedingungslos meinen Worten folgst!«
    Mir war alles recht und ich nickte heftig.
    »Das einzige Ziel, das die Rava haben, ist dein Auto. Also ch e cken wir hier aus und fahren mit dem Auto nach Hause. Das we r den die Rava sofort bemerken. Deinen Wagen werden wir dann in Bad Liebenstein lassen. Ich bringe Torben dazu, dass er uns zurück nach Eisenach an den Bahnhof fährt. Im Bahnhof ziehen wir uns um und mischen uns unter eine Menschengruppe. Dann sind wir für die Rava nicht mehr identifizierbar, wenn wir eine Stunde später vom Bahnhof aus mit dem Taxi erneut zur Wartburg fahren.
    Soweit der Plan – alles Weitere erfährst du unterwegs. Und nun komm, wir müssen uns beeilen. Ich will ihnen nicht in der Dämm e rung begegnen.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Wir verschwanden in Wi n deseile. Ich wartete an der Rezeption, während er oben sein Gepäck holte und den Schlüssel abgab. Anschließend folgte ich ihm zu meinem Auto und genoss seine rasante Fahrt, die mich schnell in Richtung Heimat führte. Shiva gab mir währenddessen weitere Anweisungen. »Du wirst ihnen erzählen, dass du dich zu einem Studium entschlossen hast und deine Ausbildung sausen lässt. Das wird im ersten Moment alle erfreuen. Sag Rania, ich konnte dich überzeugen und möchte dir meine Uni in Rom vorstellen. Du packst, verabschiedest dich von deiner Mutter – und erwähne ihr gegenüber NICHT meinen Namen; sage: ein Freund! Dafür gebe ich dir maximal eine Stunde. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um Torben und erzähle ihm dasselbe.«
    Ich nickte lautlos. Diese Idee war gar nicht so übel und Mutter bräuchte sich nicht sorgen. »Aber wieso soll ich Babette deinen Namen nicht nennen?«, fragte ich verwirrt.
    »Für Erklärung en haben wir keine Zeit, tu das, was ich dir sage!«
     
    Es war mir schleierhaft, weshalb ich seinen Namen nicht bei B a bette erwähnen durfte. Mir fiel ihr letzter Schrei ein, als sie Shiva auf der Treppe der Schreibers gesehen hatte. Welche Geheimnisse rankten sich um mein Leben? Was wusste meine Mutter? Ich fragte nicht mehr danach, sondern schluckte meine Sorgen herunter und sehnte nur noch unser Cottage herbei, dem wir uns stetig näherten.
    Als wir in Bad Liebenstein ankamen, fühlte ich eine starke Ve r bundenheit zu diesem Ort. Sollte dies alles heute hier enden? Sah ich mein Zuhause zum letzten Mal für lange Zeit? Leider bemerken die Menschen erst im Angesicht eines Verlustes, was der wahre Wert einer Sache ist. Bis zu dem Augenblick, als ich durch das Tor der Schreibers ging, war ich mir nie darüber im Klaren gewesen, wie sehr ich mein altes Leben liebte.
    Ich sah mich um, erblickte den Pavillon und die kleine Holzbank vor der Schreiber-Villa und betrachtete den angrenzenden Wald, die Baumwipfel und erkannte das Nachbarhaus. Wehmütig schaute ich zu unserem süßen Cottage, vor dem gerade alle Blumen sprossen. Es grünte und blühte, soweit das Auge reichte. Es war ein kleines Paradies – mein Paradies.
    »War es das wert?«, kam mir Shivas Frage in den Sinn. Ich ve r mochte es in diesem Moment nicht zu sagen.
    »Nun komm, wir müssen uns beeilen! Geh zu deiner Mutter und klär alles mit ihr, ich gehe zu Torben«, forderte Shiva und stieß mir leicht in den Rücken, da ich wie versteinert am Hoftor stand. Seine Worte holten mich aus meinen Gedanken zurück, die er gewiss kannte.
    »Torben kennt dich kaum noch, ich meine, irgendwie hat er dich vergessen. Na ja, vergessen wäre zu extrem, aber er kann sich nicht mehr richtig an dich erinnern!«, fiel mir ein. Shiva zog seinen rechten Mundwinkel nach oben und grinste. Es war ein unglaublich entz ü ckendes Grinsen. Als würde eine Blume in mir erblühen und ihre Blätter entfalten – dieses Gefühl empfand ich jedes Mal, wenn ich ihn lächeln sah.
    »Glaub mir, Torben wird sich an mich erinnern! Sobald er mich sieht, wird ihm alles wieder einfallen und noch einiges mehr. Und du kannst mir vollkommen vertrauen, wenn ich dir sage, dass er alles tun wird, was ich von ihm möchte, sogar ohne es zu erwähnen!«, versicherte Shiva

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