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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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mitnehmen.
    »Bye, Mom , bis bald! Ich komme wieder, ich verspreche es dir, ich komme wieder!« Leider blieb sie stumm und teilnahmslos wie immer. Nun war ich mit Rania alleine in der Küche. Sie sah mitg e nommen aus, nicht wie das flippige Partygirl von einst. Ihre Augen
    erweckten den Anschein, als ob sie lange geweint hätte.
    »Ihr seid nicht zusammen«, flüsterte sie leise und wartete auf eine Antwort, doch ich sagte nichts. »Ich habe euch gesehen, heute Nacht – wie er dich aus dem Cottage getragen hat! Danach war ich bei euch in der Küche. Hier war Blut, überall Blut, und ein Messer lag in der Spüle! Gott, Stella, was hat er nur mit dir gemacht? Hast du eine Ahnung, was ich deinetwegen durchstehen musste? Ich war kurz davor, die Polizei zu rufen, und dachte, ich sehe dich nie wieder. Was tut er dir nur an?«, wisperte sie den Tränen nahe.
    Da betrat Shiva die Küche und Rania wich ängstlich zurück. Er starrte ihr fixierend in die Augen und ich wusste sofort, was er mit ihr vorhatte: Gedankentransformation! »Nein, bitte nicht! Tu es nicht, lass sie!« Shiva wandte sich ab und sah mich an.
    »Sie weiß zu viel!«
    »Ihr und euer dummes Wissen. Sieh doch nur, was das anrichtet! Als wäre die Erkenntnis verteufelt – im Gegenteil! Traut uns Erdli n gen doch auch mal etwas zu. Was glaubt ihr, was geschieht, wenn wir alles wissen?«
    »Mord und Totschlag, Anarchie, Krieg und das Ende. Es wurde vor einigen Jahrhunderten auf einem anderen Planeten versucht. Dort waren die Menschen auf eurem Stand und die Rava gaben sich offiziell zu erkennen. Die Auswirkungen waren todbringend, und zwar für alle, die dort lebten! Die Menschen hier brauchen noch einige Jahre, aber das erkläre ich dir ein anderes Mal.«
    »Über was um alles in der Welt redet ihr da?«, piepste Rania und sah eingeschüchtert abwechselnd von Shiva zu mir und zurück.
    »So viel zum Thema Wissen. Sie weiß gar nichts, also lass sie in Ruhe!«, bat ich und wandte mich Rania zu.
    »Doch, wir sind zu… na ja, zu- sammen «, dieses Wort brachte ich nur beschwerlich über meine Lippen. »Sogar schon eine ganze Weile, so, wie du immer sagtest! Ich konnte es nicht zugeben, du kennst mich doch … Ich und Männer, verstehst du? Jedenfalls arbeiten wir an einem Projekt; wir dürfen darüber noch nicht reden. Aber bitte, Rania, sorge dich nicht mehr um mich! Shiva tut mir nichts und das hat er auch noch nie. Hätte ich mehr Zeit, würde ich es dir besser erklären, aber wir müssen gehen, sofort … nach, äh, Rom«, brachte ich mühselig hervor und hoffte inständig, Rania würde mir glauben, denn eine gute Lügnerin war ich noch nie.
    Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nahm sie es hin, aber sie glaubte mir nicht. Doch wir hatten keine Zeit mehr.
    »Bis bald mal wieder«, sagte Shiva zu ihr und ich staunte.
    Dann legte er seinen Arm um mich, als müsste er meine Aussage unterstreichen. Mir ging es gleich durch und durch.
    Hier stand ich nun – mit ihm. Er hielt mich in seinem Arm, zwar nur als Showeinlage, aber ich hatte schwer mit mir zu kämpfen, um standhaft zu bleiben. Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren zurück und jetzt freute ich mich, das Elixier nicht getrunken zu haben.
    »So, so … höchst interessant! Dann hättest du es also auch nicht getrunken, wenn du die Konsequenzen gekannt hättest«, raunte er mir ins Ohr, als wir – ich schmachtend in seinem Arm – nach draußen gingen.
    Die Scham stand mir dabei ins Gesicht geschrieben.
    ~ 7 ~
     

 
    Auf der Flucht
     
     
    Torben raste in seinem großen Mercedes über die Landstraße, damit wir unseren mutmaßlichen Zug erreichten. Ich saß schwe i gend hinten, ganz alleine, und hatte noch arg mit mir zu kämpfen. Es war mir überaus peinlich, dass Shiva jeden meiner Gedanken kannte. Wie um alles in der Welt konnte ich meine Zuneigung für ihn verbergen? Ich fand keine Lösung und zwang mich einmal mehr, an alles andere zu denken, nur nicht an ihn, was sich als ziemlich schwierig herausstellte.
    Als Torben uns eine halbe Stunde später vor dem Bahnhof a b setzte, den Koffer und meine Tasche aus dem Kofferraum lud (merkwürdigerweise hatte Shiva plötzlich einen riesigen Koffer, den ich nie zuvor gesehen hatte) und uns alles erdenklich Gute wünsc h te, nahm ich verlegen meine Reisetasche und folgte Shiva stil l schweigend in den Bahnhof.
    »Wir müssen uns jetzt etwas anderes anziehen. Unsere bisherige Erscheinung muss völlig überdeckt werden. Ste ck dir am besten die Haare

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