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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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hervorzubringen.
    Ich zeigte Babette auch meinen verletzten Finger, an dem nur noch ein kleiner Schnitt zu sehen war. »Mein Freund, er … er ist Rechtsanwalt, wie Paps, ich meine, er studiert noch Jura – in Rom. Es ist wunderschön dort, Italien – einfach traumhaft! Er hat mir so viel davon erzählt. Ich möchte auch gerne studieren. Er hat mich vollkommen überzeugt und sogar an seiner Uni angemeldet. Ich würde gerne für ein oder zwei Semester mit ihm gehen, wenn du mich lässt?«
    Damit setzte ich alles auf eine Karte, doch Babette sah mir völlig gleichgültig in die Augen. Ich wusste nicht, was ihr Blick bedeutete oder was sie dachte. Es war, als würde sie durch mich hindurchs e hen. Ich ging noch näher zu ihr hin und berührte ihre kalten Hände.
    »Bitte, Mama, ich möchte so gerne mit ihm gehen! Es war falsch, Erzieherin werden zu wollen, ich habe viel mehr Chancen im Leben, das weiß ich jetzt und ich möchte es wenigstens versuchen. Torben und Maria werden sich bestimmt um dich kümmern, wenn ich weg bin. Nur, schau nicht so traurig, ich bitte dich.«
    Babette erwiderte meinen Händedruck. Sie führte sogar meine Hände an ihren Mund und küsste meinen verletzten Finger. A n schließend strich sie mir über das Haar und griff nach dem Medai l lon, das ich um den Hals trug – wieder liefen ihr Tränen aus den Augen.
    »Mama, ich gehe doch nicht für immer weg, nur kurz. B e stimmt!«, versprach ich und betete innerlich dafür, dieses Verspr e chen halten zu können. Während ich auf ein Zeichen von ihr wart e te, betrat Torben plötzlich unsere Küche. Ich hatte den Schlüssel stecken lassen und er kam unangekündigt herein.
    »Stella, Schatz, was für eine Überraschung! Unser junger Anwalt in spe hat mir gerade alles erzählt. Wir freuen uns riesig! Ich wusste es doch von Anfang an, dass da etwas mit euch im Busch ist. Ja, gleich am ersten Abend im Pavillon hat es gefunkt. Und nun willst du sogar mit ihm studieren! Dein Vater würde sich ja so für dich freuen! Wenn er es nur wüsste … seine Kleine und Jura! Maria und ich sind ganz aus dem Häuschen«, schwärmte er und umarmte mich. Verdattert stand ich in der Küche und nickte nur stumm.
    »Torben, ich bitte dich; könnt ihr euch um Babette kümmern, während ich weg bin? Es ist mir unendlich wichtig. Ich kann sonst nicht gehen und in Frieden leben, wenn ich befürchten müsste, dass sie alleine …«
    »Aber Stella, Kleines, mache dir keine Sorgen! Du weißt genau, dass wir uns um Babette kümmern! Sie war heute den ganzen Vormittag bei uns und jetzt hätten wir sie auch wieder geholt. Wenn du dir um alles auf der Welt Gedanken machst, okay, aber nicht um deine Mutter, denn die ist hier bestens aufgehoben, das habe ich deinem Vater vor Jahren geschworen! Maria ist den ganzen Tag zu Hause und schaut ständig vorbei. Wir versorgen Babette mit allem, was sie braucht, und deinen Kater auch. Du kannst ganz beruhigt gehen und studieren. Jura – ich fass es nicht! Lindt & Schreiber – und Novak, das wäre es. Und noch etwas unter uns: Mit diesem Jungen hast du den Fang deines Lebens gemacht! Er ist ein Genie, aber das weißt du ja. Wie ich mich für dich freue! Ach, Stella, komm her«, sagte er freudestrahlend und drückte mich wieder fest an sich.
    Da betraten auch Maria und Rania unsere kleine Küche, die fast aus allen Nähten platzte.
    »Stella, meine Güte, dieser umwerfende Mann … Meinen her z lichsten Glückwunsch! Ich hatte ja schon immer so eine Ahnung, dass ihr eine Liaison habt, darum auch der lange Streit mit Rania, nicht wahr? Oh ja, wenn es um Männer geht, gefährdet das manc h mal die beste Freundschaft. Aber Stella, wir alle gönnen ihn dir von Herzen!«, verkündete sie laut und Ranias Blick sprach Bände – sie war damit wohl nicht gemeint.
    Mir war diese Situation unangenehm. Die Tatsache, dass alle a n nahmen, Shiva und ich wären liiert … Einerseits war es schön, ich musste sogar in mich hineingrinsen . Andererseits erfüllten mich diese Mutmaßungen mit enormer Ehrfurcht, was immer Shiva ihnen da ins Hirn gepflanzt hatte. Leicht beschämt stand ich am Tisch und blickte zur Uhr: Es war schon kurz vor sechs – allerhöchste Zeit, zu gehen. Das bemerkte auch Torben.
    »Oh, wir müssen uns beeilen, sonst kommt ihr noch zu spät. E u er Zug geht schon in einer guten Stunde, dann nichts wie los!«
    Er nahm meine Reisetasche und ging nach draußen. Babette sa g te gar nichts. Schweigend ließ sie sich von Maria

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