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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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hoch! Ich werde eine Mütze tragen und mich mal in eure bunte Kleidung zwingen, obwohl ich von diesen ganzen Farben nichts halte«, erläuterte er, als wir zu den Toilettenräumen gingen. Dann öffnete er den überdimensionalen Koffer und zog zwei andere Reisetaschen daraus hervor. »Hier, die eine nimmst du, pack deine Sachen um und lass deine alte Tasche in der Toilette stehen, die brauchst du nicht mehr, sie würde uns nur verraten. Und zieh das hier bitte an!«
    Er hielt mir ein kurzes, schwarzes Kleid hin, das wie eines von
    Ranias Kleidern aussah. Ich war irritiert und schluckte schwer.
    »Das soll ich anziehen? Dieses stoffarme Mini-Ding?«
    Shiva zog seinen rechten Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben. Obwohl ich die seltenen Momente seiner offensichtlichen Emotionen liebte , fühlte ich mich gerade unwohl bei dem Geda n ken, dieses sexy Teil tragen zu müssen.
    »A-Aber, das ist gar nicht mein Stil. So etwas trage ich sonst nicht!«
    »Eben! Genau darum geht es ja.«
    »Sag bloß, die Rava kennen meinen Kleidungsstil?«
    »Ja. Deinen Kleidungsstil, deine Vorlieben, Sehnsüchte, Wü n sche, Träume, Hoffnungen und einiges mehr, was dich betrifft. Sie forschen schon dein ganzes Leben an dir und sie kennen dich vermutlich besser als du dich selbst! Also geh, zieh das Kleid an und steck deine Haare hoch. Hier ist noch eine passende Sonnenbrille. Die solltest du auch tragen.«
    In mir ging es gerade drunter und drüber. Tausend Fragen scho s sen mir durch den Kopf. Shivas Aussage über mein Leben als gläserne Person hatte mich total überrumpelt.
    »Dafür haben wir keine Zeit. Das erkläre ich dir alles irgendwann, wenn wir in Sicherheit sind. Zieh dich jetzt um!«, forderte er wiede r holt und schien einmal mehr meine Gedanken wahrgenommen zu haben. Stumm verschwand ich in den Toilettenräumen und steckte mir, wie gewünscht, die Haare hoch, legte ein dezentes Make-up auf und benutzte sogar einen Lippenstift, was ich sonst nie tat. Dann zog ich das schwarze Minikleid an und war erleichtert, als ich sah, dass es doch nicht ganz so kurz war, wie ich befürchtet hatte.
    Ich fühlte mich dennoch unglaublich nackt in dem ärmellosen Teil, allerdings sah es wirklich extrem sexy aus. Zusammen mit der
    eleganten Sonnenbrille wirkte es feminin und edel zugleich, wenn man von meinen Turnschuhen absah. Ich blickte in den Spiegel und erkannte eine Fremde in mir – gut so, das war es wohl, was Shiva wollte. Schnell packte ich noch meine Tasche um und ließ meine alte vollkommen leer in der Damentoilette stehen.
        Als ich wieder nach draußen kam, war Shiva schon fertig und wartete auf mich. Bei seinem Anblick verschlug es mir die Sprache. Er lehnte lässig an der Wand und trug Bluejeans mit einem auberg i nefarbenen Seidenhemd, das leger über seiner Hose hing und oben an der Knopfleiste aufreizend geöffnet war. Dazu hatte er ein silbergraues, hochmodernes Sakko aus weich fallendem Stoff an und eine farblich passende Mütze mit einer Krempe auf.
        Er sah aus wie ein Filmstar, der soeben dem roten Teppich entsprungen war – umwerfend. Ich stand einfach da und himmelte ihn an. Sein Auftritt war phänomenal. Alle Frauen, die im Bahnhof an ihm vorbeigingen, schauten sich er st mal nach ihm um und einige blieben sogar stehen. Eine Frau machte von Shiva sogar ein Foto. Ein bizarrer Moment. Doch ihn ließ diese offensichtliche Hingabe seines Umfeldes wie immer kalt. Er setzte seine Maske – die emot i onslose Miene – gekonnt ein und erschien dadurch um einiges unnahbarer, was seinen Sta rappeal zusätzlich unterstrich. Ein paar Frauen fragten sich gewiss, welcher Hollywoodgröße sie hier gerade begegnet waren. Ich schwoll innerlich vor Stolz, als er auf mich zu schlenderte und wie selbstverständlich seinen Arm um mich legte.
     
        »Perfekt«, raunte er mir ins Ohr. »Ja, du!«
    »Ich meine dich!« Ich wurde verlegen.
    »Nun, bis auf die Turnschuhe.«
    Er sah zu meinen Füßen und seine eiserne Maske schwand für eine Sekunde. Ein Lächeln huschte in Lichtgeschwindigkeit über sein vollkommenes Gesicht, bis er mich so ernst wie immer ansah.
    »Reizend, auch die Turnschuhe. Nun lass uns gehen. Hier kommt eine Reisegruppe, da mischen wir uns unter.«
    Ich tat, was er sagte; nun, ich schwebte in seinen Armen hinaus. Unsere Reisetaschen (zum Glück berädert ) zogen wir hinter uns her und das erste Taxi war unseres. Der Fahrer schien beeindruckt zu sein, als wir bei ihm einstiegen. Er verbeugte sich sogar,

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