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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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aufhalten?«, fragte er sich selbst und ich suchte nach der gleichen Antwort.
    »Finden die Rava nicht immer die Menschen, die sie für ihre E x perimente brauchen? Sie holen doch so viele, nicht wahr?«
    »Ja! Aber sie finden die gesuchten Personen prinzipiell nur au f grund der Sender und die haben wir nicht mehr! Ich hatte nur einen Chip und du auch. Mir war bekannt, dass sich dein Sender im Finger befand, und ich weiß definitiv, dass du keinen zweiten hast!«
    »Aber vielleicht wissen die Rava gar nicht, dass wir hier sind. Ich meine, die sind so weit dort oben, ihre Lichter würden wir auch von Bad Liebenstein aus sehen .«
    Shiva schüttelte energisch den Kopf. »Oh nein, leider nicht. Sie sind näher, als du denkst, und könnten praktisch sofort hier aufta u chen.«
    Plötzlich klopfte es an der Zimmertür. Ich fuhr erschrocken z u sammen. Konnten sie das schon sein? Poch, poch – erneut …
    Die Panik zeichnete sich in mein Gesicht und ich suchte Shivas Augen, griff ängstlich nach sein er Hand .
    »Nur ruhig! Ich glaube, das ist der Zimmerservice. Sei dir sicher: Die Rava klopfen nicht an!«, sagte er und stand auf, um die Tür zu öffnen. Davor befand sich ein Servierwagen mit vielen abgedeckten Tabletts. Shiva rollte ihn herein. »Ich wusste nicht genau, was du magst, daher habe ich einiges bestellt.«
    Erleichtert griff ich mir an den Bauch – mein Magen knurrte g e rade – und ich nahm dankend an. Obwohl mir die Angst im Nacken saß und ich nicht wusste, wie es weitergehen würde, blendete ich vorerst alle Sorgen aus. (Oder war es Shiva, der sie mir aus dem Kopf sog?) Schweigend saß ich mit ihm am Tisch.
    Er war sichtlich abgeneigt von den Speisen und würgte das Essen lustlos und angewidert herunter , während ich es genoss .
    »Schmeckt es dir nicht?«, wagte ich kleinlaut zu f ragen, denn ich fand es sehr gut. Er hatte alle verfügbaren vegetarischen Gerichte bestellt: verschiedene Salate, Pasta in zig Variationen, Tofu-Speisen – wir hätten eine Handvoll Leute mit all dem satt bekommen, so viel war es. Mir schmeckte es und ich probierte von allem. Er hingegen kaute wie ein Wiederkäuer auf dem Salat herum und trank nach jedem Bissen Wasser. Fragend starrte ich ihn an und wartete auf eine Antwort. Er legte das Besteck beiseite und schenkte sich Wasser nach.
    »Ich werde mich nie an das Essen hier gewöhnen. Nichts gegen die Erde – es ist stellenweise schön hier. Aber die Nahrung vertrage ich nicht!«, beklagte er sich und trank sein Wasser.
    »Was esst ihr denn auf Antikva ?«
    »Dort essen die Menschen nicht so wie ihr hier. Wir nehmen nur die Nährstoffe zu uns, die der Organismus wirklich braucht. Natü r liche Nahrung – die Rohstof fe der Natur – vertragen wir nicht gut ! Eiweiß, Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine, Enzyme – bei uns wird alles künstlich hergestellt und zu einem Getränk verarbeitet. Ein dickflüssiger Trank, den wir zweimal täglich zu uns nehmen. Damit sind wir bestens versorgt.« Ich konnte es kaum glauben.
    »Ihr esst nicht richtig? Und wie schmeckt dieser Trank?«
    »Schmecken? Nach gar nichts! Warum sollte er schmecken? Der Körper muss versorgt werden und wir müssen bei Kräften bleiben. Dazu bedarf es vieler gesunder Nährstoffe, die wir in ihrer reinsten Form zu uns nehmen. Ihr esst hier vier- bis fünfmal täglich derart verschiedene Dinge, die alle verdaut werden müssen. Damit hat der Körper viel Arbeit und es ist ungesund . Ihr wisst ja gar nicht, was ihr euch damit antut! Mein Magen rumort, mich widert dieses Essen hier nur an und allmählich verliere ich an Kraft.«
    »Das ist auch kein Wunder, wenn du nur auf Salatblättern herumkaust ! Nichts gegen Salat, aber der liefert dir nicht deine genannten Nährstoffe. Hier, probier das mal!«, forderte ich ihn auf und tat ihm Pasta auf den Teller: überbackene Nudeln in Sahnesoße mit viel Käse.
    Er starrte erst auf seinen Teller, dann zu mir. »Käse – das ist K ä se obendrauf, oder? Der ist von Kühen!« Ich musste lächeln, als ich sah, wie er sein Gesicht verzog.
    »Gibt es keine Kühe auf Antikva ?«
    »Nein, die meisten Tiere gibt es bei uns schon seit vielen Jah r hunderten nicht mehr.« Ich konnte es nicht glauben. Das Wissen über seine Herkunft wurde immer kurioser. Wie war es nur da oben? Keine Tiere, kein richtiges Essen. Wie musste er sich wohl bei uns fühlen?
    Ach ja … Er fühlte ja angeblich nichts. Behutsam rückte ich n ä her an ihn heran, nahm die Gabel in die Hand und stach in

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