Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
Vom Netzwerk:
war die zweite Panne. Und das dritte, was mir zu denken gibt, ist das Baumaterial dieser Ruine. Die alten Bruchsteine stammen aus derselben Felsmasse, auf der der Leuchtturm von Felmy steht!
    Außerdem ist das Riesenschloß von Rodincourt aus solchem Gestein erbaut. Merkst du nun endlich was?«
    »Nein«, murmelte Henri. »Ist das wieder einer deiner berühmten Zusammenhänge?«
    »Ja, diesmal ein äußerer, der sich übrigens geschichtlich begründen läßt: Schloß Rodincourt war im Mittelalter eine Festung, Cap Felmy bildete die Kanonen-Bastion gegen Feinde von See - und dies hier scheint mir eine Art Unterschlupf für den Fluchtfall gewesen zu sein!«
    »Ach so, du meinst, die Schloßherren konnten sich dann über den Vogelteich hinweg in Sicherheit bringen?«
    »Unter diesem Teich – unter!« betonte Superhirn. »Unter ihm hindurch, verstehst du?«
    »Nein«, gestand Henri ehrlich. »An allem macht mir nur eins Sorge. daß Micha von dem einen Geisterpferd – oder von dem Unsichtbaren auf dem Rappen – erkannt worden ist. Wenn diese Niemands etwas gegen uns haben, wissen sie jetzt vermutlich, wo wir sind!«
    »Eben!«, sagte Superhirn gedankenschwer. Doch er schwieg über das, was er noch bemerkt zu haben glaubte.
    »Nach dem Ritt heute, nach den Aufregungen gestern nacht – und überhaupt nach allem«, erklärte Tati, »bin ich todmüde. Da das Gemäuer ja sowieso nicht viel mehr bietet als Betten, schlage ich vor: Wir gehen gleich schlafen. Um so früher kommen wir von hier weg und können uns was Vernünftigeres suchen!«
    Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden. Superhirn hegte zwar die Absicht, früher aufzustehen und eine Runde um den Bau zu drehen – doch trotz des »Alarmzustands«, in dem er sich befand, schlief er so tief und fest wie alle anderen.
    Erst als der Pudel wie rasend bellte, fuhr Superhirn hoch. Er tastete nach seiner Brille:
    »Himmel«, rief er, das Leuchtzifferblatt seiner Armbanduhr dicht vor Augen, »es ist bald sechs!«
    »Ach, wenn schon …«, brabbelte Gérard, »… alles noch stockdunkel…«
    »Hier drinnen, ja!« ließ sich Henri hören. »Aber draußen ist's gleich hell. Trotz der Sommerzeit…« Er unterbrach sich, um zu fragen: »Was ist das … ?«
    Ein Rascheln und Knarren verkündete, daß nun alle wach waren und aus ihren Schlafsäcken schlüpften.
    Rrrufff – rrrachchch – haaauuu, tönte es von draußen. Gleichzeitig vernahmen die Freunde ein häßliches Geräusch, als renne jemand gegen die Außentür an.
    »Eine Dogge« rief Superhirn. »Vorsicht! Ich hab schon gestern das scheußliche Bellen gehört!
    Wahrscheinlich sind's mehrere – ein ganzes Rudel vielleicht… Es ist möglich, daß man die Viecher auf uns angesetzt hat!«
    Tati sauste in den anderen Raum. Die Jungen hörten sie nur noch sagen: »Ich seh mal schnell nach, ob die Tür geschlossen ist!«
    Gleich darauf war im Haus der Teufel los. Tati hatte nur sicherheitshalber auf die Klinke gedrückt, in der festen Meinung, die Tür sei mit dem großen Schlüssel und dem kleinen für das Sicherheitsschloß von innen versperrt worden. Doch das war ein Irrtum! Die schwere, schiefliegende Tür öffnete sich nur zu bereitwillig, und ehe Tati es begriffen hatte, sauste etwas bösartig Kompaktes heulend und schnaubend in den Sitzungsraum. Polternd flogen die Stühle durcheinander.
    »Tati!« schrie Superhirn. »Verbirg dich hinter der Tür!«
    Furchtlos leuchtete der Spindeldürre in den anderen Raum hinein. Er sah, wie sich die Stühle bewegten, wie der Tisch zitterte, er hörte das Hecheln und Grollen des Ungeheuers. Doch den tobenden Leib des Monsters entdeckte er nicht …
    »Klettert in die oberen Betten!« brüllte er. »Haltet Loulou fest! Das ist einer von den scharfen Wachhunden des Instituts!«
    »Wo denn…??? Was denn … ???« schrie Tati.
    Superhirn griff sich einen Schemel aus der Kochnische, um sich den unsichtbaren Hund vom Leibe zu halten. Eilig fuhr der Schein seiner Taschenlampe über die Vorräte. Da! Da lag noch ein Stück Corned beef! Er warf es rückwärts durch die Luft und hörte die Kiefer der Bestie zusammenkrachen. Die kurze Frist genügte, um die Pfefferbüchse zu erwischen. Superhirn drehte sich um und schleuderte eine »Gewürz-Wolke« durch den Raum. Der unsichtbare Hund jaulte schauerlich auf. An seinem Wimmern war zu hören, daß er dem Lichtschimmer zutaumelte.
    »Tür zu!« brüllte Superhirn. »Das Biest ist wieder raus!«
    Tati verlor keinen Augenblick.
    »Mensch«,

Weitere Kostenlose Bücher